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Sena POV:

Efe's schwache Stimme schwebte noch in der Luft. „Seni seviyorum, Sena... (Ich liebe dich, Sena...)"

Worte, die ich so lange hatte hören wollen und doch trugen sie jetzt eine Schwere, die ich kaum ertragen konnte.

Bevor ich sie richtig verarbeiten konnte, schlossen sich seine Augen langsam, seine Hand in meiner wurde schlaff.

„Efe?" flüsterte ich, meine Stimme brüchig, während die Panik begann, in mir aufzusteigen.

Ich spürte, wie sich seine Atmung veränderte – sie wurde flacher, unregelmäßiger.

Der alte Monitor neben ihm piepte nicht mehr in dem beruhigenden Rhythmus, der mir die letzten Stunden Halt gegeben hatte. Es begann schneller, hektischer zu piepen, als ob es genau wie ich verzweifelt nach einem Zeichen suchte, dass alles in Ordnung war.

„Nein... bitte... nicht..." Ein Gefühl der Hilflosigkeit griff nach mir. Ich hielt seine Hand fester, als könnte ich ihn mit bloßer Kraft wieder zu mir zurückziehen. Meine Finger zitterten, meine Kehle schnürte sich zu, während das Piepen des Monitors nun immer lauter und chaotischer wurde.

„Efe! Bitte, wach auf!" Meine Stimme war jetzt lauter, fast ein Schluchzen. Aber er reagierte nicht. Seine Augen blieben geschlossen und sein Brustkorb hob sich kaum noch.

Meine Panik wuchs zu einer kalten Welle der Angst, die mich ergriff und mich fast handlungsunfähig machte. Mein Herz raste so schnell, dass es wehtat und ich fühlte, wie die Tränen unkontrolliert über meine Wangen liefen.

Ich schrie, ohne es zu bemerken nach Hilfe...

Der alte Mann stürzte ins Zimmer, seine Augen sofort auf den Monitor gerichtet. Sein Gesicht verhärtete sich und ohne ein Wort schob er mich sanft zur Seite.

„Sein Puls ist zu schwach..." murmelte er, als er Efe's Hand nahm und sie auf den Puls drückte. „Er ist nicht stabil."

Ich stand da, völlig erstarrt, meine Hände fest an meinem Körper, als ob ich mich zusammenhalten müsste, um nicht selbst zusammenzubrechen. Das Piepen des Monitors wurde immer schneller, das schrille Geräusch stach mir in die Ohren und machte die Situation nur unerträglicher.

„Efe... nein... bitte..." flüsterte ich, fast mehr zu mir selbst als zu ihm, als meine Beine unter mir nachzugeben drohten. Der alte Mann war bereits dabei ihn wieder zu stabilisieren.

„Er hat zu viel durchgemacht... Sein Körper ist schwach..." sagte der alte Mann, sein Gesicht angespannt, als er eine Spritze vorbereitete und Efe ein Medikament verabreichte.

Ich konnte es nicht fassen. Ich konnte nicht akzeptieren, dass er mir entrissen wurde, dass ich ihn verlieren könnte. Die Tränen flossen weiter unaufhaltsam, während ich wie betäubt zusah.

Der alte Mann versuchte verzweifelt, Efe zu stabilisieren.

Aber in meinem Kopf war nur eine Frage: „Werde ich ihn verlieren?"

Das schrille Piepen änderte plötzlich seinen Rhythmus, langsamer, aber immer noch chaotisch. Efe's Körper zuckte leicht, als der alte Mann eine weitere Injektion verabreichte. „Ich kenne meinen Jungen... Er gibt nicht so schnell auf." sagte er mit leiser, fast zorniger Entschlossenheit.

Dann geschah es: Das Piepen des Monitors veränderte sich – langsamer, regelmäßiger, aber noch immer beunruhigend.

Efe's Körper entspannte sich, doch er war immer noch bewusstlos. Seine Hand in meiner war warm, aber so schwach, dass ich kaum noch seine Lebendigkeit spürte.

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt