Sena POV:
Das Haus, in das Yasin uns gebracht hatte, war alt und wirkte wie aus einer anderen Zeit. Die Holzbalken knarrten unter jedem Schritt, den wir machten und der Geruch von altem Holz und Medizin lag schwer in der Luft. Alles fühlte sich unwirklich an, als wäre ich in einem Traum gefangen, aus dem ich nicht erwachen konnte. Aber die Kälte von Efe's Hand in meiner, das warme Blut, das meine Kleidung durchtränkte – all das war zu real.
Yasin führte uns durch den engen Flur zu einem Zimmer, das wie eine improvisierte Klinik eingerichtet war. Dort wartete ein älterer Mann mit grauem, zerzaustem Haar und ernsten, prüfenden Augen. Als er Yasin erblickte, schien sich sein Gesicht zu verhärten, als ob er sofort wüsste, dass dieser Besuch nichts Gutes bringen würde. Aber sobald er Efe sah, wandelte sich seine Miene in besorgte Entschlossenheit.
„Was hast du angestellt, Yasin?" Fragte er mit einem scharfen Ton, der anklang, als wäre dies nicht das erste Mal, dass Yasin in einer solchen Situation bei ihm auftauchte.
„Es ist nicht meine Schuld - okay..." antwortete Yasin ruhig, fast reumütig. „Er ist verletzt. Du musst ihm helfen."
Der alte Mann schüttelte nur den Kopf „Ja das sehe ich du idiot!" — Er Murmelte noch etwas Unverständliches noch dazu und eilte sofort zu Efe, um sich ihm zuzuwenden.
Seine Hände arbeiteten schnell und präzise, als ob er solche Verletzungen schon unzählige Male behandelt hätte. Doch während er Efe steril abdeckte auf dem Tisch wo er lag um die Kugel aus seinem Rücken rauszuholen, konnte ich sehen, wie er Yasin immer wieder finster anblickte, als würde er ihn für alles verantwortlich machen.
Ich wollte ihm helfen, meine Hände zitterten, aber ich wusste, dass ich nicht im Weg stehen durfte. Der Schmerz in meiner Brust war fast unerträglich – die Angst, ihn zu verlieren, erdrückte mich.
Ich kämpfte darum, ruhig zu bleiben, aber meine Beine fühlten sich wackelig an, als hätte ich den Boden unter meinen Füßen verloren.
„Wer bist du?" fragte der alte Mann plötzlich, seine Stimme klang diesmal freundlich, als er mich ansah. Er bemerkte mein Zittern und die Angst in meinen Augen. „Geht es dir gut?"
Ich öffnete den Mund, doch für einen Moment wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Die Worte blieben mir im Hals stecken.
„Ich... mir geht es gut..." brachte ich schließlich hervor, aber meine Stimme zitterte und ich konnte die Erschöpfung nicht verbergen.
„Ich bin Sena." Ich zwang mich, meine Atmung zu beruhigen, aber die Sorge um Efe schnürte mir die Kehle zu.
„Bist du seine Freundin?" fragte er und zeigte auf Efe, als sein prüfender Blick über mein Gesicht wanderte. Ich nickte leicht.
„Geht es dir wirklich gut?" Er deutete auf das Blut, das sich auf meinen Klamotten ausbreitete.
„Es ist nicht meins..." flüsterte ich. „Es ist von ihm."
Der alte Mann nickte nur, als ob er genau das schon geahnt hätte, doch seine Augen zeigten Mitleid. Er wandte sich wieder Efe, während Yasin schweigend daneben stand und beobachtete, wie der alte Mann alles tat, um Efe zu stabilisieren.
Die Wunde war schwer, aber durch die kugelsichere Weste hatte er bessere Chancen.
Ich wollte ihm helfen, vielleicht war es die Krankenschwester in mir, die sich daran klammerte, irgendetwas zu tun. Als ich mich bewegte, um zu assistieren, hielt der alte Mann meine Hand leicht auf.
„Ruhig, meine Liebe." sagte er sanft. „Ich weiß, du willst helfen, aber in deinem Zustand solltest du dich ausruhen."
„Ich kann nicht einfach nur zusehen-" flüsterte ich, der Kloß in meinem Hals wurde größer. „Ich muss etwas tun."
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𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏
Romance𝗟𝗶𝗲𝗯𝗲 𝘀𝗼𝗹𝗹𝘁𝗲 𝗱𝗼𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻 𝘃𝗲𝗿𝗱𝗮𝗺𝗺𝘁 𝘀𝗰𝗵𝗼̈𝗻𝗲𝘀 𝗚𝗲𝗳𝘂̈𝗵𝗹 𝘀𝗲𝗶𝗻 - eine Wärme, die uns von innen heraus erfüllt und unser Leben erhellt. Aber oft hinterlässt sie nur Chaos. Sie stürzt uns in Verwir...