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Die Minuten zogen sich wie Stunden hin, während ich nervös neben Barış saß. Sena hatte alles getan, um die Blutung zu stoppen, ich hielt Barış seine Hand fest, spürte die Schwäche in seinem Griff, und das machte mir mehr Angst, als ich zugeben wollte.

Dann klingelte es an der Tür. Als Sena Tür die öffnete, sah ich Leyla, die mit entschlossenen Schritten auf uns zukam, mit einer medizinischen Tasche in der Hand.

Ihr Gesichtsausdruck war ernst, aber ruhig, was mir einen Hauch von Erleichterung brachte.

„Sorry ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte..." Sagte sie knapp, und Sena führte sie sofort ins Wohnzimmer, wo Barış lag.

Leyla warf einen kurzen Blick auf Barış, bevor sie die Situation begutachtete. Sena gab ihr rasch eine Zusammenfassung dessen, was sie bereits getan hatte, und Leyla nickte zustimmend.

und meine Hände zitterten noch immer, doch ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Ich konnte nicht zulassen, dass die Panik die Oberhand gewann.

Leyla begann sofort, die Wunde zu desinfizieren und zuzunähen. Barış stöhnte leise, als der Schmerz durch seinen Körper fuhr, aber er war bei Bewusstsein, da er ab und zu seine Augen leicht öffnete und wieder schloss, was mich etwas beruhigte.

„Was ist passiert... Eher gesagt, wie ist es passiert?" fragte Leyla nach einer Weile.

Ich war unfähig, etwas zu sagen. Leyla arbeitete ruhig und präzise, während ich Barış seine Hand hielt und versuchte, ihm Trost zu spenden.

„Es tut mir leid," flüsterte ich leise, meine Stimme brach fast unter dem Gewicht meiner Schuld.

Barış öffnete langsam die Augen und sah mich an, sein Blick sagte: „Du bist nicht schuld..."

Leyla beendete schließlich ihre Arbeit und schaute mich besorgt an, während sie aufräumte. „Er braucht jetzt Ruhe... Aber nochmal zu meiner Frage: Was ist passiert?"

„Danke, dass du so schnell gekommen bist," sagte ich zu Leyla, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

„Das ist das Mindeste, was ich tun kann," antwortete sie sanft.

Dann, etwas nachdrücklicher: „Willst du mir endlich sagen, was passiert ist?"

Sena legte eine Hand auf meine Schulter und führte mich sanft zur Couch. „Wir sind für dich da... Du kannst es uns sagen. Noldu?"

Ich ließ mich schwer auf die Couch sinken, mein Körper war erschöpft, aber meine Gedanken kamen nicht zur Ruhe. Die Sorgen um Barış und die Angst lasteten schwer auf mir.

Leyla setzte sich neben Barış, überprüfte noch einmal die Verbände und sah mich dann mit ernsten Augen an. „Selin?"

Ich holte tief Luft, wissend, dass ich ihnen die Wahrheit sagen musste. „Es war Uğur— mein Bruder... Er hat Barış verletzt. Er war wütend, weil wir unsere Beziehung verheimlicht haben..."

Leyla und Sena tauschten besorgte Blicke aus, bevor Leyla sprach. „Aber die sind doch befreundet, wo ist das Problem?"

Ich nickte, die Tränen liefen erneut über meine Wangen. „Ja, genau das ist das Problem. Er hätte nie erwartet, dass Barış so etwas vor ihm geheim hält. Barış wollte es ihm sogar erzählen, aber ich wollte noch etwas warten..."

Sena kam zu mir und legte einen Arm um meine Schultern. „Wir sind für dich da, Selin. Und wenn es sein muss, rede ich mal mit deinem Bruder. Er wusste doch, dass Barış verletzt ist – wie kann er da so ausrasten?"

„Er war wütend..." sagte ich leise.

„Na und, trotzdem?" antwortete Leyla.

„Wie hat er es erfahren?" fragte Sena sanft.

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt