❥ [1.30] „chaos"

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Rüya saß noch eine Weile wie betäubt auf dem Stuhl, unfähig, die Geschehnisse vollständig zu verarbeiten. Efe hatte ihre Welt ins Wanken gebracht, und obwohl sie sich entschlossen hatte, für Kerem zu kämpfen, nagten Zweifel und Ängste an ihr. Langsam stand sie auf, ihre Beine fühlten sich schwer an, als sie sich zum Gehen wandte.

„Ich muss zurück" flüsterte sie zu sich selbst, mehr um den Gedanken zu festigen als aus tatsächlicher Überzeugung. Sie wusste, dass Selin sich Sorgen machen würde – wenn sie es nicht schon tat.

Mit zitternden Händen griff sie nach ihrem Handy und schickte eine kurze Nachricht an Selin, dass sie auf dem Weg zurück sei, doch sie erhielt keine Antwort. Die Stille in ihrem Kopf war ohrenbetäubend, und ihre Gedanken drehten sich unaufhörlich um die letzten Stunden. Schließlich machte sie sich auf den Weg zurück.

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Als ich hörte, wie sich die Tür öffnete, fühlte ich, wie mein Herzschlag beschleunigte. Rüya war endlich zurück. Doch anstatt Erleichterung zu verspüren, kochte in mir nur der Ärger hoch. Fast den ganzen Abend hatte ich mich gefragt, wo sie war, was sie tat, und warum sie mir nichts gesagt hatte. Als sie hereinkam und ihre Schuhe auszog, konnte ich die Spannung kaum noch ertragen.

„Wo warst du?" fragte ich, bemüht, ruhig zu bleiben, obwohl die Wut in mir tobte.

„Ich musste etwas erledigen" murmelte sie, ohne mir wirklich in die Augen zu sehen. Ihre Antwort war so nichtssagend, dass ich das Gefühl hatte, explodieren zu müssen.

„Etwas erledigen?" wiederholte ich, jetzt lauter. Wie konnte sie das so einfach abtun? „Rüya, du bist einfach abgehauen, ohne mir etwas zu sagen. Ich habe mir Sorgen gemacht!"

Ich sah, wie sich ihre Schultern verkrampften, doch sie wich meinem Blick weiterhin aus. „Es war nichts, worüber du dir Sorgen machen musst" sagte sie abwehrend, als könnte sie mich mit diesen Worten beruhigen. Aber das Gegenteil war der Fall.

„Nichts? Das glaubst du doch selbst nicht!" Ich konnte die Wut nicht länger zurückhalten. „Du verschweigst mir etwas, Rüya. Ich weiß, dass du mir nicht die Wahrheit sagst. Was ist wirklich los?"

Sie drehte sich zu mir um, und in ihren Augen sah ich eine Mischung aus Erschöpfung und Frustration, die mich kurz innehalten ließ.

„Es ist kompliziert, Selin! Warum kannst du das nicht einfach akzeptieren? Ich versuche, dich zu schützen!"

„Schützen? Mich schützen? Vor was denn, Rüya?" Meine Stimme zitterte vor aufgestauter Emotion, und ich trat näher an sie heran, verlangte Antworten. „Wir sollten doch zusammenhalten, so wie dein Vater gesagt hat. Aber stattdessen lügst du mich an und rennst einfach weg!"

Ihre Augen flackerten, und ich sah, wie sie innerlich mit sich kämpfte. „Es geht nicht um Vertrauen!" schrie sie plötzlich, und ich konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören. „Ich will einfach nur, dass du in Sicherheit bist, okay? Wenn du alles wüsstest, wärst du genauso in Gefahr wie ich, wie Kerem...!"

Diese Worte trafen mich tief, doch ich ließ mich nicht beirren. „Und was ist mit meiner Sicherheit, wenn du mich anlügst und dich allein in gefährliche Situationen bringst? Was soll ich denn machen, Rüya? Einfach zusehen, wie du alles allein durchstehst? Das kann ich nicht!"

Ich sah, wie ihre Entschlossenheit bröckelte, und für einen Moment dachte ich, sie würde mir endlich die Wahrheit sagen. Doch dann wandte sie sich abrupt ab, und mein Herz sank.

„Ich kann nicht, Selin. Ich... ich muss das selbst regeln" flüsterte sie, ihre Stimme kaum hörbar, und griff nach der Tür, als wolle sie wieder weglaufen.

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt