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Als ich zu mir kam, war alles um mich herum verschwommen. Mein Kopf pochte, und mein Körper fühlte sich taub und schmerzend an. Langsam begann sich mein Blick zu klären, und ich konnte die Konturen einer Krankenhausumgebung erkennen. Der Raum war steril und hell, und das gleichmäßige Piepen eines Monitors war in der Stille hörbar.

Ich versuchte, mich zu bewegen, aber der Schmerz war überwältigend. Ich spürte ein Ziehen und eine Schwere in meinem Arm und stellte fest, dass er bandagiert war. Ich bemerkte auch das ich eine Sauerstoffmaske trug, da mir das atmen schwer fiel und ein Schlauch hing an einem Tropf, der mir Flüssigkeit zuführte.

Eine verzerrte Gestalt näherte sich meinem Bett, und ich erkannte Barış, dessen Gesicht von Sorge und Erschöpfung gezeichnet war. Seine Augen wirkten müde, aber als er mich sah, hellte sich sein Gesicht auf. 

„du bist wach..., sagte er mit einer Mischung aus Erleichterung und Besorgnis. „Dein Bruder ist auch auf dem weg hier ins Krankenhaus, (eine kurze stille) „was ist passiert?..."

Ich versuchte zu antworten, doch meine Stimme war schwach. „Efe..." brachte ich mühsam hervor, bevor ich ohnmächtig zurück in das Kissen sank.

„Efe? Das war er?" fragte er, seine Stimme angespannt.

Langsam kehrten meine Gedanken zurück, und ich erinnerte mich an den letzten Teil der Flucht. „Er hat mich reingelegt...", murmelte ich. „Ich habe versucht zu fliehen, aber..."

„okay nicht jetzt, dir geht es nicht gut...", unterbrach Barış sanft, als er einen Arzt rief, der die letzten Untersuchungen durchführen wollte. „Du musst dich erst erholen."

Die nächsten Stunden verbrachte ich im Krankenhaus, während die Ärzte und die Krankenschwestern meine Verletzungen behandelten und sicherstellten, dass es mir gut ging. Barış blieb an meiner Seite, und ich konnte sehen, wie schwer es ihm fiel, die Details zu erfahren, die ich ihm nur stückweise erzählen konnte.

„Ich bin hier... Und bleibe hier...", versprach er mir, als die Ärzte uns allein ließen. „Und über das was du mir angetan hast und auch das mit Efe... Darüber reden wir später..."

Trotz der Schmerzen und der Verwirrung fühlte ich mich durch Barış seine Unterstützung ein wenig getröstet, ich hab eher erwartet das er wütend auf mich wäre, vielleicht ist er es auch nur er zeigt es nicht... Die Dunkelheit der Nacht und die Gefahr, die mich verfolgt hatte, schienen für einen Moment in den Hintergrund zu treten.

Als ich versuchte zu schlafen, kam mir das Auto, das mich angefahren hatte, immer wieder vor die Augen. Die blenden der Scheinwerfer, das unheimliche Geräusch des Aufpralls, und das Gefühl der Ohnmacht verfolgten mich in meinen Gedanken. Jeder Versuch, die Bilder zu verdrängen, brachte nur neue, schmerzhafte Erinnerungen hervor.

Barış saß neben meinem Bett, seine Anwesenheit war eine stille, beruhigende Konstante in meinem durcheinandergeratenen Geist.

Ich konnte spüren, wie er seine Gedanken ordnete und seine eigene Besorgnis zurückhielt, um für mich stark zu sein. In der Stille des Krankenhauszimmers hörte ich das sanfte Rauschen des Tropfens, der mir Flüssigkeit zuführte, und das leise Knarren der Tür, wenn jemand vorbeikam. Die monotone Geräuschkulisse half mir, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch immer wieder holte mich die Sache mit Efe ein.

Als ich wieder halbwegs bei Bewusstsein war, bemerkte ich, dass Barış leise telefonierte, vermutlich mit meinem Bruder, der noch immer auf dem Weg hierher war. Es schien, als würde Barış versuchen, meine Situation so gut wie möglich zu erklären, ohne zu viele Details zu verraten. Seine Stimme war ruhig, aber ich konnte die Besorgnis in ihr hören.

Als er das Telefonat beendet hatte und sich wieder neben mich setzte, sah ich ihn fragend an. „Was ist los...", fragte ich mit schwacher Stimme. „Hast du etwas herausgefunden?"

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt