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!!! Langes Kapitel

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Selin POV:

Die Stunde verging schnell, während wir zusammen am Tisch saßen. Nefes hatte langsam begonnen, sich etwas zu entspannen, aber die Spannung in der Luft war deutlich spürbar. Sie rührte den Tee vorsichtig und obwohl sie sich bemühte, nicht so verschreckt zu wirken, sahen Barış und ich, wie viel Angst sie immer noch hatte.

„Wir müssen herausfinden, in welchem Krankenhaus die Mutter ist." sagte Barış nach einer Weile leise. „Polizei geht gerade nicht. Wenn der Vater sie wirklich zurückhaben will, könnten sie sie ihm einfach übergeben."

Ich nickte nachdenklich. „Sena könnte uns helfen. Sie hat ihre Kontakte im Krankenhaus, wir brauchen nur den Namen der Mutter... Dann wüssten wir in welchem Krankenhaus die Mutter liegt." ich stockte kurz. „Aber sie braucht gerade Ruhe, Barış. Sie hat auch viel durchgemacht."

Barış sah mich ernst an. „Ich weiß, aber wir haben keine andere Wahl. Je länger wir warten, desto gefährlicher wird es für Nefes. Vor allem hier bei uns, der Mann hat sowieso ein Auge auf uns."

Er hatte recht. Wir konnten nicht einfach nichts tun. Also griff ich nach meinem Handy und wählte Sena. Es dauerte nicht lange, bis sie ranging.

Ihre Stimme klang müde, aber aufmerksam. „Selin? Alles okay?"

„Sena... es tut mir leid, dich zu stören..." begann ich vorsichtig. „Aber wir haben ein ernstes Problem. Hier ist ein kleines Mädchen. Sie ist von ihrem Vater weggelaufen und wir wissen nicht genau, was passiert ist, aber sie hat Angst vor ihm. Ihre Mutter liegt im Krankenhaus, aber wir wissen nicht, in welchem."

„Was... Nochmal... Ruhig... Bitte..." Sena klang plötzlich wacher. „Ich brauch ein Namen. Sonst wird es schwer. Aber ich kann Mal schauen was ich tun kann."

Ich wollte gerade etwas sagen und ihr danken für ihre Hilfe, als es plötzlich an der Tür klingelte. Mein Herz setzte einen Moment aus. Ich sah zu Barış, der schon aufgestanden war, um nachzusehen, wer da war. Draußen blinkte das Blaulicht eines Polizeiautos und ich spürte, wie mir kalt wurde.

„Sena... die Polizei ist hier..." flüsterte ich ins Telefon. „Ich glaube, der Vater hat sie gerufen."

„Polizei?" antwortete Sena schnell fragend.

Ich steckte das Handy schnell in meine Tasche und versuchte, mich zu fassen, während Barış zur Tür ging und sie öffnete. Davor standen zwei Polizisten, mit ernsten Gesichtern und direkt dahinter lauerte der Mann — Nefes ihr Vater.

„Guten Tag." sagte einer der Polizisten, ruhig, aber bestimmt. „Wir haben einen Hinweis erhalten, dass sich hier möglicherweise die vermisste Tochter dieses Mannes aufhält. Wir möchten uns gerne umsehen."

Barış sah den Polizisten ruhig an, seine Stimme blieb gefasst. „Wir haben Ihnen bereits gesagt, dass sie nicht hier ist. Aber wenn Sie es möchten, können Sie sich umsehen."

Der Vater trat einen Schritt nach vorne, und sein Blick war finster. „Er lügt! Ich weiß, dass sie hier ist!"

Die Eiskalte Angst kroch in mir hoch. Ich blickte schnell in den Flur, wo Nefes sich ängstlich hinter der Couch verkroch, ihre Augen weit aufgerissen.

Sie schien zu wissen, was auf sie zukam. Noch bevor einer der Polizisten ins Haus trat, rannte sie, so leise wie möglich, zur Terrassentür hinaus und verschwand in den Garten.

Die Polizisten durchsuchten das Haus, aber sie fanden nichts. Barış blieb ruhig, aber ich sah, wie angespannt er war. Der Vater war wütend, seine Blicke brannten vor Zorn, aber schließlich zogen sie ab, als sie merkten, dass das Haus leer war. Draußen durchkämmten sie die Gegend weiter. Immer noch in unserer Nähe...

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt