Als ich aufstand, wollte ich nach Rüya sehen. Ich schlich leise die Treppen hinunter, um sie nicht zu wecken. Als ich ins Wohnzimmer kam, sah ich, dass Rüya noch tief und fest schlief. Es war klar, dass sie heute erst spät arbeiten musste. Um sie nicht aus ihrem wohlverdienten Schlaf zu reißen, ging ich vorsichtig zurück nach oben.
Als ich in mein Zimmer zurückkehrte, entdeckte ich Barış immer noch auf meinem Bett liegend. Seine Augen waren geschlossen, und er atmete gleichmäßig und ruhig. Es schien, als sei er in der kurzen Zeit, während ich unten war, eingeschlafen.
Mit einem sanften Lächeln betrachtete ich ihn, unsicher, ob ich ihn wecken sollte. Schließlich entschied ich mich, ihm die Ruhe zu gönnen, die er offenbar brauchte. Langsam und leise setzte ich mich neben ihn und zog vorsichtig meine Decke über ihn.
Gerade als ich mein Zimmer wieder verlassen wollte, klingelte es an der Tür: „Um diese frühe Uhrzeit? Wer könnte das sein?" dachte ich überrascht und ein wenig beunruhigt.
Ich schlich schnell die Treppen hinunter, um nicht noch mehr Lärm zu machen. Durch das Türspion konnte ich jedoch niemanden erkennen. Verwirrt und leicht nervös öffnete ich die Tür einen Spalt und spähte hinaus, aber da war niemand zu sehen.
Gerade als ich die Tür wieder schließen wollte, bemerkte ich etwas auf dem Boden: Ein kleiner Zettel, genau wie der, den ich zuvor auf meinem Schminktisch gefunden hatte.
Mit einem raschen Blick in die Umgebung, um sicherzustellen, dass niemand in der Nähe war, hob ich den Zettel auf und schloss hastig die Tür hinter mir. Der Zettel war gefaltet, und meine Neugier konnte nicht länger widerstehen. Mit zitternden Händen entfaltete ich ihn und entdeckte einen QR-Code.
Verwirrt starrte ich auf den Zettel.
Was sollte das bedeuten?
Warum war dieser Code hier?
Mit einem Gefühl von Nervosität und Entschlossenheit ging ich die Treppen zurück in mein Zimmer. Vorsichtig öffnete ich die Tür, um Barış nicht zu wecken. Mein Blick fiel auf mein Handy, das auf dem Tisch lag. Ich eilte leise hinüber, nahm es und startete den QR-Code-Scanner.
Der Scanner gab einen kurzen Ton von sich, und auf meinem Handy erschien ein Bild, das mich erschütterte: Es zeigte den Kuss zwischen Barış und mir, jener Nacht, als ich meinem Bruder angelogen hatte, bei Rüya zu sein. Auch wenn mein Gesicht nicht ganz deutlich zu erkennen war, war Barış klar sichtbar.
Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ein Gefühl von Verwirrung und Unbehagen breitete sich in mir aus. Wurden wir bereits in jener Nacht beobachtet? Wer hatte dieses Bild gemacht, und was wollte diese Person von uns? Mein Herz klopfte schneller, und ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Hatte diese Person eine Drohung ausgesprochen oder versuchte sie, uns in irgendeiner Weise zu erpressen?
Ich starrte auf das Bild, das immer wieder in meinem Kopf auftauchte. Die unerwartete Entdeckung ließ mich an nichts anderes denken. Mein Herz schlug schnell, und ich spürte ein unangenehmes Kribbeln in meinem Magen. Plötzlich erhielt ich eine Nachricht auf meinem Handy. Die Nummer war mir unbekannt, und es war über WhatsApp. Als ich den ersten Satz las, konnte ich meinen eigenen Augen kaum trauen.
„Das ist doch ein Joke" sagte ich laut vor mich hin.
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Die Nachricht lautete:
„Hey, du kennst mich wahrscheinlich schon oder hast von mir gehört – sicherlich nur Schlechtes, aber das spielt jetzt keine Rolle. Hast du den Zettel gefunden, den ich dir vor die Tür gelegt habe? Ich wusste nicht, welches Bild ich auswählen sollte, da ich echt viele davon habe. Falls du weitere Bilder sehen möchtest, kann ich sie dir gerne nachschicken.Aber pass auf: Wenn du über diesen Zettel mit jemandem redest, wird dein Bruder die Bilder sofort per WhatsApp bekommen.
Ich möchte einfach nur mit dir reden, nichts weiter. Ich schwöre dir, dass es nichts Schlimmes ist. Komm gegen 18 Uhr zu der Adresse, die ich dir noch schicken werde und komm alleine!
Wenn du nicht erscheinst, werde ich die Bilder ebenfalls veröffentlichen. Tu nichts, was du später bereuen könntest, Süße.
Du hast jetzt die Wahl:
Sei klug und halte dich an meine Anweisungen, oder es wird Konsequenzen geben.Ich hoffe, du verstehst, dass dies keine leeren Drohungen sind. Überlege gut, was du tust.
Ich werde dich zur gegebenen Zeit erneut kontaktieren, um dir die Adresse zu geben.
Bis dahin, pass auf dich auf."
____________________Der Text ließ mir keine Ruhe. Mit jedem Wort stieg mein Unbehagen. Ich starrte auf das Handy, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Gedanke, allein zu diesem Treffen zu gehen, ließ mich frösteln. Ich wusste, dass ich handeln musste, aber was war der beste Weg, dies zu tun? Alles schien sich gegen mich zu wenden, und ich war mir nicht sicher, ob ich noch die Kontrolle hatte.
Ich bemerkte erst, dass Barış wach war, als ich seine sanfte Berührung an meinem Arm spürte. Er stand plötzlich neben mir, und ich zuckte zusammen, als ich ihn mit leeren Augen ansah.
„Alles in Ordnung? Ich habe deinen Namen gesagt, und du hast nicht reagiert" fragte er besorgt.
Zögernd und stotternd antwortete ich: „Ja, alles gut... Ich war nur... Es ist wirklich alles in Ordnung."
„Bist du sicher?" fragte er noch einmal, sein Blick voller Besorgnis.
Ich nickte stumm und schob mein Handy hastig in die Hosentasche, um meine Verwirrung zu verbergen. „Ja, wirklich" versicherte ich ihm, obwohl ich selbst noch nicht wusste, wie ich die Situation unter Kontrolle bekommen sollte.
Barış schien immer noch besorgt, aber er zog sich zurück und ließ mich allein, um meine Gedanken zu ordnen. Ich ließ mich auf den Stuhl am Schminktisch sinken und starrte auf den Zettel und die Nachricht auf meinem Handy. Jeder Gedanke, den ich versuchte zu fassen, wurde von der Angst und Verwirrung verdrängt, die mir wie ein schweres Gewicht auf der Brust lagen.
Was sollte ich tun? Sollte ich wirklich zu diesem Treffen gehen? Wenn ich es tat, was würde mich dort erwarten? Und was, wenn ich es nicht tat? Die Drohung, die Bilder zu veröffentlichen, war eindeutig –
Ich atmete tief durch und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen.
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Vielen Dank & Fortsetzung folgt...
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𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏
Romance𝗟𝗶𝗲𝗯𝗲 𝘀𝗼𝗹𝗹𝘁𝗲 𝗱𝗼𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻 𝘃𝗲𝗿𝗱𝗮𝗺𝗺𝘁 𝘀𝗰𝗵𝗼̈𝗻𝗲𝘀 𝗚𝗲𝗳𝘂̈𝗵𝗹 𝘀𝗲𝗶𝗻 - eine Wärme, die uns von innen heraus erfüllt und unser Leben erhellt. Aber oft hinterlässt sie nur Chaos. Sie stürzt uns in Verwir...