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„Erzähl mir alles sofort!" sagte Rüya und rückte näher an mich. Ihre Augen funkelten vor Neugierde. 

Ich seufzte und lehnte mich zurück. „Es ist nichts passiert, Rüya. Wirklich. Wir haben nur geredet und..."

Rüya schnaubte. „Du und Barış? Nur geredet? Ich glaube dir kein Wort, Süße."

„Er ist wirklich ein toller Typ," sagte ich leise, während ich mich an den Kuss erinnerte „Er ist anders..."

„Anders?" Rüya hob eine Augenbraue. „Wie anders? Was ist passiert?"

„Wir haben uns geküsst" sagte ich schließlich und spürte, wie ich rot wurde im Gesicht. „Es ist einfach passiert, keine Ahnung wie..."

Rüya grinste breit. „Ich wusste es! Ich wusste, dass da mehr zwischen euch ist!" »nur geredet aha«

„Mehr auch nicht!" versuchte ich zu erklären.

„Hat er dich geküsst oder du ihn?" fragte Rüya neugierig. Ich musste selbst überlegen und es wurde mir klar, dass er definitiv den ersten Schritt gemacht hatte.

„Hallooo??!!" schubste Rüya mich. „Antworte!"

„Er... er hat mich geküsst," antwortete ich leise.

„Warte mal! Was?! Also war das dein erster Kuss?! Du hast doch gesagt, du hattest noch nie eine Beziehung!" Rüya starrte mich schockiert an.

„Schrei doch nicht!" sagte ich wieder leise. „Ja, es war mein erster Kuss..."

Rüya starrte mich einen Moment lang sprachlos an, dann brach sie in ein freudiges Lachen aus. „Selin, das ist ja unglaublich! Dein erster Kuss – und gleich von jemandem wie Barış!"

„dein ernst" murmelte ich, „aber es war... unvorhergesehen. Ich bin mir nicht mal sicher, was das jetzt bedeutet."

„Es bedeutet, dass du dich in jemanden verguckt hast, und zwar in jemanden, der dich offensichtlich auch mag," sagte Rüya und klopfte mir auf die Schulter. „Das ist nichts Schlechtes. Im Gegenteil, das ist sogar ziemlich schön und süß."

„Vielleicht," sagte ich unsicher, „aber im Moment mache ich mir mehr Sorgen umdas mit Efe, was wenn Uğur recht hat..."

Rüya nickte verständnisvoll. „Das ist auch wichtig... Ja, aber vergiss nicht, dass du gerade einen wichtigen Schritt in deinem Leben gemacht hast. Lass dich davon nicht zu sehr runterziehen. Wir werden uns auch um Efe kümmern, aber du solltest auch deine Gefühle für Barış nicht einfach ignorieren."

„Ich kann meine Gefühle auch nicht ignorieren, wenn er vor mir steht. Aber dann habe ich noch ein Problem – mein Bruder?!" erwiderte ich besorgt.

„Ohhhh, stimmt," sagte Rüya lachend. „Tja, er muss es akzeptieren,
eine andere Wahl hat er nicht, oder?"

„Ich weiß nicht, ob Uğur das einfach so akzeptieren wird," murmelte ich leise.

„Das werden wir sehen," sagte Rüya. „Jetzt musst du ihm das sowieso nicht sofort erzählen. Wir kümmern uns erstmal um diesen Idioten Efe."

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Uğur klingelte an der Tür von Barış
und wartete einen Moment,
bis Barış sie öffnete.

„Besorg dir bitte ein neues Handy, sonst krieg ich noch die Krise," sagte Uğur sofort, als die Tür aufging. 

„Ja, danke. Hatte ich auch vor," antwortete Barış lachend. Gleich darauf fragte Uğur: „Geht es dir gut? Rüya hat mir zwar gesagt, dass es dir gut geht..."

Barış ließ ihn nicht ausreden, „Ja, alles gut. Iyim ben"

Uğur bemerkte, dass Barış etwas am Laptop machte, und ging neugierig hin. „Sperrst du gerade dein Handy?" fragte Uğur.

„Ja, man weiß nie, was dieser Idiot vorhat. Warum sollte er sonst mein Handy stehlen?" antwortete Barış.

„Ich wusste nicht, dass sowas geht. Gut zu wissen," sagte Uğur verblüfft.

„Sen asıl niye buraya kadar geldin, onu söylesene bana? (Sag mir lieber, warum du bis hierher gekommen bist?)" fragte Barış und wechselte das Thema.

„Ja, das erzähl ich dir auf dem Weg zu mir," sagte Uğur. Barış nickte.

Barış bemerkte die Tasche von Selin, die in der Ecke des Sofas lag. Unbemerkt nahm er seine Sportjacke und warf sie auf die Tasche von Selin.

„Gehen wir," sagte er daraufhin zu Uğur, der immer noch konzentriert auf den Laptop schaute.

„Ja, ja, klar," antwortete Uğur und drehte sich zu Barış.

Barış lief schon zur Tür, während Uğur kurz stehen blieb. „Nimmst du die Jacke nicht mit?" fragte Uğur.

„Nein, es ist warm draußen..." antwortete Barış und Uğur nickte nur. Beide verließen das Haus.


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Uğur erzählte Barış auf dem Weg zu uns, was Efe geschrieben hatte. Als sie bei uns ankamen und auch Kerem da war, beschlossen wir, dass wir nirgends allein hingehen, ohne jemanden darüber zu informieren.

Ich ging kurz in mein Zimmer, um mein Handy ans Ladegerät anzuschließen. Als ich die Treppen wieder herunterkam, kam Barış auf mich zu. „Du solltest besser auf deine Sachen aufpassen. Dauernd vergisst du sie irgendwo," flüsterte er.

„Huh, was habe ich denn... ohhh (meine Tasche)," murmelte ich leise, als ich mich erinnerte. Er lächelte mich nur an.

„Sorry..." sagte ich leise. Er schüttelte nur den Kopf-

Rüya kam auf uns zu, als ich gerade ins Wohnzimmer gehen wollte. Sie hielt mich sanft aber bestimmt fest und sah mich mit einem ernsten Blick an. „Wir müssen reden, alleine..." sagte sie in einem Ton, der keine Widerrede zuließ. Verwirrt schaute ich sie an. „Ja klar, okay?" antwortete ich, immer noch unsicher, was sie von mir wollte. Rüya lächelte Barış kurz an als würde sie sich dafür entschuldigen und zog mich dann entschlossen die Treppen hoch in mein Zimmer. „Was ist denn los?" fragte ich besorgt, als wir die Tür hinter uns schlossen und uns in meinem Raum befanden. 

„Eigentlich nichts, aber seit doch nicht so auffällig!" sagte sie leise und mit einem strengeren Ton.

„Echt jetzt?" fragte ich, zunehmend besorgt. „Ich dachte, es ist etwas Ernstes passiert." „Wenn ihr so weitermacht, kann es tatsächlich ernst werden," sagte Rüya und verdrehte die Augen. „Es ist wirklich kein guter Zeitpunkt, gerade jetzt deinen Bruder abzufucken."

„Ich - ich ,fuck' ihn doch nicht ab," sagte ich leise, etwas verlegen. Rüya sah mich mit großen Augen an, als ob ich etwas Grundlegendes übersehen hätte.

„Ich meinte auch nicht, dass du ihn- ach, egal," seufzte Rüya frustriert. „Ich wollte nur, dass du besser aufpasst. Wenn dein Bruder erfährt, was zwischen Barış und dir läuft, während er so wütend auf Efe ist, wird das nicht gut enden. Er ist momentan so aufgebracht, dass er völlig ausflippt."

„Er wird das nicht erfahren, er merkt das gar nicht," flüsterte ich beruhigend- „Mach dir keinen Kopf, alles wird schon in Ordnung."

Rüya wirkte einen Moment lang nachdenklich und besorgt, doch schließlich nickte sie, wenn auch noch zögerlich. „Okay, ich hoffe, du hast recht. Ich will nur vermeiden, dass noch mehr Chaos entsteht."

Wir verließen das Zimmer mit einem Gefühl der Anspannung, das kaum zu übersehen war.

Ich versuchte, ruhig zu bleiben, obwohl mir klar war, dass die Situation komplizierter war, als ich zunächst angenommen hatte.

Es war offensichtlich, dass wir sehr vorsichtig sein mussten, um weitere Probleme zu vermeiden.

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Vielen Dank & Fortsetzung folgt...
🤍

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt