Herz über Kopf - Am Ende siegt die Vernunft

Teil 46

Ich dachte Donnerstag wäre am Bahnhof nicht soviel los, Max brachte mich zum Zug und half mir mit dem Koffer. Er stand am Bahnsteig bis wir ausgefahren waren und winkte mir zu. Ich war richtig happy zu meinen Eltern zu fahren. Mit Li schrieb ich während der Zugfahrt und auch er wünschte mir viel Spaß. Er ging mit seinen Brüder abends essen und morgen kam Florian, da er noch nen Nachdreh hatte und sie wollten in verschiedene Clubs und Bars. Wir vereinbarten, dass wir uns melden, sobald wir Gelegenheit dazu hatten. Und schon war die Zugfahrt vorbei. Mein Papa stand am Bahnsteig und nahm mich freudig in den Arm „oh meine Kleine, schön, dass du wieder da bist" und umarmte mich. „oh Paps, ich freu mich ja auch so." und wir fuhren nach Hause. Dort stand schon mein Bruder in der Tür „na Urlauberin, auch mal wieder im Lande" und nahm mich freudestrahlend in den Arm. Mama hatte gekocht und auch ihre Begrüßung viel herzlich aus. Beim Essen erzählte ich ihnen von den vier Wochen in Thailand, gebannt hörten sie mir zu. Mein Bruder fragte nach Fotos und ich hatte welche auf dem Handy die ich ihm zeigte. „Also Schwesterherz, wenn ichs jetzt nicht besser wüsste würd ich sagen, dass der eine da Schauspieler ist, oder?", mir blieb der Bissen im Hals stecken, wieso wusste mein fünf Jahre jüngerer Bruder sowas? Oh verdammt, ich wollte es ihnen eigentlich erst am Sonntag sagen aber naja gut. Meine Mama nahm ihm das Handy ab und sah die Fotos durch „ja stimmt, den hab ich doch auch gesehen, da in so ner Schnulzenverfilmung. Also zumindest sieht er dem verdammt ähnlich, na vermutlich reiner Zufall.". doch mein Bruder gab sich damit nicht zufrieden, legte aber das Handy weg. Wir saßen noch sehr lange zusammen, es gab ja doch einiges zu erzählen was sich so getan hatte in unserer Stadt. Ich ging in mein altes Kinderzimmer, meine Eltern wollten es vorerst so lassen und es war herrlich sich so geborgen zu fühlen. Meinen Eltern hatte ich wirklich viel zu verdanken, vor allem mein Leben in München, denn ohne ihre Hilfe könnte ich mir das Leben so nicht leisten. Auch wenn ich sie jetzt etwas vernachlässigt hatte musste ich regelmäßig wieder nach Hause fahren, wird sich schon irgendwie mit Li regeln lassen. Ich schnappte mein Handy und tippte an Li „na wie ist euer Abend? Bei mir war es einfach nur schön. Geh jetzt schlafen, gute Nacht Leo ;)". Ich bekam gar nicht mehr mit, ob Li darauf antwortete, ich freute mich so mich in mein Bett zu legen und schlief auch schnell ein. Am nächsten Tag hatte meine Mama frei und ich ging mit ihr frühstücken. Wir hatten das schon lange nicht mehr gemacht. Da meine Mama mich mit 19 bekommen hatte, haben wir echt ein super Verhältnis, mehr Freundin als Mama würd ich sagen. Sie merkte mir auch sofort an, dass etwas nicht stimmte. Ich war ja, als die Sache mit Florian und Elyas war auch öfters zu Hause und hatte mich ihr anvertraut. „Maus, erzähl mal, was gibt's neues bei den Männern. Du strahlst förmlich.". „ja ich hab bemerkt, dass ich für Elyas hald immer noch Gefühle hab, und es hat sich so ergeben, dass er mir das quasi auch beim Hinflug nach Thailand angedeutet hat. Und als wir dann dort im Resort angekommen sind, ja da war hald dann, und so..., ach Mama du weißt schon. Ich war mir erst nicht sicher, grad weil er ja beruflich viel unterwegs ist und jetzt ist er auch noch nach Berlin gezogen, aber wir wollen es versuchen." Sie blickte mich skeptisch an. Ich wusste was jetzt kam, aber ich wollte sie überzeugen. „denkst du, dass es klappen wird, es ist hald keine Stunde die ihr entfernt seid. Und wenn du sagst mit seinem Job hat er viel zu tun. Lass dir nicht dein Herz brechen meine Kleine." und streichelte mir dabei über meine Hand. Oh man, ich war so überzeugt ich würde standhalten, klar wird es schwer, aber wir schaffen das. „Mama ich hab ihn wirklich sehr sehr gern, und wir probieren es einfach. Mal sehen was draus wird.". sie nickte zustimmend. Wir gingen noch etwas shoppen und am Nachmittag besuchte ich meine Großeltern. Als ich dort wegging rief ich Li kurz an, da ich noch keine Zeit hatte mich wirklich zu melden. Nach zweimal klingeln wurde abgenommen „hallo meine Hübsche" sagte eine mir bekannte aber nicht zu Li gehörende Stimme. „Hallo mein Retter in der Not" sagte ich lachend, es war Florian. „erklär mir mal bitte wieso du an Lis Handy gehst?". „Dana ich kann nix dafür, er hat es mir zugeworfen, als er gerade ins Wasser gelaufen ist.". „ähm ok, Flori wo seid ihr?". „Du wir sind beim Schwimmen, war uns danach" im Hintergrund hörte ich Li lachen „aber warte ich geb dir mal deinen Schatz" und ich hörte Geraschel. „Hallo meine Hübsche, na alles gut bei dir?". „Ja alles bestens, komm gerade von meinen Großeltern und jetzt geht's dann eh in die Stadt.". „Wir grillen heut Abend erstmal und dann geht's in den Club. Hab viel Spaß und pass auf dich auf.". „danke, euch auch viel Spaß mein Lieber". Abends hatte ich mich noch mit einer sehr guten Schulfreundin verabredet und wir gingen was trinken. Sie war jetzt auch in der festen Beziehung und erzählte mir was alles so passiert war. Das erste Mal dachte ich darüber nach was das zwischen Li und mir war. Konnte man dazu Beziehung sagen, eigentlich war es ja noch zu früh, oder nicht? Ich hielt mich aufgrund meiner Gedanken noch bedeckt und gab nur zu, dass es bei mir auch jemanden gab, aber wir hatten uns soviel anderes zu erzählen, dass das schnell wieder untergangen war.