Teil 53

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Florian spielte an seinem Handy rum und irgendwie tat es mir auch leid, dass ich ihn so angefahren hatte. Ich meine, hey, er sitzt hier bei mir und wartet, er hat Verbandssachen besorgt und war sofort gekommen. Ein schlechtes Gewissen machte sich breit und ich fing an leise zu reden, Florian stoppte auch sofort mit seiner Bewegung und blickte mich an. „tut mir leid, ich wollte grad nicht so... na du weißt schon. Mama will ich nichts sagen weil sie sich sonst Sorgen macht und nicht dass sie gleich nach München kommt. Das brauche ich nun echt nicht.". „ja ok, ich versteh dich, meine Mama ist da auch immer überfürsorglich. Letztes Mal als ich mit ner Erkältung flach lag in Berlin stand sie auch am Abend plötzlich vor der Tür.". „na dann weißt du ja wie das ist..." und ich versuchte ein Lächeln, welches er mir erwiderte. Er legte seinen Arm um mich „aber das ist doch noch nicht alles oder?" und drehte meinen Kopf zu sich damit ich ihn ansehen musste. Ich versuchte zwar seinem Blick auszuweichen aber er verrenkte seinen Kopf so, dass ich ihn ansehen musste. „du weißt was ich meine Dana". „Ja ich weiß, wegen Elyas. Aber ich glaub ich will da jetzt nicht drüber reden.". Er nickte nur und zog mich etwas näher an sich, damit ich meinen Kopf auf seine Schulter legen konnte. Ich haderte mit mir, aber es war wohl besser das erstmal für mich zu behalten. Nach 1 1/2 Stunden warten kam ich endlich dran. Florian hatte mir in der Zwischenzeit noch eine Flasche Wasser und einen Müsliriegel geholt da ich verdammt großen Hunger bekam, zwar wurde mir nach zwei Bissen aufgrund der Schmerzen gleich wieder schlecht aber da ich vermutete Schmerzmittel zu bekommen brauchte ich eine Grundlage sonst würde ich das gar nicht vertragen. Im Behandlungzimmer half mir die Schwester auf die Liege und der Arzt kam relativ schnell "so Frau Reh, mein Name ist Hübner, wie kann ich Ihnen helfen?" Ich schilderte ihm den Hergang und er schickte mich zum röntgen. Die Schwester fuhr mich aus dem Behandlungzimmer und an dem Wartebereich in dem Flo saß vorbei. Er sah mich und kam gleich hergelaufen. Er fragte die Krankenschwester ob er mit durfte und sie fragte ihn ob er mich vllt sogar bringen könnte da hier soviel los war. Florian fuhr mich zum Röntgen und wartete geduldig vor der Tür. Mitsamt den Bildern mussten wir wieder zurück und Florian wurde auch nicht aus dem Behandlungzimmer verwiesen. Der Arzt kam und stellte sich auch ihm vor und fing an mir zu erklären was ich hatte. Na die Unaufmerksamkeit hatte sich wirklich gelohnt. Sämtliche Bänder waren überdehnt und am Außenband hatte ich fast einen Durch- bei einem anderen einen Anriss. Ich würde jetzt den Knöchel bandagiert bekommen und sollte noch auf einen Schienenschuh und Krücken warten. Flo und ich sahen uns mit großen Augen an. Das hatte sich wirklich gelohnt. Der Arzt verschwand und ein Assistenzarzt kam herein um mir die Bandage anzulegen. Es war ziemlich schmerzhaft und ich verzog immer wieder mein Gesicht. Er brachte mir auch noch den Rest sowie Schmerztabletten. Als er uns verabschiedete drehte er sich zu Florian "wichtig ist, dass Ihre Freundin unter keinen Umständen den Fuß belastet. Sie müssen ihr bitte bei allem helfen. Sie sollte aufgrund der starken Schmerzmittel heute Nacht nicht alleine sein. Morgen sollte sie zu Hause bleiben und den Fuß hochlagern und kühlen damit die Schwellung vergeht. Sie sollte in drei Tagen zur Nachkontrolle zum Hausarzt gehen und beim Duschen bitte ne Folie über den Verband damit er unter keinen Umständen nass wird, sonst könnte er sich verziehen.". Florian hörte aufmerksam zu, nahm die Kühlpackung an sich und ich musste schmunzeln. Besorgt ließ er mich in den Rollstuhl setzen und schob mich zum Ausgang. Dort saß bereits Sebi, der jetzt das Taxi spielte "Dirty was machst du denn für Sachen. Hast du mal wieder geträumt?" er versuchte mich aufzuheitern und gab mir einen Kuss auf die Backe, schlug dann zur Begrüßung bei Florian ein "Danke, dass du uns noch so spät abholst". Beim Auto hob er mich natürlich wieder auf die Rückbank und setzte sich auf die andere Seite und hob meine Beine auf seinen Schoß um den Kühlakku auf den Verband zu legen. Sebi verstaute derweil Krücken und Schienenschuh auf dem Beifahrersitz. "Ok Flo, zu dir oder Dirty" fragte ihn Sebi "erstmal zu mir ich brauch noch meine Sachen und dann zu Dana". "Ähm hallo, ich bin auch noch da" machte ich mich bemerkbar "Sebi fahr mich bitte gleich nach Hause, ich will nur noch in mein Bett. Flo du brauchst nicht bei mir bleiben, schlaf zu Hause". "Ja genau, dann ist dir heute noch was und ich mache mir ewig Vorwürfe. Ne ne, Sebi erst zu mir, dann zu Dana. Sonst lässt sie mich später nicht mehr rein.". Ich möchte gar nicht wenn so über mich bestimmt wurde, aber andererseits hatte er ja recht, ich konnte mir echt nicht helfen alleine.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt