Teil 57

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Wir sahen noch fern bis Li anrief und Florian trug mich netterweise ins Schlafzimmer damit wir ungestört telefonieren konnten. Li macht sich Vorwürfe, weil er nicht bei mir war. Er hatte schon versucht etwas zu drehen aber es klappte einfach zeitlich nicht. Ich sprach ihn auch auf Florian den Wachhund an und kleinlaut entschuldigte er sich dafür. Er wollte nicht, dass mir was zustößt und ich alleine in der Wohnung bin. Naja mir soll es recht sein, klar war es blöd, aber andererseits auch ganz schön nicht allein zu sein was mich auch ablenkte und Li nicht gar so arg vermissen ließ. Er versuchte mich auch gut abzulenken und erzählte was alles gedreht wurde. Leider konnte ich mir nicht allzuviel darunter vorstellen und er bemerkte auch, dass ich immer müder wurde und weniger redete. Nachdem wir uns verabschiedet hatten rief ich Flo zu mir und bat ihm wieder das Bett an. Die Couch war zwar auch ok, aber ein Bett war doch nochmal was anderes. So in etwa verliefen auch die nächsten drei Tage. Florian schlief bei mir, fuhr mich in die Arbeit oder zum Arzt und holte mich ab. Abends kam immer jemand von der Clique und sie kochten zusammen und meine Schmerzen wurden auch langsam weniger. Lu war an diesem Abend da und mir fiel wieder schlagartig ein, dass ich ja das Geburtstagsgeschenk noch nicht besorgt hatte. An meinem Laptop gestaltete ich daher einen Gutschein für ein Wochenende einem Wellnesshotel und zeigte ihn den beiden. Lu und Florian gefiel er sehr gut und Lu bot mir an noch passendes Papier und einen Briefumschlag zu besorgen, ich nahm das gerne an, denn zu Hause hatte ich kein Papier und schon gar kein Geschenkband. Ich hatte mich echt schon daran gewöhnt, dass Florian bei mir im Bett schlief. Ich wachte nachts immer wieder auf, weil mich die Körperwärme einfach immer wieder an ihn kuscheln ließ. Ihm schien es auch nichts auszumachen, denn er sagte nie etwas dazu. Endlich war Freitag und ich freute mich auf das Wochenende, mich einfach mal nicht fertig machen zu müssen sondern daheim entspannt auf der Couch zu liegen. Lena und Karina halfen mir immer wieder beim Duschen und am Wochenende wollte ich es alleine probieren. Etwas konnte ich den Fuß jetzt schon belasten und mittlerweile war er nur noch getaped und nicht mehr bandagiert somit durfte das Pflaster auch nass werden. Florian verbrachte auch die Nacht von Freitag auf Samstag bei mir und Max kam mit einem großen Einkauf, da Sonntag die Clique zum Brunch zu mir kam. Ich fand es ganz witzig, denn alle wuselten in meiner Wohnung umher und ich war die einzige die wirklich nichts machen konnte. Samstag Mittag verabschiedete sich Florian, da Familiennachmittag anstand. Seine Schwester wollte ihm irgendetwas sagen und so war ich auch mal froh wirklich keinen um mich zu haben. So schön auch die vergangene Woche war, man war auch mal froh ganz alleine zu sein. Nachmittags machte ich mich dann an ein Beautyprogramm, was Mädls hald ab und an so machten. Ich fing an mit meine Nägeln, feilte, polierte und lackierte sie dann, was schon einige Zeit in Anspruch nahm. Trug diverse Gesichtsmasken auf, trank Kaffee und sang bei vielen Liedern im Radio mit, dann las ich wieder in einer Klatschzeitschrift oder sah einfach irgendwelchen Schrott im Fernsehen an, es tat mir wirklich gut. Zum Schluss stand dann das Duschen an. Irgendwie stellte ich mich ja schon etwas blöd an, aber ich würde das schaffen. Ich trug meine Klamotten ins Bad und versuchte dann sicher in die Wanne zu kommen was mir auch gelang. Das Wasser lief und lief und ich hatte kein schlechtes Gewissen deswegen. Ich mag es einfach lange zu duschen und jetzt wo die Mädls mir immer geholfen hatten war das hald nicht möglich, daher nutzte ich es heute umso mehr aus. Ich schäumte meine Haare ein und das warme Wasser auf der Haut war einfach so schön. Ich sang wieder im Radio mit und rasierte mir dann auch meine Beine. Mittlerweile stand ich schon gut 20 Minuten unter dem Wasserstrahl und es hatte sich schon ein Nebel im Bad gebildet. Ich wusch mir das Shampoo aus den Haaren und trug noch eine Kur auf. Danach machte ich mich ans hinaussteigen, was sich etwas schwieriger gestaltete, da der Boden auch mittlerweile feucht war und man leicht wegrutschen konnte, aber auch das brachte ich unfallfrei fertig. Ich wickelte meine Haare in ein Tuch und trocknete auch meine Körper ab. Ich war gerade damit beschäftigt, dass ich meine Haare kopfüber abrubbelte, als jemand seine Hände an meine Hüften legte.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt