Teil 42

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Als wir im Flieger unsere Plätze besetzt hatten, stellten wir wieder fest, dass die Dreierreihe uns gehörte, wir hatten die letzte Reihe. Wir kuschelten uns aneinander und schliefen erstmal ein. Li war vor mir wach und streichelte mir sanft über meinen Arm. Wir hatten noch vier Stunden vor uns und verbrachten die erste Zeit davon erstmal knutschend und kuschelnd. In fünf Stunden wäre er erstmal weg, zwei Wochen ohne ihn wird nicht leicht werden für mich. Ja ich muss zugeben ich bin schon eifersüchtig und ich wusste ja auch nicht was in Berlin so abging. Zur Ablenkung hatte ich den Besuch bei meinen Eltern geplant und dann war ich wieder voll in der Arbeit. Immer wieder kam mir der Gedanke 'hoffentlich schaffen wir das'. Auch Li wirkte nachdenklich und ich ließ ihn auch, er hörte Musik. Das Licht wurde auf die Nachtbeleuchtung umgeschalten damit die Passagiere schlafen konnten und ich rückte noch näher zu ihm und legte meine Decke über mich. Li hatte sich seine gleich zu Beginn des Fluges über die Füsse gelegt. Mit dem Kopf lehnte ich an seiner rechten Schulter und hatte meine Beine auf den Sitz gelegt. Li saß entspannt auf seinem Platz und er sah immer noch gedankenverloren aus dem Fenster links neben sich. Der Mond schien hell und die Sterne waren schön anzusehen. Jetzt konnte ich auch die Musik hören, ich dachte ja eher an HipHop, aber sanfte Töne drangen an mein Ohr. Ich musste schmunzeln, hat der Herr auch eine sensible Seite, so so. Ich nutzte den Moment, denn die Stewardessen hatten soweit auch ihre Arbeit getan und sich zurückgezogen und wir hatten Glück, denn die Toilette auf unserer Seite war außer Betrieb und somit kam niemand an uns vorbei. Die Leute in der Reihe vor und neben uns schliefen alle, teilweise hatten sie Schlafmasken auf oder Ohrstöpsel. Erst haderte ich zwar mit dem was ich vorhatte aber andererseits musste ich ja auf ihn verzichten. Etwas schüchtern streichelte ich seinen Oberschenkel unter der Decke immer weiter nach oben. Er bewegte sich etwas und rutschte tiefer in den Sitz. Ich sah ihn nicht an und machte einfach weiter. Es schien ihm zu gefallen, denn auch er fing an meine Seite zu streicheln und meine Rücken, an meinem BH entlang. Das machte mich verrückt. Seine Hand schob er meinen Rücken hinunter und seine Finger schoben sich unter meiner Shorts an meinen Po. War ich froh, dass ich den Tanga anhatte und nicht meine übliche bequeme Unterwäsche zum fliegen. Es war gemein ja, von uns beiden, aber andererseits, er sollte ja wissen was er an mir hat und ich wusste es ja und musste schmunzeln als er meine Pobacke sanft knetete. Ich machte bei ihm etwas weiter oben weiter und Li rutschte noch etwas tiefer in den Sitz. Ich sah ihn an und er drehte sich zu mir, um mich zu küssen. Wir vergaßen wo wir waren und ich lag schon fast auf ihm. Wir machten weiter bis wir wirklich kurz davor waren uns die Klamotten vom Leib zu reißen. Die Knöpfe und Reißverschlüsse hatten wir schon offen. Es hatte aber auch noch niemand mitbekommen was wir getan hatten bzw taten, auch nicht als wir mehrmals leise aufstöhnten. Wir hatten den anderen dann einfach noch intensiver geküsst damit kein Laut aus dessen Mund kam. Li stoppte zaghaft unseren Kuss und wir grinsten uns an. "Dir ist schon klar, dass es nur noch wenige Sekunden dauert bevor ich mich auf dich stürze." flüsterte er mir zu. "Wer kann, der kann Leo" und ich zwinkerte. "Freu ich mich wenn ich dich bald wieder nur für mich habe. Jetzt leg dich nochmal zu mir, wir haben eh nicht mehr lang und halte bitte deine Finger still." Das tat ich dann auch und er streichelte mir immer wieder sanft durch die Haare. Eine Stunde vor Landung wurde ich allerdings innerlich nervös und auch traurig. Ich wollte ihn nicht gehen lassen. Ich wollte mit ihm morgens aufwachen, abends mit ihm was essen oder unternehmen und einfach aneinander gekuschelt einschlafen. Oh man, diese blöden Gedanken, ich sollte einfach die letzten Minuten genießen. Lis Umarmung wurde auch immer fester, als würde er genauso fühlen. Ich musste mich wieder richtig hinsetzen und für die Landung bereit machen. Li ließ meine Hand nicht los. Unsere Finger waren verkreuzt. Als wir durch die Wolkendecke waren lag München hell erleuchtet unter uns und wir schauten beide aus dem Fenster. Es war herrlich die Stadt so zu sehen und gleichzeitig so traurig schon zu landen. Es war kurz nach 1 Uhr. Lis Flieger nach Berlin ging bald, er war einer der letzten die noch starteten in dieser Nacht. Nach der Landung ließen wir uns Zeit. Wir verließen den Flieger und gingen den Weg langsam und Händchen haltend entlang. Sogar die Crew hatte uns schon überholt. Li blieb stehen und hielt mich fest, ich wusste das er sich verabschieden wollte da sich hier die Wege der Ankommenden und Weiterreisenden trennte. Ich wollte einfach nicht weg von ihm, wollte ihn bei mir haben. Er legte seine Hände auf meine Taille und zog mich an sich "Dana ich will dich jetzt nicht gehen lassen ... aber ich muss" - "geht mir doch nicht anders... meldest du dich wenn du angekommen bist?". "Ja klar melde ich mich, was für eine Frage. Dich holt Alex ab?". "Ja macht er, Flo und Max hatten auch geschrieben sie kommen mit. Bin mal gespannt ob mich überhaupt jemand abholt. Kennst sie ja...". "Oh ja wem sagst du das... mich hatten sie schon mal vergessen. Notfalls ruf einfach Lu an, ok?". "Ja, ich komm schon irgendwie heim. Elyas... ich... ähm... ich, ja ... ich hab dich lieb.". Unsere Lippen berührten sich sanft und unsere Zungen fingen an zu spielen. Ich genoss seine Nähe, seine Berührung und die Wärme seines Körpers. Es dauerte lange bis wir aufhörten uns zu küssen und das geschah auch nur weil wir der Reinigungsfirma den Weg versperrten. "Dana, wir sollten jetzt..." er zog mich nochmal an sich "ich hab dich lieb meine Hübsche" und wir hatten Tränen in den Augen, mir liefen sie schon über die Wangen und er wischte sie mir sanft weg und mit einem sanften Kuss auf meinen Haaransatz gingen wir auseinander. Immer wieder drehten wir uns zueinander um bis ich die Treppe nach unten nehmen musste zur Passkontrolle. Erstmal musste ich mich wieder fangen, ich wollte nicht weinen, aber es fiel mir einfach schwer ihn gehen zu lassen. Es war niemand mehr da und mein Koffer lag einsam auf dem Kofferband. Ich musste noch durch die Passkontrolle. Einige Polizisten standen schon hinter den Kontrollhäuschen, nur noch eine Polizistin saß darin und wartete wohl nur noch auf mich. Ich gab ihr meinen Pass während sie sagte "na da kommt ja die verliebte Nachzüglerin", verlegen nickte ich "ähm, woher wissen Sie...". "Ach Schätzchen, die Crew hat schon gesagt dass ihr euch nicht trennen könnt.... hier dein Pass und jetzt ab, wir haben Feierabend" sagte sie in sanftem Ton. Sowas hatte ich auch noch nicht erlebt. Normal sind die Polizisten ja eher schlecht gelaunt, aber das war ja echt süß. Ich ging an der Gruppe vorbei und zwei Männer zwinkerten mir zu, ich lächelte verlegen. Ein paar Schritte weiter hörte ich noch von der Polizistin "ach Gott Armin, so frisch verliebt will ich auch sein" die Männer lachten und einer sagte "hoffentlich lässt sie sich nicht das Herz brechen das junge Ding.". Ich ging weiter zum Kofferband und schmunzelte nur, sowas hab ich echt noch nicht erlebt. Ich nahm den Koffer herunter und ging an den Zollbeamten vorbei die ziemlich gelangweilt aussahen nach draussen. Es war niemand mehr zu sehen, war ja klar. Erst sagen alle zu und dann kommt keiner. Ich setzte mich auf die Bank neben der Tür und schaltete mein Handy an.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt