Teil 87

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Schnell sah er wieder zu mir, schaute mir in die Augen, sein Mund stand offen und die Zigarette hatte er fallen gelassen. Es dauerte noch ein paar Sekunden bis sich seine Miene zu einem wunderbaren Lachen verwandelte und er auf mich zu kam. "Dana. Was machst du hier?" Strahlte er mich an. "Wäre dir Max lieber, dann fahr ich wieder." Grinste ich zurück und wandte mich spaßeshalber ab um zu gehen. Ich bekam keine Antwort. Er zog mich an sich, ich ließ meinen Koffer los und die Krücken rutschten zu Boden. Er strahlte mich an und hielt mich fest im Arm "du und deine Überraschungen" schüttelte den Kopf und küsste mich. Angekommen in seiner Wohnung staunte ich nicht schlecht. Wir hatten gleich ein Taxi bekommen und auf der Rückbank zog er mich nah an sich, sein Gesicht in meinen Haaren. Mir war ziemlich warm. Kaum berührte er mich wurde mir heiß und es kribbelte am ganzen Körper. Ich hoffte immer wieder das dieses Gefühl nie aufhören würde. Seine Wohnung war ziemlich schlicht eingerichtet, er liebte weiß und schwarz, das machte sich an den Möbeln bemerkbar. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich in München nie bei ihm zu Hause war. Er hatte mir ja erzählt, dass er die Möbel mitgenommen hatte nach Berlin, dann musste es da auch so ausgesehen haben. Er nahm den Koffer und rollte ihn ins nächste Zimmer. Ich stand wie angewurzelt im Flur. "Magst du nicht rein kommen?" rief er mir zu. Irritiert stand ich da, zog meine Jacke und Schuhe aus und stellte sie ordentlich an die Garderobe. Li kam wieder zu mir und hielt mir die Hand hin "na komm". Ich legte meine Hand in seine und zog mich wieder an sich, schob mich dann vor sich her und umschlang dabei meinen Bauch. "Gefällt es dir" fragte er mich als er mich durch die Wohnung geführt hatte und Richtung Couch schob. Ich nickte zustimmend. "Willst du noch nen Film schaun?" fragte mich Li. "Wenn du nicht zu müde bist?". Er schüttelte den Kopf und machte den Player an und legte einen Film ein. Ich bin ja mal gespannt. Er kam zu mir und küsste mich. "Wollen wir uns was bequemes anziehen? Jeans ist doch etwas steif". Ich nickte "ja gerne". "Na dann komm mal mit." Und ging mir voraus ins Schlafzimmer wo er meinen Koffer hingeschoben hatte. Bis ich im Zimmer ankam hatte Li seinen Schrank schon offen und warf gerade seine Jeans aufs Bett. Ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Er bemerkte dass ich ihn beobachtete und lugte hinter der Tür hervor "soll ich gleich so bleiben?" sagte er frech. Ich nickte und biss mir auf die Unterlippe. "Ja bitte. Ich hab nämlich alles dabei nur nichts bequemes.". "Kein Problem. Dein Shirt reicht vollkommen aus." zwinkerte er mir zu "magst du ne Hose von mir oder reicht dir ne Decke auf der Couch?". "Ich probiers mal mit der Decke" sagte ich schüchtern. Er machte die Schranktür zu und kam auf mich zu. Dieser Anblick, die Boxershort, oh man nur eine Woche und ich kann an nix anderes denken wenn ich ihn so seh. Frech grinste er mich an "na komm, der Film wartet, zieh dich aus". Ich ließ ihn an mir vorbei und knöpfte die Jeans auf, ich musste mich setzen als ich die Hose über die Schiene zog. Gut das ich schon die schönere Hotpans an hatte, denn Li stand im Türrahmen und beobachtete mich. Ich bemerkte das auch nur deswegen, da er scharf die Luft einzog als ich die Jeans über meinen Po streifte und mich setzte. Ok, so locker wie er tut ist er dann doch nicht. Komischerweise stärkte das mein Selbstbewusstsein und ich ging an ihm vorbei ohne ihn anzusehen und gab ihm einen leichten Schlag auf den Hintern. Kaum einen Schritt weiter packte mich Li und trug mich zur Couch. Die Couch war ziemlich groß und hatte eine breite Liegefläche. Li holte noch was zu trinken und legte sich zu mir. Ich kuschelte mich an ihn. Li startete den Film. Hangover. Na dann lasse ich mich mal überraschen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht dass ich den Film eh nochmal ansehen musste. Der Film begann ziemlich witzig, aber schon nach zehn Minuten hatten wir dem Film keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt. Li streichelte mir über den Rücken und so kreisten auch meine Finger seinen Oberkörper entlang. Li legte sich zu mir gewandt auf die Seite und sah mir in die Augen. "Damit hab ich überhaupt nicht gerechnet. So schön das du da bist.". Und schon küsste er mich und wir hörten nicht mehr auf, zogen uns gegenseitig aus und schliefen miteinander. Nun war auch der Film aus. Die Zeit mit ihm verging jedes mal so schnell und wir ließen uns auch Zeit um jede Berührung aufzusaugen und zu speichern. Wir lagen aneinandergekuschelt und streichelten uns weiter. Irgendwann dimmte Li das Licht und wir schliefen ein. Li hatte vergessen die Rollläden zu schließen und so wurden wir mit Sonnenstrahlen geweckt. Wir waren beide noch müde und entschieden uns dafür uns ins Bett zu legen und dort weiter zu dösen. Li ließ die Rollläden herunter, so daß nur noch etwas Licht und Schlafzimmer fiel, es war ja erst sechs Uhr morgens. Wir kuschelten weiter und schliefen auch nochmal bis elf Uhr ein. Zumindest ich. Li küsste mich wach. Er hatte Semmeln geholt und Kaffeeduft strömte ins Schlafzimmer. "Guten Morgen meine Hübsche, Frühstück ist fertig.". "Mmmhhhmmmm. Wieso kann nicht jeder Tag so beginnen.". "Dann würde man das doch gar nicht so schätzen." antwortete Li und gab mir erneut einen Kuss auf die Stirn, dann ging er wieder aus dem Zimmer. Ich streckte mich und stand auf, öffnete meinen Koffer und nahm meine Kosmetiksachen. Im Bad waren bereits frische Handtücher bereit gelegt. Li hatte auch eine zweite Zahnbürste bereit gelegt. Wie süß. Ich ging duschen und machte mich fertig. In Unterwäsche ging ich Richtung Küche "Leo, hast du vielleicht ein Shirt und ne Hose für mich?". Er strahlte mich an "bleib doch einfach so". "Mensch Li, nimm mich doch mal ernst" sagte ich lachend. Er kam auf mich zu und ging an mir vorbei ins Schlafzimmer aber konnte auch dieses mal deine Hände nicht von mir lassen und strich mit dem Zeigefinger sanft meinen Bauch entlang was mich kurz zucken ließ. Er hielt mir eine Jogginghose und eines seiner Shirts hin. Nach einem ausgiebigem Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Am Brandenburger Tor begann seine Stadtführung. Wir schlenderten in den Tiergarten Richtung Bundestag und weiter an die Spree. Dort angekommen setzten wir uns in ein Kaffee. Die Sonne strahlte und ich verfluchte mich nur die Jeans dabei zu haben und keine leichtere Hose. Li legte seinen Arm um mich und streckte die Nase zur Sonne. Er hatte eine Sonnenbrille auf durch die ich seine Augen nicht sah aber ich vermutete stark, dass er die Augen geschlossen hatte. Ich tat es ihm gleich. Er schien den Moment der Ruhe zu genießen. "Hübsche wie lange bleibst du eigentlich? Deinem Koffer nach zu urteilen ne Woche" lachte er leise. "Ich fahr Dienstag wieder nach München. Josi meinte du hast die nächsten Tage wenig Szenen und wir hätten Zeit.". Jetzt sah er mich wieder an "so so Du hast Josi gefragt" grinste er. "Naja Bora als deinen Chef wollte ich nicht anrufen.". Er beugte sich vor und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. "Du bist verrückt." lachte er auf. "Nur nach dir ... nur nach dir Leo" und streichelte über seine Wange. Li erzählte mir vom aktuellen Dreh und dass er momentan kaum Zeit hatte sich zu erholen und auch was in London angesagt war. Bora und er trafen sich mit Freunden von Bora um geschäftliches zu besprechen, es ging um einen neuen Film und Bora hatte so von Li geschwärmt,dass sie ihn kennen lernen wollten. Danach waren noch weitere Termine, allerdings von deutschen Produzenten, die aktuell dort drehten und es einfach war wenn die beiden hin flogen. Zwei Tage hatten sie Luft und wollten die Stadt ansehen. Li war erst einmal dort und hatte kaum was von London gesehen. Zwischen den beiden entwickelte sich die Freundschaft immer weiter und man merkte, dass er viel Wert auf Boras Meinung legte. Wir gingen noch etwas spazieren. Lis Handy klingelte und er zog es aus der Tasche "hey Lu. Ja alles gut... ne hab mich schon beruhigt.... bin mit Dana an der Spree.... ja mit Dana... Nein Max war ein Vorwand ... ja warte ich geb sie dir. Servus." Li hielt mir lachend das Telefon hin "Lu will dich.". Ich nahm das Handy entgegen "Lu ich muss dich enttäuschen, ich bin nach wie vor mit Li zusammen und glücklich.". "Schlagfertig die Dame... Dana alles ok? Du hattest nicht mehr geschrieben nach dem Foto.". "Na das muss man bei euch schon sein! Ja alles gut. Hatte keine Zeit, tut mir leid. Ich melde mich bei dir wenn ich wieder in München bin.". "Ja klar, kein Problem. Genießt die Zeit. Und wenn dir langweilig is ruf einfach kurz an. Hat Li schon mit dir gesprochen?". "Ja klar. Morgen dreht er wieder, vielleicht klappts da. Ansonsten komm ich Dienstag Nacht in München an. Ne, über was genau?". "Wenn ich dich abholen soll gib Bescheid. Du egal. Macht euch noch nen schönen Tag. Servus Dirty.". "Ciao Lu, danke dir auch.". Ich legte auf und gab Li sein Handy wieder. "Gut gekontert Hübsche" sagte er lachend. "Ja bei euch bleibt einem gar nix anderes übrig. Lu hat gefragt ob wir schon geredet haben? Ich hab das total vergessen, das hast du mir ja gestern schon gesagt. Was gibt's denn?". "Dana nicht hier, lass uns das zu hause bereden.". Skeptisch sah ich ihn an, doch sein Lächeln war so ansteckend dass ich an das Gespräch nicht mehr dachte. Mittlerweile war es fast 18 Uhr und wir machten uns auf den Heimweg. da uns beiden nach Couch war nahmen wir beim Italiener ein paar Straßen weiter was zu essen mit.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt