Teil 17

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Ich wurde durch Gelächter auf dem Flur geweckt. Zaghaft öffnete ich meine Augen und stellte fest, dass es schon 11 Uhr war. Florian lag immer noch hinter mir und atmete gleichmäßig, er schien noch fest zu schlafen. Ich hob meinen Kopf und sah zu Li, der auf dem Sofa uns gegenüber lag. Er starrte aus dem Fenster und hatte sein Handy in der Hand. Ich bewegte mich leicht und sein Kopf drehte sich sofort in meine Richtung. Ich schenkte ihm ein Lächeln welches er erwiderte. Ich versuchte mich aus Florians Griff zu befreien, es gelang mir auch. Ich suchte meine Klamotten zusammen und ging an Li vorbei ins Bad. Er verfolgte jeden meiner Schritte mit seinen Augen. Die anderen schienen alle schon wach zu sein, denn es herrschte ein ziemlicher Lärmpegel im Wohnzimmer. Alle halfen zusammen um aufzuräumen. Kurze Zeit später kamen auch Flo und Li lachend die Treppe herunter. Florian ging auf mich zu und küsste mich, kurz bevor ich meine Augen schloss bemerkte ich wie Li mit einem gequälten Gesichtsausdruck zu uns sah. Max nahm ihn allerdings gleich in Beschlag und so konnte ich Florian unbeobachtet küssen. „Guten Morgen meine Kleine, hast du gut geschlafen" fragte er mich „guten Morgen Flori, ja hab ich und du? Kater?" und schmunzelte ihn an „naja etwas angeschlagen würd ich sagen, wie wir alle vermutlich" und er lachte. Max, Florian und ich nahmen uns dann auch ein Taxi. Wir fuhren erst zu Flo und verabschiedeten uns „Kleine, heute Abend 19 Uhr bei mir?" „klingt gut, ich freu mich" „ich mich auch" und küsste mich zum Abschied. Kaum aus dem Taxi löcherte mich Max was es Neues gibt. „Max nichts, wir sind schlafen gegangen und das wars. Wobei, naja... egal." unterbrach ich meinen Satz und ging die Treppen nach oben. „Dana warte mal, was ist passiert?", ich schüttelte nur den Kopf „alles gut Max". „Dirty ich kenn dich, komm mal noch auf nen Kaffee zu mir" und hielt mir seine Tür auf. Wir setzten uns auf die Couch und Max sah mich fragend an. „es ist soviel passiert die letzten Tage" fing ich an zu erzählen „ich bin so happy mit Florian, und jetzt kommt Li und verwirrt mich". Max sah mich fragend an „wie Li kommt und verwirrt dich?". ich schaute zu Boden „naja die Aktion als Florian bei mir war, mit den Anrufen und dann als er vor der Tür stand. Und gestern, naja ich hab ihn nachts noch in der Küche getroffen" und trank aus meiner Tasse. „ja und was ist dann in der Küche passiert, was willst du mir denn jetzt damit sagen?" sagte Max zu mir und drehte meinen Kopf zu sich. „naja Li war ziemlich traurig und ich hab ihn gefragt was los ist und bis ich reagieren konnte hat er mich geküsst und ich ihn und dann ging er nur und sagte 'danke' und ich stand in der Küche und wusste nicht was jetzt passiert war. Ich hab ihm dann nur geschrieben, dass wir reden müssen. Ich weiß aber gar nicht worüber wir reden sollten. Oh man Max ich weiß nicht was los ist. Der Abend war so schön, das war sicherlich einfach nur der Alkohol. Ich fahr später zu Florian und vergesse das einfach was passiert ist. Li wird sich auch nicht mehr dran erinnern. Und dann lassen wir es gut sein." Max seufzte nach meiner Beichte. „Oh man Dirty was geht denn hier ab. Jetzt versteh ich auch wieso Li so drauf war. Als er besoffen vor deiner Tür stand redete er nur noch wirres Zeug und immer wieder wiederholte er den Satz „jetzt ist es eh schon zu spät" und war total niedergeschlagen.". Max sah mich eindringlich an „Dana ihr müsst reden, das kann so nicht stehen bleiben. Egal ob jetzt besoffen oder nicht besoffen passiert. Und überleg dir ob du Florian etwas sagst. Begeistert wird er nicht sein, dass sein Kumpel seine Neue angräbt.". „Max denkst du es ist für Florian etwas Ernsthaftes? Ich weiß nicht ob ich das will, die Zeit mit ihm ist wunderschön und ja er soll auch der Eine sein, aber denkst du es geht gut, er fährt doch morgen schon wieder nach Berlin." sagte ich traurig. „Dana unabhängig von dem was jetzt die nächsten Wochen passiert, er mag dich wirklich sehr gern, er hat noch keine so vor uns allen geküsst wie dich, ihm scheint es schon ernst zu sein, und ich glaub auch nicht dass er drauf aus ist dich nur ins Bett zu bekommen.". Die Aussage beruhigte mich wieder. Ich wusste ja selbst gar nicht genau was ich wollte. „Danke Max, ich geh jetzt mal und leg mich schlafen." sagte ich und umarmte ihn. „Viel Spaß heute Abend, und tu nichts nur damit es getan ist, du verstehst was ich meine... hör auf dein Herz und gib dich nicht dem Drang hin." antwortete mir Max und streichelte mir liebevoll über die Wange. „wenn ich dich nicht hätte mein Großer" und Max antwortete „dann wäre dein Leben richtig langweilig", lachend ging ich in meine Wohnung. Was meinte er denn jetzt schon wieder mit 'ich soll nichts tun was ich nicht will und auf mein Herz hören'. Ich weiß doch dass ich es will, mit Florian und keinem anderen. Aber blöd ist schon, wenn er morgen wieder nach Berlin fährt. Ich schlafe jetzt erstmal und dann sieht alles schon wieder ganz anders aus - dachte ich mir.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt