Teil 118

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“Nein” kam schon schnell aber leise aus seinem Mund. “was Nein?” fragte ich genervt. “ja, nein eben” erwiderte er wieder. ‘boah wenn der so weiter macht krieg ich die Krise hier’ schoß es mir durch den Kopf. “Florian,WAS NEIN” sagte ich echt gereizt und betonte jedes Wort. “ich will jetzt nicht drüber reden” dabei verschränkte er seine Arme vor seiner Brust und sah schon fast schmollend zu Boden. “das ist jetzt nicht dein Ernst. Seit Wochen bist du mal abweisend und dann wieder total nett zu mir. Das geht so nicht und deswegen sagst du mir jetzt was los ist.” irgendwie beugte ich mich dabei immer näher zu ihm herab so das nicht mehr viel Platz zwischen unseren Köpfen war. Selbst Loki sah mich die ganze Zeit, zwar etwas irritiert in welchem Ton ich mit seinem Herrchen sprach, an, was Florian nicht fertig brachte. “ich mag jetzt aber nicht.” schmollte er weiter. “ok bitte, wenn der Herr es nicht anders will” sagte ich und musste dabei wohl resigniert wirken denn er sah mich hoffnungsvoll an, ich jedoch zog nur meine Sporthose etwas weiter nach oben und platzierte mich breitbeinig auf seinen Oberschenkeln. Er quittierte es mit einem Lächeln, wandte sich aber sofort ab und setzte seine schmollende Miene wieder auf. “so Herr Fitz, es gibt keine Fluchtmöglichkeit, außer du trägst mich weg und jetzt raus mit der Sprache.”. “Dana ich werde jetzt nicht hier mitten im Park mit dir über dieses Thema sprechen.” sagte er leise und eindringlich. “als ob das hier jemanden interessiert. Wenn Leute vorbei kommen lächeln wir und schon denken sie wir sind frisch verliebt. Ach und jetzt nochmal zurück zu kommen auf deine Aussage welches Thema betrifft es denn.” bohrte ich nach.
Florian wich meinem Blick stetig aus und versuchte auf der Situation frei zu kommen. “na das hier alles.” sagte er. ‘leicht überfordert klang die Aussage jetzt schon aus seinem Mund. wieso muss man eigentlich auch immer alles aus seiner Nase ziehen?’ schüttelte ich kaum sichtbar den Kopf bei diesem Gedanken. “ok lieber Florian. Dann sag mir doch mal was das hier” dabei zeigte ich auf ihn und mich “zu bedeuten hat und was daran so schwer ist einfach seinen Mund zu öffnen und mitzuteilen was einen stört.”. “als ob dich das interessieren würde.” kam mit abfälligen Ton aus seinem Mund. “ähm, ja genau. Darum bin ich dir auch wie ne Bekloppte bis hier her nachgerannt, weiß jetzt schon dass ich mich morgen kaum bewegen kann und versuche seit gefühlt ner Stunde aus dir raus zu bekommen was verdammt nochmal mit dir los ist und deine Stimmungsschwankungen auslöst.”. “na das wird aber wohl eher die nächtliche nasse Sportaktivität verursachen als das bissl Joggen.” kein Blick, abfälliger Ton. ‘als ob ihn das zu interessieren hätte. Boah stur wie ein Kleinkind.’. “Florian, was soll der Kommentar jetzt schon wieder?”. “ja ist doch wahr” sagte er aufgebracht.
“du glaubst doch nicht ernsthaft es wäre nicht aufgefallen was bzw das ihr es getrieben habt… weißt du ich dachte echt du kommst zu mir und wir reden, aber Mr. Sunnyboy war ja dann reizvoller. Ganz ehrlich Dana, ist er da bin ich Luft. Machen wir was zusammen hängst du ständig am Handy oder redest nur von ihm. Denkst du nicht mal nen kleinen Moment dran, dass mich das verletzt? Ja in Thailand hab ich dir gesagt es ist nichts mehr von meiner Seite aus, aber doch auch nur weil ich euch im Flieger gesehen habe. Ich bin der letzte der jemanden unglücklich macht, lieber bin ich es. Ja ihr seid zusammen und ja ihr verbringt die Zeit zusammen aber gibt es dich alleine als Person gar nicht mehr? Ich mag mich schon gar nicht mehr melden ob du Zeit hast weil eh immer was dazwischen kommt. Die Gespräche die wir geführt haben existieren nicht mehr. Keines unserer Gespräche kommt auch nur annähernd daran wie es vorher war, egal ob wir da versucht haben was aufzubauen oder nicht. Wir sind doch immer noch die gleichen Personen, nur das um uns herum hat sich verändert. Ich verstehe dich ja auch, dass du Zeit mit ihm verbringen willst aber musst du wie die zweite Arschbacke an ihm hängen.”. Ich holte Luft und wollte etwas sagen, wurde jedoch sofort angeblockt. “nein Dana, du wolltest das ich rede, jetzt rede ich und du hörst zu. Oft genug muss ich mir von dir haltlose Kommentare an den Kopf knallen lassen zu denen ich nicht mal Stellung beziehen darf bzw kann weil du schon weiterredest bevor es überhaupt von meinem Gehirn verarbeitet wurde. Ja es war ein Fehler dich damals allein gelassen zu haben, das alles zu locker zu nehmen und dich letztendlich, auch wenn ich Glück hatte und du dich eingemischt hast und es nicht so aussah als würde rein ich dich sitzen lassen. Thailand war eine harte Probe. Die Gespräche mit dir waren eine Wohltat, bis zu dem Tag als wir im Hotel angekommen sind. Ich gönne Elyas das Glück dich als Freundin zu haben, aber ab dem Tag, auch wenn ihr es erst verstecken wolltet, ab dem ihr euch gestanden habt was ihr füreinander empfindet hat sich unsere Beziehung, nein die Formulierung wäre falsch, haben wir uns voneinander getrennt."
"Ich hab es versucht so gut wie möglich aufrecht zu erhalten, die Aktion mit Sabrina war total daneben ja, gebe ich zu, aber einen anderen Ausweg sah ich damals nicht. Und ja ich wollte der liebe Freund und Seelentröster sein, ja es hatte auch geklappt aber irgendwann konnte ich das einfach nicht mehr durchziehen. Ich hab mich mit sämtlichen Leuten angelegt, mit meinen Freunden, hab mich zerstritten und sie angelogen und das alles nur weil ich es dir nicht gegönnt habe. Nein,eher weil ich es Li nicht gegönnt habe…. Dana ich sehe euch, ich sehe euch wie ihr euch anseht und das sagt mehr als 1000 Worte. Die liebevollen Blicke die ihr tauscht. Die beiläufigen Gesten. Dana ich hab mich in manchen Situationen zurückgezogen weil ich da gemerkt habe dass ich nicht ehrlich sein kann, dass meine Fassade bröckeln würde. Ich kann dir nicht gut zureden und gedanklich würde ich einfach weiter sticheln wollen…. Ich weiß wir führen das Gespräch nicht das erste Mal, und wenn du mich jetzt nicht komplett aus deinem Leben wirfst kann ich dir nicht versprechen, dass es in einem emotionalen Moment nicht wieder soweit kommt. Ich hab versucht mich abzulenken, aber egal mit wem ich was am laufen hatte, ich habe immer die Vergleiche zu dir gezogen. Die einzige die mich das vergessen ließ war Sabrina, aber wir wissen ja wie das ausgegangen ist. Dana ich wünsche mir dich so sehr, aber mit dir kann ich auch nicht. Ich liebe mein Leben, meinen Job, meine Freiheit aber vermisse gleichzeitig wie du auf meiner Brust einschläfst, mich zum lachen bringst und wir reden. Die tiefgründigen Gespräche aber auch genauso die sinnfreien wenn wir über Gott und die Welt reden. Dana ich wünsche mir nichts mehr als dass ich damals den Fehler nicht begangen hätte dich als xbeliebige gehen zu lassen. Ich hatte Angst,ja ich hatte große Angst verletzt zu werden, aufgrund der Gefühle und auch unserer unterschiedlichen Ziele. Und ja, deine Gefühle kannte ich, meiner war ich erst klar als es zu spät war und ich dich mit Elyas sah und unserer Ziele, meiner Ziele, denn ich muss eingestehen dass ich deine Ziele nicht kenne."
Ich war egoistisch nach meinem Empfinden zu handeln ohne jegliche Rücksicht und das habe ich getan und dich verletzt. Und wenn ich es rückgängig machen könnte würde ich es tun. Ich hätte das nicht so unpersönlich machen dürfen, per Handy, macht ja nur ein Vollarsch, jemand der nur auf sich selbst schaut. Die Tatsache dass ihr damals miteinander geschlafen habt war unübersehbar und ein Stich in mein Herz. Ich wollte derjenige sein dem du vertraust, stattdessen hab ich mich ohne Mumm aus deinem Leben verpisst, abgeschlossen so wie ich dachte dass es für uns und im Nachhinein nur für mich sinnvoll ist. Jedes Mal wenn ihr euch küsst könnte ich mich schlagen dass ich dich nicht mal mehr geküsst habe, einen Schlussstrich gezogen habe für uns beide, es wäre einfacher gewesen von Angesicht zu Angesicht. Dana ich bin unsicher in Gefühlssachen, im allem anderen weiß ich genau was ich will aber sobald es um Gefühle geht kapituliert mein Verstand. Ich hab mich gefreut wie ihr euch endlich gefunden habt, ich freue mich auch jetzt wenn ich dich glücklich sehe, aber ich wünsche mir unsere Vertrautheit zurück. Kleine ich weiß, es ist für dich eine harte Nummer, das ganze Gespräch hier und ich bin mir nicht sicher wie es ausgehen wird zwischen uns, ich hab dir jetzt alles,wirklich alles erzählt was mich bedrückt hat und ja du hast Recht, das Gespräch war längst überfällig und danke dir für deine Initiative. Ich hatte so gehofft gestern wir könnten reden und war so enttäuscht als ich Li sah und du auf ihn eingegangen bist dass ich zurück bin zu den anderen. Ich weiß nicht was jetzt passiert, ich hoffe ich hab dich jetzt nicht verscheucht, ich hab Gefühle für dich, versteckt, aber sie sind da. Ich will einfach meine Kleine wieder zurückhaben und sorgenfreie Stunden verbringen und zwar so wie wir sind ohne uns zu verstellen. Dana ich will dich keineswegs Li ausspannen, unsere Zeit war und ist vorbei, aber ich kann nicht verleugnen wie weh es mir tut zu sehen wie du jemand anderen küsst. Ich habe damit nie richtig abgeschlossen und ich weiß auch nicht ob und wann ich das kann, aber ich versuche es unserer Freundschaft willen. Dana, ich liebe dich"
"ich liebe dich auf alle erdenklichen Weisen und ich will dass wir weiterhin unbeschwert sein können. Ich will das alles hinter uns lassen…” Florian stoppte und sah mich eindringlich an, seine Hände legte er um meinen Hals und an meine Wange und zog mich zu sich. Ich war so geplättet von seiner Gefühlsausschüttung, dass ich kaum reagieren konnte. Während des ganzen Geredes hatte er immer wieder zwischen meinen Augen und allem um mich herum geblickt, nun blickte er mir einfach nur in die Augen, schloß seine und küsste mich, zaghaft lagen seine Lippen auf meinen und ein gefühlvoller Kuss, so wie ich ihn von ihm noch nie gespürt hatte ließ mich alles um mich herum vergessen. Ich wusste nicht wieso, aber auch ich erwiderte seinen Kuss bis Loki auf die Bank sprang und neben uns bellte. “danke” flüsterte er zaghaft “danke Kleine, das habe ich für den Abschluss gebraucht.” er versuchte zu lächeln, dich seine Augen wirkten bedrückt, die Emotionen waren zuviel, wie eine Achterbahnfahrt. Loki bellte weiterhin und so stand ich auf, auch Florian erhob sich. Ich war total durch den Wind. Florian sah mich an “magst du noch joggen?”. Ich schüttelte nur den Kopf “nein, ist schon spät ich ähm… ich muss noch zum Bäcker.” stotterte ich. “ok, dann noch nen schönen Sonntag Kleine.” damit drehte er sich um und lief in schnellem Tempo weg. Verwirrt stand ich nun da und sah den beiden nach. ‘was war denn das jetzt’ schwirrte durch meinen Kopf und ich ging in die andere Richtung davon. Mein Handyklingeln riss mich aus den Gedanken. “hey Hübsche, wann kommst du denn, hab nen Bärenhunger.” flötete Leo gut gelaunt durch die Leitung. “bin gleich da Leo, mach schon mal Kaffee” versuchte ich so gut es ging und legte auf. Sogleich ertönte ein Piepsen und eine Nachricht war eingegangen,sie war von Florian ‘danke dass ich endlich abschließen konnte. Ich hoffe auf den Neubeginn’ las ich. Mit der Tüte voller Semmeln ging ich durch den Hinterhof. Li deckte gerade den Tisch am Balkon, sah mich aber nicht. Ich blieb kurz stehen und beobachtete ihn, meine Gedanken kreisten jedoch um Florian.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt