Teil 122

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Was ist ziemlich blöd: eine Sommergrippe. Und was ist mehr als bescheiden: eine Sommergrippe kurz vor meinem Geburtstag. Ja das Resultat eines langen Spazierganges mit Florian im Englischen Garten. Geplagt von Schuldgefühlen kochte Florian mir Hühnersuppe während ich auf der Couch lag. Es war Dienstag und ich lag flach mit allem was dazu gehört. Es waren noch vier Tage bis zu meiner Party und ich hätte heulen können. Da hat man im August Geburtstag und dann bringt man es fertig krank zu werden. Li hielt mich mit Telefonaten und lieben Nachrichten bei Laune. Donnerstag kam er endlich aus Berlin, ich vermisste ihn mal wieder sehr. Drei Wochen trotz fast täglicher Beschäftigung sind einfach viel zu lange. Nach Berlin konnte ich aufgrund Geldnot nicht fahren. Er wollte mir das Ticket zahlen aber ich verneinte es. War es auch besser, da ich doch noch Einiges zu organisieren hatte. Die drei Wochen vergingen zwar relativ schnell, aber dennoch waren es drei Wochen. Aus meinen Plänen meine Eltern am ersten Wochenende zu besuchen wurde aufgrund diverser anderer Pläne meiner Eltern nichts, das nächste Wochenende war verplant mit diversen Putzarbeiten und Samstag dem Besuch von Gabrieles Geburtstag und ab Sonntag war ich sowieso „out of Order“ was meinen körperlichen Zustand betraf. Raph brachte mir diverse frische Vitaminbomen in Form von Obstsalaten oder Säften vorbei nachdem ich ihm abgesagt hatte da ich gerade mal im Stande war mich von der Couch ins Bett oder andersrum zu bewegen und mehr nicht möglich war. Li wurde auch umgehend von ihm über meinen täglichen Zustand informiert. Im Großen und Ganzen war ich schon froh über die Fürsorge aber manchmal wurde es mir einfach zuviel. Nachdem Karina und Lena mir auch noch abends Gesellschaft leisteten, ich aber so müde war und aus Höflichkeit sie nicht davonscheuchen wollte brach ich bei dem Telefon mit Li in Tränen aus. Li wusste sich kaum zu helfen, er redete mir zwar gut zu aber ich merkte, wie es ihm zuviel wurde, dass er nicht bei mir sein konnte und am Ende unseres Telefonates klang er trauriger als ich.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt