Herz über Kopf - Am Ende siegt die Vernunft

Teil 98

Lu machte sich an meinem Schrank zu schaffen während ich mir nochmals die Haare versuchte zu bändigen. Gerade beim weggehen machte ich mir extra Locken die dann ab und an ziemlich störrisch in alle Richtungen standen, aber mir gefiel das einfach besser als glatte Haare und da ich noch dazu recht viele habe bin ich eigentlich schon ganz stolz auf meine Löwenmähne. Und sie kam natürlich bei den Jungs auch gut an. Ok, klar wollte ich in erster Linie Li gefallen, aber zu sehen welche Wirkung man auf andere hat gibt einem dann doch n gutes Selbstbewusstsein. Lu rief mir vom Schlafzimmer aus zu "Dirty, Dirty,Dirty, kein Wunder das Li so von dir schwärmt". was hatte er denn jetzt schon wieder entdeckt. "Lu geh von meinem Schrank weg" rief ich doch er stand schon in der Tür und hielt eine schwarze Spitzenunterwäsche in der Hand. "leg die wieder zurück". Er grinste mich nur an. "Nein die hatte ich auch schon vor Li" er musste ja nicht wissen dass ich mir tatsächlich neue gekauft hatte nachdem das mit uns ernster wurde. "jetzt sei lieb und leg das wieder zurück. Wo gehen wir überhaupt hin?". "ach verdirb mir doch nicht den Spaß. Lass mich doch mal mehr wissen, dann kann ich Li damit aufziehen.". Mit entsetztem Blick sah ich ihn an, konnte mir aber mein Grinsen nicht verkneifen. "soviel musst du nun auch nicht wissen. Li weiß auch nicht alles.". "aha, Fräulein Geheimnisvoll also...". "na man soll ja nicht gleich alles Preis geben ne." zwinkerte ich ihm zu und wir lachten. "so Dirty, mach dich mal fertig, wir treffen die anderen im Tal.".

Na da lass ich mich mal überraschen. Wir liefen vom Marienplatz aus Richtung Tal und ich konnte die drei schon sehen, sie standen gerade vorm Mc und aßen Burger. Joseph war dabei, als er mich sah strahlte er und kam auf mich zu um mich zu umarmen "hey, schön dich zu sehen" begrüßte ich ihn "bist du als Aufpasser dabei?". Er schüttelte den Kopf da er den Mund voll hatte. "neee. Wir gehen oft weg. Li muss nicht immer dabei sein.". Dann stellten sich auch die anderen vor. Sie waren gute Freunde und sind mit Lu und Joseph schon lange befreundet. Wir gingen ins Sausa, wie sollte es anders sein kannten sie natürlich den Barkeeper und schon hatten wie Cocktails vor uns stehen. Also ich musste es ja immer wieder sagen, mit Jungs hat man echt oft mehr Spaß. Zumindest anderen Spaß. Ich weiß jetzt gar nicht wie ich es beschreiben soll aber soviel gelacht wie an diesem Abend hatte ich schon lange nicht mehr. Und ja ich muss auch zugeben das einzige Mädel zu sein hat schon seine Vorteile. Jeder passt auf dich auf, du hast immer was zu trinken und bekommst uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Ja ich genieße den Abend wirklich. Nach und nach baggerten die Jungs dann doch Mädls an was aber einfach nur noch lustiger wurde weil die anderen Kerle die Anmache analysierten. Ja,soviel unterschied zu Frauen ist da gar nicht. Als wir an der Bar entlang zur Tür gingen stellte uns Marko, der Barkeeper, noch Cocktails to go auf den Tresen und kündigte sich für später noch an. Ich winkte ihm noch kurz als jemand mir auf die Schulter tippte.

Vor mir standen zwei strahlende Mädls und ich fiel ihnen in die Arme. Ja mit einer davon hatte ich mein Abi gemacht und wir hatten in den beiden Jahren auf der FOS viel erlebt, ob schulisch oder bei Typen gesehen. Wir unterhielten uns kurz und ich bemerkte das Interesse von Lu an ihr. Sie wollen eigentlich nur gemütlich was trinken aber Lu schaffte es sie zu überreden so dass sie sich uns anschlossen um mit uns in den Club zu gehen. Da wir sowieso zwei Taxen oder ein Großraum benötigt hätten war es so gesehen auch egal und auch die Andere, die ich zwar kannte und des öfteren weg war und Party machte aber so nicht wirklich viel wusste, wurde von Josephs Freund in Beschlag genommen. Na das konnte ja nur ein toller Abend werden....

Wir tanzen ausgelassen, mal alleine, mal mit den Jungs. Ich hatte so gute Laune dass ich nur am tanzen war. Irgendwann zog mich Lu von der Fläche an die Bar. "so, wir trinken jetzt. Und danach kannst du wieder weiter tanzen.". Ich nickte und wir kippten einen Tequila und schon zog ich Lu mit auf die Fläche zu den anderen. Joseph ergriff irgendwann meine Hand und deutete an, dass ihn warm war. Ich folgte ihm und wir gingen an die frische Luft. Erst da bemerke ich was ich eigentlich getrunken hatte und welche Wirkung die Luft auf mich hatte.

Kurz lehnte ich mich an die Wand und er tat es mir gleich. "hey, also ich muss sagen mit dir mithalten is auch nicht so leicht.". Ich lachte "wie meinst du das jetzt?". "naja, seit vier Stunden bist du quasi Non-Stop auf der Tanzfläche, deine Kondition ist nicht übel.". "kannst ja mal Li fragen ob er das auch so sieht. Aber dann kommen mir die 8 Jahre Kampfsport doch zugute." zwinkerte ich ihm zu. Er staunte "wie jetzt Kampfsport?". "naja ich hab Karate gemacht.". "wow ok, das muss ich Raphael erzählen. der ist ja so sportvernarrt, dann ist er sicher positiv gestimmt.". "ja ich hab schon gemerkt dass er mir gegenüber recht distanziert ist.". "Dana das ist aber normal für ihn. So ist er jeder gegenüber die einer von uns mitbringt. Aber bei Mama hast du schon nen Stein im Brett.". "das freut mich zu hören. Na ich hoffe ich kann ihn auch noch überzeugen.". Joseph nickte und wir gingen wieder in den Club. Ich deutete ihm an, dass ich zur Toilette müsste und machte mich auf den Weg.

Irgendwie war mir echt schwummrig und mein Zustand machte sich bemerkbar. Das Licht trug nicht gerade positiv dazu bei. Ich hatte Glück, es standen nicht viele Mädls an und das Licht war gedämpft, was uns allen zugute kam wenn ich mich so umblickte. Ich war endlich an der Reihe und wartete bis die Tür sich vor mir öffnete. Ich fummelte gerade ein Tempo aus der Tasche und blickte auf als die Person keine 20 Zentimeter vor mir stand. Fast wollte ich etwas sagen, doch sie ging an mir vorbei. Kurz spürte ich einen Schmerz an meinem Hinterkopf und drehte mich schnell um. Diese blöde Bitch.

Als wäre es nicht schon genug wenn sie Unruhe zwischen Elyas, Florian und mich brachte. Nein, sie mußte mir die Laune verderben und ja, sie hatte mir ernsthaft Haare ausgerissen. Meine Hand hatte ich an meinen Hinterkopf gedrückt und der Schmerz ließ langsam nach. "ups, da hast du dich aber blöd in meinem Reißverschluss verhakt.". "ich glaub eher bei dir hackt es, was sollte das eben.". "ich hab dir schon mal gesagt ich bring dich zum weinen, und du wirst es wieder tun.". "geht's dir noch gut? Wir armselig bist du eigentlich? Hast du es echt so nötig? Gott sei Dank haben die Jungs gemerkt was du für ein Spiel spielst. Weit gekommen bist du ja nicht damit und jetzt lass mich, lass uns einfach in Ruhe.". Ich wollte mich keiner weiteren Diskussion stellen und drehte mich um und wollte gerade in die Kabine gehen da wurde ich an der Schulter zurückgerissen. "armselig nennst du mich? Wer poppt denn hier erst mit einem und dann mit dem anderen Schauspieler. Die "Beziehung" die du mit Elyas führst ist doch keine Beziehung. Wenn er da ist poppt ihr und sonst sehr ihr euch doch eh nicht. Das was wir hatten kannst du ihm gar nicht bieten.". "halt einfach deine Klappe. Ich steig wenigstens nur mit dem ins Bett für den ich Gefühle habe..." weiter kam ich nicht denn ihre Hand traf mich mit einer Wucht an der Backe dass ich gegen die Tür fiel die noch offen stand und schon lag ich am Boden. Wir hatten einen Stau verursacht und die umherstehenden Mädls sahen Sabrina hinterher als sie die Toilette verließ. Eine kam auf mich zu und half mir aufstehen, Joseph kam zu mir geeilt. "ich wollte nach dir sehen und da kam mir Sabrina entgegen." ich deutete nur auf meine Wange "ich möchte jetzt nach Hause". Er nickte und wir gingen an den anderen vorbei nach draußen, Lu folgte uns und gab den anderen Bescheid. Beide brachten mich zum Taxi. Ich ekelte mich vor mir selbst. Ich brauche keiner Frau erklären wie die Toiletten Samstag Nacht in einem Club aussehen. Meine Wange brannte und mein Hinterkopf pulsierte an der Stelle an der mir die Haare ausgerissen wurden. Wie ich diese Tussi hasste. Lu bemerkte wie mir Tränen in die Augen stiegen und nahm mich in den Arm.

Ich ging erstmal duschen. Während ich mir die Haare wusch brannte das Shampoo so auf der Kopfhaut dass ich schon wieder Tränen in den Augen hatte. Frisch geduscht setzte ich mich zu den beiden auf die Couch. "danke Jungs. Ähm... könnten wir das für uns behalten?". Beide sahen mich an. "ich will nicht dass Elyas sich Sorgen macht. Wenn er wieder da ist erzähle ich es ihm.". Beide nickten zustimmend. Sie tranken noch ein Bier, ich war zwar müde, wollte sie aber nicht rauswerfen. Bevor ich Li schreiben konnte, manchmal War es wirklich unheimlich, denn genau jetzt rief er an. Es war drei Uhr nachts. Ich sah Joseph an "soll ich ran gehen?". "Dana das liegt bei dir. Wenn du nicht ran gehst ruft er bei uns an.". Bis ich mein Handy hatte und den Anruf annehmen wollte hörte es auf zu Klingeln. Kurz darauf ging Lus Handy und er rief an. Er hob ab "hey... ja... ja... ja warte..." er sah mich an,zuckte mit den Schultern und hielt mir das Handy hin. "Dana geht es dir gut? Sabrina hat mir geschrieben ich sollte mich nach dir erkundigen du bist nicht gerade standfest und hättest Fragen? Dana was ist passiert?". Ich atmete schwer ein und aus und musste mich zusammenreißen ....