Teil 36

229 3 0
                                    

Wir hatten nur noch einen Abend und Li wollte seinen Entschluss mit Berlin verkünden. Er erinnerte mich daran als wir vom Strand zu seinem Zimmer gingen. Mir wurde auf einmal ziemlich übel und es gab mir einen Stich ins Herz, wenn ich nur daran dachte wie es sein würde wenn wir in München landen. Ich hatte es einfach verdrängt, aber seine Entscheidung und alles Weitere war schon geplant und zum Teil umgesetzt, es gab kein zurück mehr. Ich blieb bei ihm um jede Sekunde auszukosten die ich ihn nur für mich hatte und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Wir machten uns dann fertig und gingen zu den anderen zum Abendessen. Ich war traurig und sprach wenig mit den anderen. Li hingegen lachte, was mich auch ärgerte denn für ihn schien es ja kein großes Problem zu sein. Florian sah mich immer wieder besorgt an, er wusste von Lis Plan. Irgendwann stand er hinter mir und drückte sanft meine Schulter. Ich sah zu ihm nach oben und er lächelte mich an, nickte mit dem Kopf zur Terrasse und hielt mir seine Hand hin. Da sich einige gerade etwas vom Buffet holten und die anderen in Gespräche vertieft waren, fiel nicht auf das wir gingen. Draussen suchten wir uns eine Couch und setzten uns. "Dana was ist los mit dir? Du redest nichts und gegessen hast du auch kaum?" besorgt legte er seine Hand auf mein Knie. "Flori du weisst genau was los ist. Was Li allen sagen will. Er hat mich heute daran erinnert als wir zum Zimmer gingen..." ich sah bedrückt zu Boden. "Und du bereust jetzt die Tage die du mit ihm verbracht hast? Oder zweifelst, dass es irgendwie klappen könnte mit euch?" fragte er mich. Ich zog meine Augenbrauen nach oben und sah ihn an "dein Ernst jetzt? Du müsstest doch am besten wissen wie es anfangs bei uns war und wieviel Zeit wir hatten. Er treibt seine Karriere voran, da bleibt keine Zeit für mich... ob ich die Tage bereue, ja und nein. Ich bin ja selbst schuld. Ich hätte mir denken können, dass sich deswegen nichts an der Situation ändert, aber ich wollte es so wie es die letzten Tage war...". Florian drehte mich zu sich "Dana jetzt hör mir mal zu. Du bist ein toller Mensch und ich habe jede einzelne Sekunde genossen die wir zusammen verbracht haben. Aber es fehlte noch das gewisse Etwas, dass mich hätte alles hinwerfen lassen um bei dir zu sein. Verstehst du mich? Ich hatte mich wirklich verliebt, doch ich hab dann auch begriffen, dass du mehr verdienst als die Aufmerksamkeit die ich dir schenken konnte". Ich legte meine Hand auf seine, die noch immer auf meinem Knie lag "Flori es tut mir leid, wieso redest du mir immer so gut zu obwohl mal mehr zwischen uns war und ich, naja ..., meine Nachricht damals... gerade du gegen den ich mich entschieden habe." ich fand einfach nicht die richtigen Worte und wurde wütend "Max sollte hier sitzen als mein bester Freund und mit mir reden" Flo lachte und erwiderte "den Job übernehme ich heute ok? Er hat genug mit Lena zu tun, sei nicht sauer.". Doch ich blickte noch immer böse. "Dana du bist der wundervollste Mensch den ich in meinem Leben kennen lernen durfte. Ich will das du glücklich bist darum sitze ich hier. Ich möchte dich lachen sehen, ich möchte, dass du das herrliche Essen heute genießt und ich möchte dass du Li eine Chance gibst. Ich weiss du hast Zweifel aber leg keinen grossen Wert darauf, genieße es einfach, wer weiss wann wir je wieder so glücklich vereint sind. Dana ich liebe Dich, ich würde alles dafür tun damit es dir gut geht. Versteh mich jetzt nicht falsch, ich liebe und schätze dich als Freundin. Du bist mir einfach wichtig geworden und ich will dass du glücklich bist. Und jetzt hör auf zu Flennen meine Kleine. Ja ich kann auch mal ganz nett sein... und ich bin immer für dich da, auch wenn ich in einer anderen Stadt dreh." er lachte und nahm mich in den Arm. Das was er da gesagt hatte hat mich wirklich berührt. Mir liefen wirklich Tränen über die Wangen, vor Glück, denn egal was zwischen uns war, er wollte nur das ich glücklich bin, ich war so froh dass die Freundschaft funktionierte. "Dana gib ihm eine Chance und mal nicht gleich den Teufel an die Wand. Es wird schwer für euch beide, vermutlich für dich schwerer als für ihn, aber probiert es... ok?" ich nickte und er sprach weiter "ich hab euch die letzten Tage beobachtet, ihr seid so vertraut miteinander, wenn ihr euch anseht fehlt nur noch die kitschige Musik im Hintergrund...dass ist nicht nur so mal was Schnelles. Und jetzt komm und lass uns noch was essen...". Er hatte mir wieder bessere Laune verschafft und als wir am Tisch ankamen sah Li mich leicht erschrocken an "alles gut bei dir?" Er sah wohl meine glasigen Augen. Ich lächelte leicht und er küsste mich. Ich holte mir noch was vom Buffet und als ich mich setzte zwinkerte Flo mir zu. Li legte seinen Arm um mich und wir unterhielten uns mit den anderen über die anstehenden Geburtstagsparties. Meiner im August war einer davon. Vor mir hatte noch Lena und Alex und die Jungs planten schon im Voraus. Irgendwann wollten die Kellner abräumen und so setzten wir uns auf die Terrasse in eine gemütliche Couchlandschaft.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt