Teil 127

123 2 0
                                    

Ich schlug ihm vor kurz in den nächsten Supermarkt zu laufen um noch kurz etwas daheim zu kochen. Bis ich zurück kam hatte er sich schon wieder etwas beruhigt. „Jetzt versuch einfach nach Hause zu fahren und dann machen wir uns einen schönen Abend. Ich muss morgen wieder zur Arbeit und dann hätte ich ja eh keine Zeit mehr." Ich versuchte es ihm wenigstens etwas leichter zu machen, natürlich war ich innerlich total aufgewühlt und traurig. Er grummelte nur und fuhr dann los.

Bei mir zu Hause schnibbelten wir die Zutaten und das Endresultat schmeckte köstlich.

Danach machten wir es uns auf der Couch gemütlich und ich zappte durch die Programme und blieb bei Männerherzen hängen. Eine Filmsequenz später tauchte auch schon Flo auf dem Bildschirm auf und ich musste grinsen. Li sah das nicht gerade entspannt, schnappte sich seine Zigaretten und ging auf den Balkon. Ich ließ ihn erstmal ein paar Minuten alleine. Mir war ja klar was mich erwarten würde. Mit einer leichten Decke ging ich zu ihm. Den Fernseher hatte ich vorsichtshalber aus und dafür den Radio angemacht. „Schau mal, man sieht heute die Sterne", ich lehnte mich mit dem Rücken an das Geländer und sah in den Nachthimmel. Li ignorierte mich erstmal, scheinbar blieb ich ihm aber zu lange so stehen, so dass er sich zu mir gesellte, jedoch nicht um den Blick nach oben sondern auf mich zu richten. „es tut mir leid, wieso muss das so kompliziert sein. Da freu ich mich seit Wochen auf deinen Geburtstag und komme zu spät. Dann verbocke ich es mit nur einem Wort, mache dich sauer, was mich sauer macht und schon ist das Drama perfekt. Die Arbeit raubt mir echt die Kraft. Am liebsten würde ich nur noch schlafen... einfach endlich ausspannen... Bei dir... mit dir...". Er tat mir leid, in der Tat wirkte er sehr ausgelaugt, dass war mir schon bei seiner Ankunft aufgefallen. „Besteht nicht die Möglichkeit, dass du genau das mal tust. Also einfach mal schlafen und erholen?" mitfühlend sah ich ihn an. „Wenn ich das verlauten lasse, dann springt mir die Agentur doch im Dreieck. Die wollen hier Termine, da Termine. Ist ja nicht so, dass es nicht förderlich für meine Karriere ist, im Gegenteil, es kommen ja immer mehr Angebote. Aber jetzt kommt der Kack mit den Zähnen auch noch, das nervt ja auch sowas von. Eine Szene drehen, dann die scheiss Schiene wieder rein. Damit reden kann man vergessen, erstens versteht einen keiner und zweitens ist die Aussprache alles andere als trocken... ". Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Ich wusste zwar, dass seine Laune wohl nicht nur daran lag aber ihn jetzt auf Flo anzusprechen würde wohl einen Tornado auslösen. „klar will ich durchstarten als Schauspieler, ist ja schon krass was das für ein Erfolg ist aktuell, aber momentan nervt es mich einfach nur noch. Vor allem, weil ich das mit uns nicht verbocken will.". Zwischenzeitlich hatte ich meine Hände um seinen Oberkörper geschlungen während er sich links und rechts von mir am Geländer abstützte. „Li ich glaub es dir, aber es wird sich sicherlich alles auszahlen. Schau du tust ja auch was für dich, dein Lächeln ist ja schon süß, aber seit der Schiene wird es auch noch sexy." Ich zwinkerte ihm frech zu. „Aha, du willst also sagen, mein Grinsen ist nicht sexy." Bei diesem Satz übertrieb er seine Mimik und es glich einer Grimasse. „Nö, also ganz ehrlich, sexy ist was anderes." lachte ich laut. „Jetzt komm du sexy Vampir, lass uns die letzte Nacht nutzen und vor allem genießen, du bist wieder lange genug weg und ich möchte, dass wenigstens einige Zeit mein Bett nach dir riecht. Dann ist es nicht ganz so schlimm" verschmitzt zwinkerte ich ihm zu. Kaum ausgesprochen packte er mich und warf mich mit Schwung über seine Schulter, lachend steuerten wir das Bett an. „Du wolltest also, dass dein Bett nach mir riecht?" fragte er scheinheilig. Ich nickte, was er natürlich in dieser Position nicht sehen konnte, daher bekam ich einen Klaps auf den Hintern. „willst du, oder willst du nicht?" fragte er dabei. Ein Kribbeln ging durch meinen ganzen Körper. Meine Antwort war lediglich ein Klaps auf seinen Po. „Na, dann soll dein Wunsch mal in Erfüllung gehen" und ehe ich mich versah ließ er mich aufs Bett fallen. Endlich hatte ich ihn so nah wie ich es mir seit Wochen gewünscht hatte. Zärtlich küsste er mich und ich streichelte ihm dabei durch seine jetzt wieder etwas längeren Haare.

Zeit spielte dieses mal keine Rolle. Auch wenn ich ihm am liebsten alles vom Leib gerissen hätte so hielt er mich in Schach und grinste schelmisch dabei. So intensiv wie dieses Mal war es noch nie zwischen uns. Er bedeckte jeden Zentimeter meiner Haut, den er von meinen Klamotten entfernte mit Küssen und reizte meine Geduld bis zuletzt aus. Und ja, ich würde lügen, wenn ich nicht genau das so genossen hätte. Drehte allerdings dann den Spieß um und so war nun ich am Zug. Über ihm kniend hielt ich links und rechts von ihm seine Arme an den Handgelenken gegen die Matratze gedrückt und küsste ihn bis uns die Luft weg blieb. Tief atmend setzte ich wieder an und er ließ es sich gefallen. Natürlich war ich ihm körperlich unterlegen und das ließ er mich auch prompt spüren, schlang seine Beine um meine Hüfte und zog mich ruckartig nach unten. „du machst mich verrückt" raunte er mir mit einem tiefen Blick in die Augen zu. Voller Verlangen saß er sich auf, schob mich auf seinen Schoß und schlang seine Arme um mich. Es trennte uns lediglich noch seine Boxershorts. Ungeschickt entledigte sich Li dieser ohne seinen Blick von mir zu lassen. Ungeduldig ihn endlich zu spüren hielt er mich jedoch mit einem innigen langen Kuss und seinen Händen an meinen Hüftknochen von sich leicht weggedrückt. Er schmunzelte, hielt es jedoch selbst nicht mehr aus gab meinem Druck nach. Ein Stöhnen entfuhr unseren Kehlen... aneinandergekuschelt spielte Li mit meinen Fingern, kreuzte sie mit seinen. „Mäuslein ich mag dich gar nicht alleine lassen.". „dann tu es auch nicht.". Ein Seufzer entfuhr ihm „ich muss...". „bleib bitte wenigstens bis morgen früh bei mir. Ich muss um sieben eh zur Arbeit, dass dürfte dir doch zeitlich reichen um deine Sachen zu packen und zu fahren." sagte ich hoffnungsvoll. Mit einem Kuss auf meinen Haaransatz bestätigte er. Ich hörte nur noch seinen Atem und das Pochen in seiner Brust...


Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt