Herz über Kopf - Am Ende siegt die Vernunft

Teil 115

Den Rest des Tages verbrachten wir auf meinem Balkon. Li mixte uns verschiedene Getränke, dafür war er nochmals los gegangen und hatte Obst und Säfte besorgt. Bei dem ein oder anderen Mix war auch mal etwas Alkohol untergemischt.
Gegen halb sechs machten wir uns auf den Weg zur Isar. Alex wollte unbedingt dort feiern und so wurde die ganze Planung von Max zunichte gemacht. Wir halfen nun jedoch alle zusammen und würden das bestimmt gut hinbekommen. Elyas hatte mir sogar bei der Zubereitung des Salates geholfen den wir noch fast vergessen hätten mitzubringen und kurz vorher erst zubereiteten. Li trug die Tasche mit der Salatschüssel, die Nudeln waren noch ziemlich heiß, daher kam es ihm gelegen eine Tasche zu nehmen bevor er sich angeblich die Finger verbrannte. Eigentlich wollte er nur nicht mit einer Schüssel Salat in den Händen haltend in der Ubahn stehen. Wir waren zeitig da und halfen den anderen die Sachen aus dem Auto zu tragen. Es summierte sich. Klappliegestühle, Kissen, Getränke, Geschirr… was man nicht alles so brauchte. Max hatte zum Glück noch einen Tag vorher die Genehmigung erhalten dass wir das an dieser Stelle so abhalten durften. Endlich war der Tisch und alles aufgebaut und wir konnten loslegen das Essen dort aufzustellen. Der Grill war schon angeheizt. Li und Lu füllten gerade die Fackeln mit Lampenöl. Zugegeben, es war echt heiß und ich wischte mir einen Schweißtropfen von der Schläfe. Lena sah mich grinsend an und deutete auf die Isar mit einem frechen Grinsen. Ich nickte und augenblicklich liefen wir über den Kies, lachten und schrien freudig und streiften unsere Klamotten ab. In weiser Voraussicht hatte ich meinen Bikini unter die Shorts und das Top angezogen und schon sprangen wir ins kühle Nass.
Nachdem wir bis zu den Brüsten im Wasser standen sahen wir nach den Jungs. Max, Li und Lu standen lachend und kopfschüttelnd am Ufer “ihr verrückten Hühner” rief Max uns zu. “hey Jungs kommt, ihr braucht nicht scheu sein” konterte Lena. Nachdem sie sich nicht bewegten rief ich “ach Lena, denen ist das Wasser zu kalt. Kennst doch unsere Memmen” und drehte ihnen dabei den Rücken zu. Lena grinste und zwinkert und als ich mich umsah sahen sich die Jungs gerade an, nickten und sprinteten los. Wir kreischten als sie auf uns zukamen und Max stürmte auf Lena und Li auf mich zu und nahmen uns in den Arm. Lu war zwischen uns. “hey Lu, was ist denn mit deiner Eroberung?” fragte ich ihn. Er grinste mich vielsagend an “kommt noch” und zwinkerte. Alles klar. Na dann wird das ja heute noch ein lustiger Abend. Kurze Zeit später schwammen wir ans Ufer, das Wasser war doch ziemlich kalt. Gut das wir Decken und eine Feuerschale dabei hatten für den Fall jemand käme nach uns auf die dumme Idee das Gleiche zu tun. Wir legten uns nebeneinander auf die Decke und die Sonne trocknete uns ziemlich schnell.
Florian und Sebastian hatten sich bereit erklärt das Geschenk mitzubringen und so warteten wir bis die Leute nach und nach eintrudelten und am Ende kam dann endlich Alex. Karina hatten den Auftrag ihn noch etwas hinzuhalten bis wir alle da waren. Er strahlte schon von weitem und sah sprachlos aus. Er konnte es nicht fassen was wir auf die Beine gestellt hatten. Ich muss zugeben bis jetzt war keine Geburtstagsparty öde oder gar einfach. Immer war uns etwas anderes eingefallen. Nach dem Begrüßungsansturm und der Flut von Glückwünschen standen nun Max, Lena, Flo, Sebi, Lu, Li und ich nebeneinander und überreichten ihm unser Geschenk. Wir trafen voll ins Schwarze und Alex bedankte sich mit Umarmungen und Küsschen bei uns. Jeder hatte anfangs noch so seine Aufgabe um was er sich kümmere damit alles geordnet von statten ging. Raph und Alina kamen etwas später mit Joseph auch noch dazu und dann waren wir endlich komplett und konnten den Abend genießen. Li und ich waren kaum zu trennen. Wir saßen aneinandergekuschelt bei den Anderen auf einer Decke auf dem Boden und unterhielten uns. Liebevoll streichelte mir Li immer wieder über den Arm. Ich folgte den Gesprächen und sah immer wieder in die Runde. Des öfteren trafen sich Blicke, ob mit Lu, Lena oder Florian. Alle schienen die Zeit mit ihren Freunden zu genießen. Alex unterhielt derweil ein paar andere und brachte sie zum lachen. Wir hatten es wirklich geschafft enge Freundschaften zu knüpfen. Ich grinste so vor mich hin, schöner konnte man sich so einen lauen Abend nicht vorstellen.
Umso später der Abend wurde, umso lustiger und süffiger wurden die Gäste. Lu verschwand für zehn Minuten und kam mit einer hübschen dunkelhaarigen Frau zurück zu uns, die er uns als Andrea vorstellte. Er schien echt verknallt zu sein so wie er sie immer wieder ansah und auch sie lächelte ihn immer wieder schüchtern an. Unsere Jungs nahmen darauf allerdings kaum Rücksicht und hauten einen um den anderen Machospruch in die Runde bei denen Li und Max auch immer wieder den Ellenbogen von Lena und mir in die Rippen bekam. In Flirtlaune waren sie dank des Alkohols auch. Anfangs nahm ich das noch spaßig, doch irgendwann waren mir Lis Aussagen und Gesten doch etwas zu offensiv und machte mich schon eifersüchtig. Ihm fiel nicht mal auf dass ich kurz Mal einfach vom Geschehen wegging, da er und Lu voll in ihrer Rolle aufgingen und Andrea ziemlich gut amüsierten.