Teil 111

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Endlich war Donnerstag, die Tage vergingen doch relativ schnell. Raph holte mich Dienstag ab zum sportln. Alina hatte keine Zeit und daher fragte er mich ob ich spontan Zeit hatte. Gestern war ich endlich mit Max mal wieder alleine unterwegs. Er hatte mich zum Feierabend überrascht und holte mich ab. Wir gingen zusammen in den englischen Garten und schlenderten am See entlang. Es tat gut einfach mal über Gott und die Welt zu quatschen. Elyas und Lena waren auch erst ziemlich am Ende Thema. Wir genossen die Zeit einfach mal unseren Gedanken freien Lauf zu lassen. Max wusste im Moment nicht so recht was er machen soll. Er hatte Erfolg mit seiner Band, wäre aber eher interessiert an der Schauspielerei, dafür müsste er allerdings einige Monate nach Berlin um dort bei den wichtigen Agenturen vorzusprechen. Seine Eltern rieten ihm auf sich zu schauen und er wollte meine Meinung dazu hören. Lena war ihm wichtig, sie wollte wohl nicht das er ging wobei sie mir erst letztes mal erzählt hatte sie würde gerne eine Auszeit einlegen und nach Australien um dort zu arbeiten und das Land zu erkunden, dies schien Max allerdings nicht zu wissen und ich sprach das auch nicht an. So gesehen riet ich ihm auch dazu, dass er erstmal auf sich schauen sollte.

Eine funktionierende Beziehung hielt der Distanz Stand und es tat auch mal gut nicht ständig aufeinander zu sitzen. Ja so hörte es sich gut an wenn man jemand anderem das erzählt. Wenn man selbst in der Lage war sah man das anders, siehe meine Situation. Max bemerkte wie ich mit den Gedanken abgeschweift bin und sprach dann meine aktuelle Lage an. Wir setzten uns in den Biergarten und tranken unser Radler. Irgendwann heulte ich mich dann doch aus und erzählte ihm von der aktuellen Situation. Max verstand meine Ansichten und auch dass ich traurig war und Li vermisste. Ich erzählte ihm auch von Florian und den letzten komischen Situationen. Max beäugte mich skeptisch und sicherte mir zu nächstes mal ein Auge darauf zu werfen und Bescheid zu geben. Irgendwann kamen wir auf Alex Geburtstag. Max hatte die Party mit organisiert und von uns bekommt Alex einen Bungeesprung geschenkt, die Idee hatten Elyas und Florian. Die Jungs hatten sich dann überlegt gleich ein Wochenende mit allen in den Bergen zu verbringen da Alex auch gerne wanderte. Wir Mädls wurden nicht wirklich gefragt, wir dürften dann wellnessen und so hatten wir ziemlich schnell das Geschenk zusammen. Für die Party musste nur noch seinen Eltern im Garten dekoriert werden. Erst wollten sie Elyas und mich außen vor lassen aber ich sicherte Max zu dass auch wir helfen Alex ist ja schließlich auch unser Freund. Li rief mich kurz an um mir mitzuteilen dass er bereits auf dem Weg war. Je nach Verkehr würde er noch bei mir in der Wohnung vorbeischauen ansonsten dann nachdem er mit seinen Brüdern was essen und trinken war. Max sah mich belustigt an als ich aufgelegt hatte und machte Witze ob wir nicht erst übereinander herfallen oder doch noch den anderen in Ruhe ankommen lassen. Er wusste genau wie ich darauf reagierte und so hatten wir auch noch Spaß bis gegen 21 Uhr die Sonne unterging. Gemütlich schlenderten wir zur Ubahn und fuhren nach Hause. Klar war ich schon irgendwie auch traurig dass Li nicht gleich den Abend mit mir verbrachte aber er blieb ja das Wochenende über in meiner Wohnung und so hatte ich ihn ja in ein paar Stunden neben mir im Bett liegen.

Wir trotteten gemütlich in unsere Wohnungen und Max holte noch Weißwein aus seinem Kühlschrank bevor wir auf meinen Balkon gingen. Kaum hatte ich die Türe geöffnet empfing mich schon Lis Duft. Er durfte noch nicht lange weg sein und seine Spur aus Klamotten verriet mir, dass er sich noch frisch gemacht hatte. Entspreche sah es auch im Bad aus. Socken und Boxershort lagen neben der Badewanne auf dem Boden. Am Fensterbrett hatte er seinen Kulturbeutel abgestellt. Bürste und Gel lag auf der Ablage des Spiegels. Hätte ich ihn nicht so gerne würde ich ihn oft erschlagen. Li war manchmal echt unordentlich, aber dann packte es ihn auch wieder und er räumte blutzeblank auf. Max stand inzwischen hinter mir und grinste als ich ihn ansah "na hat sich der Sunnyboy frisch gemacht" sagte er in süffisanten Tonfall. Ich gab ihm kurz einen Rempler und er spielte gekünstelt als hätte ich ihn schwerst verletzt "oh mein Gott, ich sterbe. Rette wenigstens die Weinflasche vor dem Tod.". "du Spinner, steh auf" lachte ich ihn aus, denn er war auf die Knie gesunken um etwas theatralischer zu wirken. "ok" und schon war er aufgesprungen "aber wenigstens lachst du jetzt". Ich streckte ihm kurz die Zunge entgegen. Im Schlafzimmer zog ich die Chaosspur weiter, bestehen aus einer Tasche die halb ausgekippt auf dem Bett lag über seinen kleinen Koffer der offen mitten im Weg lag hin zu seiner Jacke die er auf den Stuhl gepfeffert hatte. Naja, morgen wird er schon aufräumen sagte ich so vor mich hin als ich mir eine dünne Jacke und meine bequeme ¾ Jogginghose anzog. Es gab nichts schöneres als zu Hause in legeren weiten Klamotten herumzulungern. Gemütlich eben. Max rief mich zu sich in die Küche und ich staune als ich den Küchentisch sah.

Dort stand ein Strauß Sonnenblumen die ich so liebe, da hat er sich doch glatt sogar was gemerkt was ich mal nebenbei erwähnt hatte und daneben lag ein Zettel "Schade das ich dich noch nicht angetroffen habe, oder vielleicht gut so, sonst käme ich heute nicht mehr aus der Wohnung! Ich freue mich auf später! Leo". Ich schien so blöd zu grinsen, denn Max lachte mich aus als ich ihn ansah. Ich freute mich einfach nur so auf Li und da darf man ja auch mal strahlen wir ein Honigkuchenpferd...

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt