Teil 124

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Auf sein Klopfen und Klingeln ging ich nicht ein. Müde und sauer über seine Reaktion ging ich zurück in mein Schlafzimmer und zog mir die Bettdecke über meinen Kopf. Traurig überkam mich nach kurzer Zeit wieder der Schlaf und ich konnte nicht sagen wie lange Li noch an meiner Tür stand. Samstag Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen. Ich hatte vergessen die Vorhänge zuzuziehen. Endlich fühlte ich mich besser und gut gelaunt machte ich den Fernseher an. Nach einer halben Stunde entschied ich mich aufzustehen und frische Semmeln zu holen da ich die letzten Tage ja nur auf fremde Hilfe angewiesen war. Im Flur blieb ich plötzlich verdutzt stehen. Leise Musik drang aus der Küche zu mir und hin und wieder hörte ich etwas klimpern. Leise schlich ich mich näher und lugte hinein. Ich hatte mit Max oder Florian gerechnet, aber dort stand mit dem Rücken zu mir Li der nervös von einem auf das andere Bein wippte und aus dem Fenster sah. Irgendwie ja schon süß wie nervös er wirkte. Ich ging leise ins Bad und machte die Tür extra lauter hinter mir zu. Kaum 5 Sekunden später hörte ich schon Schritte auf die Badtüre zu. Ein leises zögerliches Klopfen ließ mich dann doch kurz zusammen zucken. Mit der Zahnbürste in der Hand öffnete ich die Tür und blickte in Elyas unsicheres Gesicht.

Ein leises 'guten Morgen' kam mit belegter Stimme aus ihm heraus begleitet mit einem zaghaften Lächeln. Ich erwiderte mit einem distanzierten 'Morgen' und putzte meine Zähne weiter. Li sah mich noch kurz an und wandte sich dann in Richtung Küche. Ich sprang kurz unter die Dusche und ging dann mit Shorts und Top bekleidet und einem Handtuch um die nassen Haare in die Küche. Li sprang von seinem Stuhl auf und sah mich schüchtern an. Ich setzte mich an den schön gedeckten Frühstückstisch. "magst du Kaffee oder lieber Tee?". "Kaffee bitte, Tee hatte ich genug die letzten Tage". Nachdem ich mir eine Semmel geschmiert hatte brach Li endlich die Stille "Dana es tut mir leid. Ich hab über meine Worte nicht nachgedacht... ich wollte dir den Tag nicht versauen.". Ich nickte nur. "Hübsche sag doch bitte etwas" er kam auf meine Seite des Tisches mit einer Sonnenblume in der Hand und einem kleinen hübsch eingepackten Geschenk "glaub mir ich weiß was ich verbockt habe, Raphael und Jo haben mich schon zusammengeputzt und meine Mama erst...". Er hielt mir die Blume hin und ich nahm sie ihm ab. Er sah so mitgekommen aus dass ich ihn nicht leiden lassen wollte. Er lächelte und ich musste auch lächeln "endlich, da ist das hübsche Lächeln das ich so vermisst hab. Alles liebe zum Geburtstag meine Hübsche" dabei hielt er mir das Geschenk hin. Es war ein in pastellfarbenem Papier eingewickeltes quadratisches Etwas in der Größe einer Zigarettenschachtel. Nachdem das Papier weg war lag ein rosafarbenes Schächtelchen vor mir. Ich öffnete den Deckel und darin befand sich ein kleiner Umschlag sowie eine kleinere schwarze Schachtel. Verdutzt sah ich ihn an.

"mach erst den Umschlag auf" sagte Li lächelnd. Nachdem ich die Karte gelesen hatte strahlte ich Elyas an. Emotional getroffen bildeten sich Tränen in meinen Augen. In der Karte stand lediglich "Zeit für dich und mich". Sanft schob Li mir das schwarze Kästchen hin. Ich öffnete es und es kam ein wunderschöner Ring zum Vorschein. Ich sah ihn fragend an. "Dana, ich kann so oft nicht bei dir sein auch wenn ich es so gerne wollen würde. Mit dem Ring bin ich immer bei dir und du kannst ihn tragen wenn du mich vermisst oder auch mal auf den Boden knallen wenn ich wieder Mist baue. Lies mal innen" dabei lächelte er mich an. 'zuhause' war dort eingraviert. "das fühle ich wenn ich an dich denke oder bei dir bin meine Hübsche. Egal was jemals passieren wird, ich möchte das du weißt, dass du mich erdest, ich so bin wie ich bei dir sein kann. Die Zeit mit dir ist für mich so wertvoll und ich freue mich über jede Minute mit dir. Ich liebe dich Dana und ich weiß ich bin nicht immer so einfühlsam wie ich sein sollte. Ich hoffe du fühlst auch ein bisschen so wie ich und magst ihn tragen.". Ich nickte nur. Damit hätte ich nicht gerechnet. Zuhause - wie zutreffend. Genauso fühle ich. Ob es die Beziehung mit Li betrifft oder die Freundschaften, die Liebe der mir so wichtig gewordenen Menschen um mich herum. Meine Emotionen konnte ich nicht mehr verbergen und fiel Elyas um den Hals. Zu meiner Überraschung küsste er mich obwohl ich selbst einen Rückzieher gemacht hatte um ihn nicht anzustecken, aber durch meine Reaktion nahm er mich noch fester in seine Arme....


Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt