Teil 56

173 0 0
                                    

Meine Verletzung schien sich relativ schnell herumzusprechen, denn nach und nach kamen von der Clique Nachrichten. Sie wollten wissen ob sie mir etwas Gutes tun könnten und wünschten mir gute Besserung. Den Vormittag brachte ich relativ gut um die Runden und solange ich mich nicht bewegte stellte es auch kein Problem dar. Mein Chef war froh, dass ich überhaupt arbeiten war und kümmerte sich um mich, brachte mir die Arbeit an den Platz und sogar auch Kaffee. Ich war ziemlich konzentriert bei der Arbeit, so dass ich auch eine Email von Li erst spät entdeckte. Er schrieb lediglich „schau bitte auf dein Handy und ruf so schnell wie möglich zurück". Erst war ich etwas erschrocken über den doch etwas herzlosen Ton sah aber dann auf mein Handy und es erklärte sich. Li hatte mehrmals versucht mich zu erreichen und auch geschrieben. Die ersten Nachrichten waren auch noch eher besorgt, aber dann war eine dabei bei der er mehr als sauer gewesen sein musste „Dana ist das dein Ernst, ich hab dich nicht erreicht und Flo angerufen weil ich mir Sorgen gemacht hab und er sagt mir du bist arbeiten? Geht's noch???". Oha ok, ja geht's noch fragte ich mich auch gerade. Das ist ja wohl meine Entscheidung. Sauer legte ich mein Handy weg. Kann ja nicht sein, dass hier alle meinen sie müssten sich einmischen. Bis ich mich versah war Mittag und meine Kollegin brachte mir ein Erdnusscurry mit. Ich hatte die Rufumleitung zum zentralen Kanzleitelefon eingestellt und saß essend in meinem Büro. Auf mein Handy hatte ich keine Lust und so las ich endlich mal mein Buch aus Thailand weiter. Das Klingeln meines Telefons riss mich aus dem Lesen, normalerweise wurde man von den Kollegen nicht gestört während der Pause, also musst es was wichtiges sein. Ich hob ab und unsere Azubine sagte mir, dass ein gewissen Ely nach mir fragt, weil er mich auf dem Handy nicht erreichte. Sie war sich jetzt nicht sicher aber er klang etwas panisch und daher wollte sie auf Nummer sicher gehen. Na das konnte ja nur Li sein, ich tippte kurz auf mein Handy und tatsächlich waren dort fünf Anrufe in Abwesenheit. Ich bat sie mich zu verbinden und hatte einen Augenblick später einen wütenden aber zugleich besorgten Elyas am Telefon. „Hey mein Leo, wie kann ich dir helfen?" und schon wurde ich unterbrochen. „Dana, wieso geht's du nicht ans Handy oder schreibst zurück, verdammt ich mach mir Sorgen und muss von Florian erfahren dass du in der Arbeit bist?". „Ähm ja richtig, da bin ich. Ich weiss nicht was ihr alle habt, ich hab doch meinen Fuß hochgelegt und arbeiten kann ich ja, bin ja nicht auf den Kopf gefallen". „oh man meine Hübsche, wär ich da hätt ich dich heute nicht aus dem Haus gelassen.". „ja du bist aber nicht da, Florian hat mich doch auch hergefahren und später holt er mich auch wieder, ich weiß nicht wo dein Problem liegt. Ich bewege mich doch hier eh nicht.". ich hörte nur einen Seufzen „Dana du musst dich schonen ,bitte versprich mir, dass du nach Hause gehst wenn es nicht mehr geht, ok?". „Ja Leo, es ist alles gut, wenn ich nicht mehr kann geb ich Florian Bescheid, der holt mich ab. Und jetzt hör auf dir Sorgen zu machen, wird alles gut. Wie geht es dir denn überhaupt, was macht der Dreh?". „der Dreh läuft gut, ich muss jetzt auch gleich wieder, aber das hat mich wahnsinnig gemacht dich nicht zu erreichen. Können wir heute Abend telefonieren? Du fehlst mir so.". „ja klar, ich schreib dir wenn ich im Bett bin, Lena kommt abends und hilft mir duschen.". „Ok, ist gut. Ich schau so schnell wie möglich, dass ich bei dir bin.". „Leo, jetzt mach du deine Arbeit, du kannst eh nicht viel mit mir anfangen, es ist alles gut!". Naja wenn ich ehrlich war zu mir selbst musste ich schon zugeben, dass es mir schon lieber wäre, wenn er bei mir wäre, aber das ging einfach momentan nicht, aber in zwei Wochen ist er ja wieder bei mir, darauf freute ich mich schon. „wenn ich dir das nur glauben würde, meine tapfere hübsche Freundin. Und du weißt ja gar nicht was man alles machen kann wenn jemand quasi ans Bett gefesselt ist." Ich sah ihn bildlich vor mir wie er jetzt grinste. „na das war ja jetzt mal wieder klar, da wird man ja nur schamlos ausgenutzt.". „du willst es doch auch" sagte er mit einer sexy Stimme und ich musste lachen „Li jetzt geht mal wieder zum Dreh bevor du Ärger bekommst, ich melde mich heute Abend bei dir!". „Ok, machs gut meine Hübsche, hab dich lieb". „ich dich auch" und schmunzelnd legte ich auf. Ich griff nach dem Handy und schrieb „du klingst so sexy, wenn du dich aufregst ;)" und widmete mich dann wieder meinem Buch. Der Nachmittag verging schleppend und meine Schmerzen wurden stärker, damit ließ auch meine Konzentration nach. Mein Chef bemerkte es und bat mich noch eine Kleinigkeit fertig zu machen und schickt mich dann nach Hause. Ich rief Flo an und er war schon auf Abruf. Scheinbar hatte er momentan nicht viel zu tun. Eine halbe Stunde später stand er dann auch grinsend bei mir im Raum. Ich war froh, als ich endlich zu Hause auf der Couch Platz nahm. Florian hatte schon eingekauft und mit Lena vereinbart, dass sie auch zum Essen blieb. Er kocht während Lena mir beim Duschen half. Ich war so froh, man fühlte sich einfach wie ein neuer Mensch nach einer ausgiebigen Dusche mit Haare waschen. Wir waren ziemlich zeitgleich mit Florian fertig und aßen auf der Couch. Max kam auch noch einen Sprung vorbei und nahm Lena dann mit zu sich. Florian machte die Küche sauber und setzte sich wieder zu mir, während ich Gzsz schaute. „ohje, muss ich mir das jetzt antun?" fragte er in theatralischem Ton. „Na müssen tust du nicht. Du kannst gerne nach Hause gehen, du hast mir eh schon soviel geholfen." sagte ich in dankbarem Ton. Er dagegen schüttelte den Kopf „ne, ne. Li hat mich als deinen Wachhund beauftragt. Er weiß, dass ich momentan wenig Termine hab und hat mich gebeten, bis er da ist, auf dich aufzupassen." Ich zog meine Augenbrauen nach oben „so, so hat er das. Ich versteh echt nicht was ihr alle habt.". wenn man vom Teufel spricht, schon klingelte Florians Handy „Hey Li, ja..., ja ich bin bei Dana. Ähm, keine Ahnung...". Suchend blickte er sich um und stand auf, ging dann weiter in den Flur. Ich sah ihm fragend hinterher und er kam grinsend mit meinem Handy wieder zurück. „Ok ich sag es ihr. Ja, du alles ok. Mach ich doch gerne. Servus" und legte sein Handy weg. An mich gewandt sagte er „Dein Liebster würde gerne mit dir sprechen, erreicht dich aber nicht, da du dein Handy nicht bei dir hast. Er meldet sich in ner Stunde wieder, da er mit den Leuten vom Set erst noch was essen geht.". ich nickte nur. Nachdem ich jetzt eh schon die Hälfte versäumt hatte rief ich bei meinen Eltern an und erzählte was passiert war. Sie waren gleich total besorgt und boten mir an zu kommen, Florian bekam das mit und wollte das Telefon haben „Guten Abend Frau Reh, hier ist Florian.... Hallo... ja genau der... Ja Elyas ist ja momentan in Berlin und hat mich als Wachhund engagiert.... Nein, nein das ist wirklich kein Problem, meine Termine bekomme ich schon unter. Ja... ja schon klar. Wenn es nicht mehr geht gebe ich Ihnen Bescheid.... Nein das bereitet mir wirklich keine Umstände, ich mache das gerne für Ihre Tochter.... Ja.... Ja klar. Ok gut, ich sag es ihr. Schönen Abend Ihnen allen. Ciao.". aha ok, also sie schienen sich zu verstehen. Ich sah ihn fragend an „ja deine Mama hat gleich mal auf Lautsprecher gestellt und dein Papa und dein Bruder waren auch da. Sie meinte, wenn wir hier nicht klar kommen soll ich dich zu ihnen fahren.". „Aha ok. Na ihr scheint euch ja zu verstehen." Und grinste ihn an „aber wie hat sich Li das vorgestellt, sollst du jetzt bis er da ist bei mir bleiben oder wie?". „Ja so in etwa. Aber du wirst sehen, die Zeit ist gleich rum.". ich sagte nichts weiter dazu, das erklärte auch wieso Flo eine Tasche dabei hatte.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt