Teil 60

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Am nächsten Morgen klingelte es an der Tür, irgendwann wurde es zu einem Dauerklingeln. Ich blinselte und öffnete die Augen. Li rieb sich gerade neben mir sein Gesicht. „oh man, wer ist das denn jetzt?" sagte er verschlafen. Ich zuckte mit den Schultern und es klingelte erneut. Er stand langsam auf, suchte seine Boxershort und zog sich sein Shirt über um die Tür zu öffnen. Ich suchte in der Zeit meine Sachen zusammen und zog mich so gut es ging an. Oh nein, mir fiel schon ein was bzw. wer das war. bestimmt die Clique, wir wollten ja brunchen und es war schon 9:30 Uhr. Ich lag richtig mit meiner Annahme, denn Li kam zu mir ins Schlafzimmer „Lu der Vogel ist schon da. Ich hab ihn jetzt mal Semmeln holen geschickt. Wann kommen denn die anderen?". „Ähm gute Frage, ich glaube es war 10:30 Uhr ausgemacht.". Li nickte und half mir ins Bad. Wir standen nebeneinander und putzten die Zähne und mussten beide die ganze Zeit grinsen. Er nahm mich auch mit unter die Dusche wo wir uns erst gut zurückhalten konnten, aber als er mir den Rücken einseifte bemerkte ich schon wie er immer schneller atmete. Ich legte meine Arme nach hinten zu seinem Po und zog ihn an mich. Er verstand sofort und bis ich mich versah hatte er mich auch schon aus der Wanne gehoben und ich stützte mich am Waschbecken ab... Da wir noch immer Schaum und Duschgel am Körper hatten beendeten wir dann doch noch die Dusche ohne weitere angenehme Zwischenfälle und waren immer nur am lächeln. Lu kam unerwartet spät mit seinen Semmeln zurück, vermutlich hatte ihn Li einfach nochmal weggeschickt. Ich hätte mir auch ein sanfteres Aufwachen mit Li gewünscht, vor allem weil ich wusste, dass er heute Nacht wieder nach Berlin fahren würde. Nach und nach kamen dann Karina und Flo, dann auch Alex und Max zusammen mit Lena. Sie fielen Li erstmal um den Hals und drückten ihn als wäre er Wochen verschollen gewesen, aber das macht einfach Freundschaft aus. Florian fing ich dann auch ab und zerrte ihn hinter mir her aus der Küche ins Wohnzimmer „sag mal was musste deine Schwester dir denn so dringendes sagen?" ich versuchte nicht zu grinsen. Flo schien etwas verlegen, denn er fuhr sich mit seiner Hand am Nacken hin und her „ähm, ja... , naja." Ich unterbrach ihn, denn es war wirklich witzig ihn so zu sehen „hat der Kaffee geschmeckt?" und endlich begriff er. „ok, Li hat es dir dann wohl gesagt.". Ich nickte „Ja das hat er. Aber ich bin dir so dankbar darum. Komm mal her" und ich winkte ihn zu mir um ihn zu umarmen. Ich gab ihm noch einen Kuss auf die Wange. „du bist also nicht böse?". „Flori, wie könnte ich böse auf dich sein. du hast mir die ganze Woche über geholfen und deine beste Idee war Li den Schlüssel zu geben.". ich lächelte ihm noch zu und ging auf Krücken wieder aus dem Raum. Hätte ich mich noch einmal umgedreht hätte ich gesehen, dass Flo verzweifelt das Gesicht verzog.
Wir saßen lange zusammen, es war bereits halb drei und es war schön wieder alle an einem Tisch zu haben. unsere Mädels hatten mittlerweile die Idee ausgegraben wir könnten Fotoalben für jeden von uns vom Thailandurlaub gestalten. Wir umarmten die beiden erstmal stürmisch, denn wir fanden dass dies eine tolle Idee war. Sie hatten auch Fotoalben gekauft und dabei die wir uns aussuchen durften und die dann speziell für jeden gestaltet wurden. Wir drei Mädels übernahmen jedenfalls die Hauptarbeit und die Jungs halfen uns dann mit, zumindest war das der Plan. Hauptsächlich ging es aber darum, dass wir uns einfach regelmäßig treffen wollten. Da es ja acht Stück wurden beschlossen wir, dass das unser Weihnachtsgeschenk untereinander sein sollte. Auch kam ihre Idee für jeden einen Teil einer Seite frei zu halten bei dem man selbst sein Lieblingsbild von sich oder von sich und dem Beschenkten einkleben und persönliche Worte an den anderen schreiben sollte, super gut an. Ich fand die Idee richtig toll, denn ich hatte wirklich mit jedem mein persönliches Erlebnis in diesem Urlaub und Fotos hatte ich auch genügend mit allen. Ich dachte gerne an den Urlaub, es war einfach eine tolle entspannte Zeit und wenn wir nicht gefahren wären, dann wären Li und ich uns nicht nahe gekommen. Wer weiß was dann daraus geworden wäre. Ich wollte gar nicht dran denken und schüttelte in Gedanken meinen Kopf. Das schien nicht ganz unbeobachtet geblieben zu sein. Ich blickte in die Runde und sah wie Florian geistesabwesend mich ansah. Ich lächelte ihm zu aber es kam keine Reaktion von ihm, erst als ich versuchte aufzustehen und den Stuhl rückte erwachte er aus seiner Starre. Li war mir gleich zu Hilfe gekommen unterhielt sich aber weiter mit den anderen während er mir aufstehen half. Lena ging mir hinterher, sie wollte zum Rauchen auf den Balkon, vorm Bad blieben wir stehen und sie flüsterte "Dirty sag mal was ist denn mit Flo? Der hat vorhin so komisch geschaut.". "Ich hab keine Ahnung was los ist. Er hat mich ja die ganze zeit angestarrt ich weiß es wirklich nicht.". "Kommst du kurz mit eine Rauchen?". "Ja, ich komm gleich ok?" deutete dabei auf die Badtür. Sie nickte und ging. Es war wirklich komisch. Er war vorhin schon so anders wie ich mit ihm geredet hab. Ich beschloß ihn später einfach danach zu fragen. Ich wollte gerade zur Balkontüre gehen als ich Lena sprechen hörte 'ja, aber du musst ihr das sagen. Ist ja schön dass du mich um Rat frägst aber ich kann dir da leider nicht helfen' verstand ich, doch dann klingelte es an der Tür. Ich ging daher den Flur zur Wohnungstür die von Max bereits geöffnet wurde.

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt