Teil 82

184 1 0
                                    

Elyas betätigte den Türöffner. Joseph stand keine zwei Minuten später in der Tür „naaaa" grinste er uns an. Li umarmte ihn und ich ging auf die beiden zu. „ich will auch mal..." kniff ich Li in die Seite, der sich gerade von seinem Bruder löste. Ich strahlte Joseph an und nahm ihn fest in die Arme, ich flüsterte ihm zu „Danke, dass du das alles getan hast für mich, für uns" und gab ihm flüchtig einen Kuss auf die Backe „wir Gleichaltrigen müssen ja schließlich zusammenhalten" zwinkerte er mir zu. „hey, das ist Meine" sagte Li lachend hinter uns. Joseph streckte ihm die Zunge heraus. Wie zwei kleine Kinder die beiden. Ich ignorierte die Spinnerei „Joseph, wir sind gleich alt?". Er nickte. Ja klar, Raphael ist zwei Jahre älter und dann kommt der alte Sack da" lachte er und deutete auf Li. „Ehrlich jetzt? Ich dachte du bist der Mittlere... das verblüfft mich jetzt.". „willst du jetzt sagen ich seh älter aus als ich bin?". „nein so war das jetzt nicht gemeint". Li mischte sich ein „so jetzt gehen wir aber mal, ihr könnt ja danach noch weiter diskutieren.". Ich hatte es wirklich nicht erwartet, gut sie sahen ja alle drei noch jung aus. „ach ja, übrigens hatte ich vorgestern Geburtstag" zwinkerte mir Joseph zu als ich mit den Krücken ungalant ins Auto stieg. „Leo wieso sagst du mir sowas nicht, wie steh ich denn jetzt da" zischte ich Li zu. Der zuckte nur mit den Schultern. „Dana kein Problem, Li war da schon immer etwas eigen, dass wir so knapp aufeinander Geburtstag haben, man könnte fast meine er war eifersüchtig, weil wir immer zusammen gefeiert haben mit der Familie", er grinste breit und kniff Li in die Seite, dieser frotzelte ihm nur zu. Süß die beiden. Wir kamen bei Lis Mama an, freudestrahlend wurde uns die Tür geöffnet und sie nahm Li lange in den Arm „schön dass du da bist mein Junge, herzlichen Glückwunsch". Ich sah zu Joseph und der grinste mich an „das ist das einzige was ihn nicht eifern lässt, er ist der geliebte Sohn der ab und zu mal nach Hause kommt". Also sie konnten es wirklich gegenseitig nicht lassen. Lis Mama ließ ihn los und breitete auch die Arme nach Joseph aus „komm her, ich hab dich auch lieb. Sei nicht immer so zu deinem Bruder". Li grinste mich an, er hatte seinen Arm um mich gelegt und schob mich leicht zu seiner Mutter „sei nicht schüchtern, sie beißt nicht.". „nein das tu ich wirklich nicht. Du bist also die Dana. Elyas und Joseph haben mir schon von dir erzählt." Sie lächelte mich an. „Hallo, ja die bin ich. Ich hoffe nur Gutes. Freut mich Sie kennen zu lernen.". „mich auch" sie gab mir ihre Hand. „und jetzt kommt rein. Raphael ist auch schon da mit seiner Freundin und der Rest ist auch gerade gekommen.". Sie ging voraus und Joseph folgte ihr, Li machte mir mit leichtem Druck auf die Hüfte deutlich, dass ich folgen sollte und flüsterte mir zu „das wird halb so wild" und küsste mein Ohr. Im Esszimmer angekommen staunte ich, Lis Mama hatte den Tisch schön gedeckt mit Kerzen und Blumen. Lu kam auf uns zu und begrüßte uns „Dirty bin ich froh..." er ließ mich gar nicht mehr los bis Li sich räusperte. „is ja gut, ihr hättet es mir alle übel genommen wenn ichs verbockt hätte". „Ja Mann, wir haben sie einfach gern" konterte er. Danach stellte mir Raphael seine Freundin vor, wir wechselten kurz ein paar Worte, sie konnte an der Party leider nicht teilnehmen, da sie in der Gastro jobbte und gestern eine wichtige Veranstaltung war wo sie nicht weg konnte. Sie war ne kleine zierliche und wirklich hübsche, sie himmelte Raph auch total an, was ihm sehr zu gefallen schien. Li stellte mir die anderen Gäste auch noch vor, es waren gute Freunde seiner Eltern mit denen die Jungs groß geworden waren und die so etwas wie Ersatzonkel und Tanten waren. Und so verlief auch der Nachmittag, es wurden Kindergeschichten ausgepackt und zum Leid der drei Jungs auch die Fotoalben. Es gab viele Fotos der dreien mit. Es gab viele Fotos der dreien mit ihrem Papa am Strand, bei Feiern und auch so Schnappschüsse. Die drei waren wirklich hübsche Kinder gewesen und jetzt wenn man sie so nebeneinander sah hatte jeder der drei seine eigene Züge aber man sah Ähnlichkeiten und sie waren alle drei echt hübsch anzusehen. Die Nervosität wurde mir immer mehr genommen, alle banden mich in Gespräche mit ein. Lis Mama räumte nach und nach das Geschirr ab, anstandshalber stand ich auf und half ihr dabei, in eine Hand die Krücke in der anderen das Geschirr folgte ich ihr. In der Küche lächelte sie mich an „Ich bin froh, dass du heute da bist. Joseph hat mir erzählt was Elyas letzte Nacht verbockt hatte und ich hab wirklich gehofft ihr bekommt das hin." Ich nickte ihr zu und lächelte „ja ich freue mich auch sehr, ich war überrascht, dass Elyas mich gefragt hat ob ich mitkomme, es scheint ja doch ein großes Ding zu sein für ihn". „Dana, er hat so offiziell wie dich noch keine mit nach Hause gebracht bzw. uns vorgestellt. Er war sich selbst nicht sicher ob er dich fragen soll, aber ich freue mich, dass er es doch noch getan hat.". wir gingen wieder zurück zu den anderen und Li verfolgte mich bis ich mich hinsetzte, dann sah ich, dass er seine Mama anschaute und sie ihm zuzwinkerte und sah ihn wieder an, er bemerkte meinen Blick und grinste mich an. Die Zeit verging unheimlich schnell. Lis Mama und die Bekannten wollten soviel wissen, es kam mir aber nicht so vor, als würden sie mich ausfragen wollen und daher erzählte ich gerne von mir. Sie wussten auch, dass Li meine Eltern schon kennen lernen durfte und seine Mama erzählte, dass er ihr erzählte wie nervös er an diesem Tag war. Leider verging die Zeit viel zu schnell, wir hatten viele Gemeinsamkeiten gefunden. Li machte deutlich, dass er langsam wieder zu mir fahren müsste um seine Sachen zu holen. Ich sah auf die Uhr, es war bereits nach 18 Uhr. Wir wurden von allen herzlich verabschiedet. Lis Mama nahm mich in den Arm „Schön, dass du da warst, ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Und sei nicht traurig, er kommt bald wieder. Ich bin so froh um dich, da lässt er sich wenigstens öfter blicken und bleibt nicht ständig in Berlin". "Danke Ihnen für den herzlichen Empfang und den leckeren Kuchen". Ich verabschiedete mich noch von Lis Brüdern, Raphael war etwas distanziert, Joseph hingegen nahm mich in den Arm „Dana, hoffentlich bis bald". „Ja das würde mich freuen". Li hielt mir seine Hand hin und wir gingen zur Straße. Wir gingen langsam entlang bis wir zur U-Bahn kamen. Li zog mich in der Bahn auf seinen Schoß „danke dass du dabei warst, es hat mich wirklich sehr gefreut. Sie mögen dich alle total". „ich hab mich echt wohl gefühlt, es war wirklich ein schöner Nachmittag". Wir hatten noch etwas Fahrt vor uns und knutschten, die Bahn war fast leer und so machte mir das auch nichts aus. eigentlich wollte ich sowas nicht in der Öffentlichkeit, oft genug sah man ja Pärchen die sich fast auffraßen aber jetzt war mir das egal. Ich wollte einfach Li nah bei mir haben. Wie schön es doch war verliebt zu sein. Kurz vor meiner Haltestelle wurde ich jedoch nachdenklich und traurig. Li streichelte mir durch die Haare und auch er sah aus dem Fenster. An der Haltestelle angekommen nahm er mich hoch und trug mich aus der U-Bahn. Am Bahnsteig lies er mich runter und nahm mich im den Arm, da ich nicht schnell gehen konnte nahm er mich Huckepack und rannte los. Wie zwei kleine Kinder stürmten wir aus der U-Bahn. Ich hatte Mühe die blöden Krücken nicht zu verlieren. An meiner Haustür angekommen drückte er mich dagegen, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir einfach nur in die Augen „meine Hübsche.... Ich vermiss dich jetzt schon" und küsste mich. In der Wohnung suchte er seine Klamotten zusammen, ich packte ihm noch Reste, die Max zwischenzeitlich von Florians Wohnung mitgebracht hatte und mir in die Küche gestellt hatte, als Lunchpaket zusammen. Dann war es auch schon an der Zeit, dass wir zum Bahnhof mussten. Wir hatten noch 10 Minuten, Li suchte sich einen Platz und kam wieder zu mir nach draußen. Er hielt mich ganz fest im Arm, ich legte meinen Kopf an seine Brust. Wie ich Abschiede hasste... Traurigkeit überkam mich und ich konnte nicht anders, es bahnte sich wieder mal eine Träne den Weg über meine Wange. Li merkte es und hob meinen Kopf nach oben um mit seinem Daumen die Träne weg zu wischen. „Danke für die schöne Zeit mit dir meine Hübsche" er küsste mich nochmal liebevoll und dann musste er auch schon einsteigen. Ich blieb bis der Zug nicht mehr zu sehen war und ging dann zurück zu meiner U-Bahn. Li hatte mir gerade noch geschrieben „hab dich lieb meine Hübsche". Schön das zu lesen. Schmunzelnd stieg ich ein und fuhr nach Hause. Ich klingelte bei Max der mich schon erwartete „Dirty na endlich, komm rein und erzähl". Ich erzählte ihm wie ich nach Hause gelaufen war und dann von der Unterhaltung mit Li und dem Nachmittag bei seiner Familie. „man, man, man, das wird auch niemand so schnell vergessen. Wir haben vorhin noch den Rest aufgeräumt. Florian war auch ziemlich niedergeschlagen, scheinbar hat ihn ganz schön mitgenommen dass du ihn so angeschrien hast.". „ja ich hab ihm schon geschrieben dass es mir leid tut, ich ruf ihn jetzt dann noch kurz an. Aber jetzt gehen wir mal ins Bett, die letzte Nacht war kurz.". ich verabschiedete mich und ging duschen um mich dann ins Bett zu legen. Ich schrieb Li, da auch er bestimmt im Zug schlief, dass ich schlafen ging, er sich aber unbedingt melden soll, wenn er angekommen ist und rief bei Florian an. Es klingelte lange bis die Mailbox ansprang. Ich wollte nicht drauf sprechen und legte auf. Vielleicht schlief er einfach schon. Dann würde ich ihn einfach morgen anrufen, vielleicht hatte er ja Lust abends vorbei zu kommen. Mit dem Handy in der Hand schlief ich ein...

Herz über Kopf - Am Ende siegt die VernunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt