Chapter 37

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Am Morgen der Abreise wurde ich durch Papa geweckt, der meine Vorhänge öffnete und sich dann auf die Bettkante setzte.
"Blair, wir müssen los." Sagte er mit einer liebevollen Stimme. Ich hingegen nahm einfach nur mein Kopfkissen und drückte es auf mein Ohr. Das fand Papa aber wohl nicht so witzig, denn er nahm mich hoch, legte mich über seine Schulter und trug mich dann ins Badezimmer.
"Papa, was soll der Scheiß?"
"Ich wollte dir beim Aufstehen helfen." Wir fingen beide an zu lachen und dann ging ich duschen. Als ich geduscht hatte, föhnte ich meine Haare, dann glättete ich sie, schminkte mich, zog mich fertig an und nahm meinen Koffer mit nach unten.
"Hier dein Frühstück." Papa drückte mir ein Sandwich in die Hand und trug dann schon unsere Koffer aus der Haustür. Ich folgte ihm ein wenig verwundert und sah dann, dass er die Koffer schon in eines der Autos packte.
"Warum so eilig?"
"Der Jet soll in einer Stunde fliegen."
"Es ist doch erst 7:00 Uhr morgens."
"Wir fliegen um 8." Papa lächelte mich an und öffnete dann die Beifahrertür. Ich lächelte zurück und setzte mich dann sehr müde in den Sitz. Papa startete den Motor und dann fuhren wir schon zum Flughafen. Als wir dort angekommen waren, packten wir die Koffer in Papas Jet und dann flogen wir los.

2 Stunden später

"Papa, wo fliegen wir hin?" Fragte ich ein wenig verwundert, weil die Richtung nicht ganz passte.
"Rate mal!"
"Nach Florenz?"
"Nein."
"Ich dachte, wir fliegen nach Florenz." Ich schaute ihn ein wenig enttäuscht an und er man meine Hand in seine.
"Wir fliegen morgen nach Florenz. Wir werden eine Nacht in Hamburg verbringen."
"Wirklich?" Dieses Wort schrie ich fast und dann fiel ich Papa um den Hals. Er küsste meine Wange und drückte mich fest an seinen warmen Körper.
"Danke!"
"Gerne." Wir lächelten uns an und eine halbe Stunde später waren wir schon gelandet. Als wir ausgestiegen waren, atmete ich, wie ich es immer tat einmal tief ein und fühlte mich direkt wie zu Hause. Papa stellte sich neben mich und legte dann seinen Arm um meine Schulter. Wir liefen zusammen die Treppen runter und mit unseren Koffern ins Flughafengebäude hinein. Am Schalter sagte Papa dann, wer er war, auch wenn das nicht nötig war und wir bekamen die Autoschlüssel für den Leihwagen. Dann gingen wir weiter ins Parkhaus und dort wartete ein Matt Schwarzer Panamera auf uns. Wir packten die Koffer in den Kofferraum und dann fuhr Papa ins Hotel. Als wir dort angekommen waren, packten wir unsere Koffer aus und ich schmiss mich auf unser gemeinsames Bett.
"Können wir gleich zum Friedhof gehen?"
"Na klar. Ich würde dort auch gerne hin." Papa lächelte mich an und ich nickte. Als wir uns dann irgendwann genug ausgeruht hatten, verließen wir das Hotel und kauften erstmal Mamas Lieblingsblumen. Dann betraten wir den Friedhof und als wir an Mamas Grab angekommen waren, fing Papas Unterlippe an, zu zittern und ein paar Sekunden später rollten die ersten Tränen seine Wangen runter. Ich umarmte ihn und musste dann auch anfangen zu heulen. Wir standen einige Zeit dort, bis wir uns wieder beruhigt hatten und dann legte ich die Blumen auf ihrem Grab nieder.
"Ich vermisse sie so sehr." Sagte Papa mit einer weinerlichen Stimme.
"Ich auch."
"Ich liebe dich Blair."
"Ich dich auch, Papa. Sie wird immer ein Teil von uns bleiben."
"Das wird sie." Papa lächelte mich an, auch wenn es ein wenig gequält aussah und dann verließen wir diesen Ort der Trauer irgendwann wieder.

4 Stunden später

Nachdem Papa und ich noch ein wenig in der Stadt waren und etwas zu Mittag gegessen hatten, wollten wir jetzt Abendessen gehen. Cristiano hatte wohl irgendein Restaurant rausgesucht und da liefen wir hin. Als wir an unserem Tisch saßen, merkte ich, wie Papa seinen Blick starr auf die Tür hielt und ich wunderte mich ein wenig.
"Was ist?"
"Nichts, alles gut." Als ein Lächeln auf Papas Gesicht erschien, drehte ich mich zur Tür um und Linda betrat das Restaurant. Ich konnte es nicht fassen und schaute Papa, der gegenüber von mir saß an.
"Na los, begrüß sie!" Ich stand auf und rannte fast in Lindas Richtung. Auch sie lief schnellen Schrittes auf mich zu und wir fielen uns in die Arme.
"Was machst du hier?"
"Cristiano hat mich angerufen, weil er dich überraschen wollte."
"Ich habe dich so vermisst."
"Ich dich auch." Wir umarmten uns erneut und sie strich mir die Tränen von der Wange. Irgendwann lösten wir uns dann und gingen zurück zum Tisch, wo Papa wartete. Auch er begrüsste Linda und dann fingen wir an zu essen. Während des Essens unterhielten wir uns wirklich gut und ich war Papa sehr dankbar, dass er Linda angerufen hatte.
"Und, Blair, was macht Luca?"
"Wir versuchen es nochmal mit unserer Freundschaft und was machen die Jungs bei dir so?"
"Ich muss dir da was sagen, Blair." Linda wirkte sehr nervös und ein bisschen ängstlich.
"Was ist passiert?"
"Bitte sei mir nicht böse, okay?"
"Okay."
"Versprich es bitte!"
"Sag schon!"
"Okay, also Tobi und ich haben uns in letzter Zeit öfters getroffen und wie es aussieht, sind wir jetzt zusammen."
"Warum sollte ich denn sauer sein? Ich freue mich für dich."
"Na, ich dachte, weil Luca dir ja vor etwa einem Monat gesagt hat, dass er auf dich steht."
"Ich freue mich, dass er jetzt dich liebt und du seine Gefühle erwiderst. Ich habe es nämlich nicht getan und das war glaube ich hart für ihn." Sie lächelte mich dankbar an und dann aßen wir unser Essen zu Ende. Nachdem wir noch einige Zeit geredet hatten, bezahlte Papa und wir verabschiedeten uns von Linda. Mir fiel Verabschiedung sehr schwer, aber ich hoffte, dass wir uns bald wiedersehen würden. Als Papa und ich dann wieder am Hotel waren, zogen wir uns direkt um und dann legte ich mich an Papa gekuschelt ins Bett.
"Danke, dass du Linda angerufen hast."
"Wenn wir schon in Madrid wohnen, weil ich dort arbeite, bin ich dir das schuldig."
"Du bist der beste Papa der Welt."
Papa küsste meine Wange und dann schlief ich in seinen Armen ein.

Dad. [feat. Cristiano Ronaldo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt