Chapter 12

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An diesem Morgen wachte ich auf, weil sich jemand neben mich unter meine Bettdecke legte. Ich öffnete meine Augen und schaute die zufrieden grinsende Person an.
"James."
"Guten Morgen, Prinzessin."
"Morgen. Was tust du hier?"
"Wir müssen gleich runter, aber vorher wollte ich noch fragen, wie der Abend gestern so war."
"Scheisse! Wir sind zu diesem Kumpel gefahren, wo ich natürlich niemanden kannte, dann hat Luca sich irgendeine billige Blondine geschnappt und ich war alleine."
"Der hat's mal wieder verschissen, haha. Wie bist du denn dann nach Hause gekommen?"
"Dad hat mich abgeholt."
"Achso. Naja, dann hat sich das Thema Luca wohl erledigt, was?"
"Ich denke schon." Wir redeten noch kurze Zeit weiter, bis ich dann duschen ging, mich anzog, mich schminkte und wir dann runter zum Frühstück gingen. Als wir unten angekommen waren, stand Luca mit ein paar Leuten aus seiner Mannschaft vor dem Frühstücksraum. Als er mich sah, löste er sich aus der Gruppe und kam in meine Richtung. Ich entschied mich dazu, ihn einfach zu ignorieren und den Kopf arrogant nach oben zu halten. James und Toni die neben mir gingen verfolgten die Situation sehr interessiert und fingen an zu lachen. Ich ging wortlos zu meinem Dad und er begrüßte mich mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange.
Nach und nach setzten sich alle hin und Zinedine bat vorne um Aufmerksamkeit.
"So, Guten Morgen erstmal." Alle nuschelten verschlafen ebenfalls ein "Guten Morgen" oder "Morgen" zurück und er fuhr fort.
"Luca hat gestern mal wieder scheisse gebaut, was ich gehört habe, Blair?" Alle schauten mich an und ich zuckte nur mit den Schultern.
"Naja, wie dem auch sei, er ist heute vom Training aufgrund von zu hohem Alkoholkonsum suspendiert und du, Blair darfst dir Trainingseinheiten überlegen." Meine immer noch leicht genervte Miene wandelte sich in ein hämisches Grinsen und alle anderen klopften ein paar Mal erfreut auf die Tische, während Luca leicht angepisst guckte. Ich musste so zwar Zeit mit Luca verbringen, aber wenn er durch mich leiden würde, war es mir das Wert. Als dann alle fertig mit Essen waren, ging ich hoch und holte meine Handtasche. Dann wartete ich mit James, Toni, Dad und Gareth in der Lobby auf Luca, während sie mir alle noch ein paar Übungen die einen leiden lassen sagten. Nach kurzer Zeit kam Luca dann auch mit hängendem Kopf und einem angepissten Gesichtsausdruck, angelaufen.
Ich verabschiedete mich von den anderen und Luca folgte mir auf einen gesonderten Trainingsplatz direkt neben dem, wo Dad's Mannschaft trainierte. Als wir in der Mitte des Platzes angekommen waren, holte ich mein Klemmbrett mit den Übungen und mein Handy zum Zeitstoppen raus, während Luca einfach nur genervt guckte.
"Es tut mir leid."
"Das kommt leider zu spät. Zehn Runden einlaufen." Er schüttelte nur mit dem Kopf und trabte los, meiner Meinung nach aber ein bisschen zu unmotiviert.
"Wenn du jetzt nicht deinen Arsch bewegst kommen da nochmal zehn drauf." Rief ich ihm zu, während ich mich auf den Rasen setzte und meine Tasche neben mich auf das Gras stellte. Endlich lief er ein bisschen motivierter und nach einiger Zeit hatte er die Zehn Runden dann geschafft und ließ sich neben mir ins Gras fallen. Die Jungs beobachteten uns die ganze Zeit sehr genau und fanden das alles wohl ziemlich lustig. Er war sehr außer Atem, deshalb war ich mal so nett und holte von der Trainerbank eine Flasche Wasser für ihn.
"Nur, damit du nicht kollabierst und ich dich weiter quälen kann." Kommentierte ich meine Aktion. Er schaute mich kurz verständnislos an und trank dann die Hälfte der Flasche leer.
"Jetzt kommen 50 Sit-ups"
Stöhnend legte er sich rücklings in das Gras und fing an die Sit-Ups zu machen, während ich seine Knie zusammen hielt.
"Warum tust du das?"
"Warum tu ich was?"
"Mich so quälen?"
"Dein Vater hat mich drum gebeten."
"Ich habe mich doch entschuldigt."
"Weißt du, man kann sich nicht immer einfach entschuldigen. Man muss manchmal einfach zeigen, dass es einem leid tut und es nicht nur ständig sagen." Ich setzte mein zuckersüsses Lächeln Fake-Lächeln auf und er rollte mit den Augen.
Als er dann 30 gemacht hatte, fragte er etwas, was er besser nicht hätte fragen sollen.
"Kann ich es bitte bei 30 belassen?"
"25 kommen nochmal dazu." Die anderen Jungs fanden das alles urkomisch und konnten sich nicht mehr halten vor lachen. Als er dann zehn Jahre später rundlich 75 Liegestütze beendet hatte, folgte die nächste Exercise.
"Wenn du es schaffst in einer halben Minute über den Platz hin und her zu springen bist du entlassen. Wenn nicht folgen nochmal 10 Runden um den Platz." Er nickte, ich machte meine Handystoppuhr bereit und zählte an.
"3,2,1, los." Auf los betätigte ich den Startbutton und er lief wie von der Tarantel gestochen über den Platz. Die 90 Meter hin bekam er noch sehr schnell hin, die 90 zurück dann aber eher tragend und so brauchte er 42 Sekunden.
"Leider zu langsam."
"Ich mache das nicht."
"Willst du 5 Extra Runden?" Er schüttelte den Kopf und trabte los, während ich die Runden zählte und mich wieder ins Gras setzte.
Nach einer sehr langen Zeit, wie es mir vorkam war Luca dann endlich fertig und setzte sich zu mir ins Gras, um seine Flasche zu Ende zu trinken.
"Ich bin mir sicher, dass ich sowas nie wieder tun werde."
"So viel trinken oder mich alleine zu lassen?"
"Beides."
"Schön für dich." Mit diesen Worten stand ich auf und lief zu den anderen, um Ihnen noch ein wenig zuzusehen. Als sie das Training dann ebenfalls beendet hatten, war Luca irgendwie weg, aber ich kümmerte mich nicht weiter darum, sondern ging kurz in mein Zimmer. Als ich den Flur betrat, stand dort auf dem Tisch eine Vase mit einem riesigen Rosenstrauß. Ich lief auf die weißen Rosen zu und nahm den Umschlag auf dem mein Name stand in die Hand. Ich öffnete ihn und zog eine schlichte weiße Karte hervor. Ich klappte sie auf und laß den Text.
Liebe Blair!
Kann ich bitte eine letzte Chance bekommen? Das gestern war ne Scheiss Aktion von mir, ich hätte dich nicht einfach alleine lassen sollen. Bitte verzeih mir.
Luca
Irgendwie war es ja schon süß von ihm, dass er sich so oft entschuldigte und es schien ihm wirklich wichtig zu sein. Er ist der Sohn von Zinedine, also werde ich wohl oder übel mit ihm klarkommen müssen. Meine Entscheidung stand fest und deshalb kramte ich mein iPhone aus meiner Handtasche, um ihm eine Nachricht zu schreiben.
"Die letzte! Wenn du sie versaust hast du Pech." Mehr schrieb ich ihm nicht, denn ich wusste, dass er es verstehen wird. Einige Sekunden später kam dann auch schon die Antwort.
"Danke, danke, danke!" Kopfschüttelnd lief ich runter zum Mittagessen und wie immer saß ich bei Papa und James. Nach dem Essen gingen wir alle in den Pool und zum Glück lächelte Luca mich nur die ganze Zeit an und laberte mich nicht voll. Nachdem wir einige Stunden im Pool waren und alle zusammen gechillt hatten, gab es Abendessen und nach dem Abendessen wollten die Jungs das Spiel von Barcelona gegen Juventus gucken. Ich setzte mich dazu und guckte mir das Spiel mit an. Am Ende stand es 3:1 für Juventus und die Jungs feierten alle Barcelonas Niederlage noch ein wenig, während ich meine beste Freundin anrief, um sie zu meinem Geburtstag einzuladen.
"Hallo?"
"Hey, hier ist Blair."
"Endlich rufst du mal wieder an, das schreiben wurde schon langweilig. Endlich kann ich deine Stimme wieder hören."
"Ich freue mich auch, deine Stimme zu hören. Wie geht es dir?"
"Gut und dir?"
"Viel besser, seit ich bei Dad lebe.
"Ich freue mich wirklich für dich, Babe." Ja, so nennen wir uns immer, aber wir sind beste Freundinnen, also ist das normal, denke ich.
"Ich habe da mal ne Frage. Hättest du Lust zu meinem Geburtstag nach Madrid zu kommen? Mein Dad bezahlt die Flüge und alles, du musst mir nur die Daten sagen."
"Omg, sehr gerne. Dann kann ich dich endlich wieder in meinen Armen halten. Es gibt nur ein Problem. Ich fahre nach deinem Geburtstag in den Urlaub, deshalb kann ich nur einen Tag vorher kommen und am Abend des Geburtstages müsste ich dann wieder fliegen."
"Das ist schade, aber nicht zu ändern. Hauptsache du kannst kommen. Ich sage Cristiano Bescheid und dann schicken wir dir die Tickets, okay?"
"Perfekt. Ich freue mich."
"Ich mich auch."
"Ich liebe dich."
"Und ich dich." Seufzend aber überglücklich verabschiedete ich mich dann von meiner besten Freundin. Als ich wieder in der Realität war und mir unser Wiedersehen nicht mehr vorstellte, lief ich zu meinem Papa, erzählte ihn alles und er versprach, die Tickets zu besorgen. Glücklich lief ich dann zurück auf mein Zimmer, zog mich um, legte mich in mein Bett und checkte alle sozialen Netzwerke, als ich auf einmal eine Nachricht empfang.
"Hey, schläfst du schon?" Es war natürlich Luca, der mit schrieb.
"Nein."
"Was hältst du davon, wenn wir morgen mal wieder shoppen gehen an unserem letzten Tag hier?" Was? Morgen war schon der letzte Tag?!
"Nur wenn Tobi mitkommen kann."
"Na klar kann er das."
"Wann?"
"Um 11:00 Uhr?"
"Hast du kein Training?"
"Mein Dad hat mir wegen der harten Trainingseinheit heute freigegeben."
"Geht klar." Wir schrieben nicht mehr weiter, denn ich schrieb nun Tobi.
"Hast du morgen Zeit?"
"Was hast du vor?"
"Shoppen mit dir und Luca?"
"Ich kann leider nicht wirklich, wie wäre es mit einem Mittagessen im Vapiano zusammen?"
"Ich muss dich morgen unbedingt nochmal sehen, ist ja der letzte Tag und wenn du nur zum Mittagessen kannst, dann halt zum Mittagessen."
"Okay. Wie wäre 13:00 Uhr im Vapiano?"
"Perfekt. Aber denk dran, dass Luca auch mitkommt."
"Jaja, passt."
Als ich dann für morgen alles geklärt hatte, legte ich meine Handy weg und schlief schnell in meinem in Dunkelheit gehüllten Zimmer ein.

Dad. [feat. Cristiano Ronaldo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt