Chapter 92

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Am nächsten Morgen wurde ich wach und die Wand neben mir war warm, zu warm für eine Wand und sie war weich, zu weich für eine Wand. Ich drehte mich also um und langsam kamen die Erinnerungen von gestern Abend hoch.
"SCHEISSE!" Luca öffnete vorsichtig seine Augen und weitete diese dann, weil auch er sich erschrak.
"Was tust du hier?"
"Das fragst du noch? Wir haben gestern zu viel getrunken und ich liege nackt in deinem Bett..."
"Blair? Wie gehen wir damit um?"
"Können wir uns heute nach dem Frühstück im Hotelpark treffen?"
"Ja."
"Kann ich schnell duschen?"
"Ja." Ich wickelte die Decke also um meinen Körper und ging duschen. Danach zog ich schnell die Klamotten von gestern wieder an, bevor ich die Suite unbemerkt verließ. Ich lief die Treppen runter und als ich in der Lobby angekommen war, rannte ich die wenigen hundert Meter auf High Heels zurück zu unserem Hotel, wo ich mich umzog, meine Haare machte und dann schminkte. Als ich dann irgendwann weniger fertig aussah und wieder frisch angezogen war, ging ich zurück zum Mannschaftshotel, wo schon alle in der Lobby auf mich warteten. Ich begrüßte alle und dann gingen wir frühstücken.
"Wie war die Party?" Fragte Papa mich, während er seine Hand auf meine legte. Kaum hatte er das ausgesprochen, verschluckte ich mich und alle schauten mich an.
"Die Party... sie war... gut. Sehr gut." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und irgendwie hatte ich Angst, dass Luca mal wieder irgendwas sagt, doch es schien ihm genauso peinlich zu sein wie mir.
"Das freut mich, Schatz. Ich telefoniere gleich mal wegen deiner Namensänderung."
"Danke, Dad." Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf und Papa lächelte mich an. Während des gesamten Essens redete ich fast garnicht mehr und als alle fertig waren, stand ich auf, ging in den Park und setzte mich auf eine der Bänke. Ich saß einfach mit geschlossenen Augen da und genoss die Stille, als sich jemand neben mich setzte.
"Hi." Ich öffnete meine Augen und schaute Luca an.
"Hallo."
"Es tut mir leid, dass ich mich in letzter Zeit so unangemessen verhalten habe."
"Das sollte es."
"Ich liebe dich."
"Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du Clarisse, die eine kranke Psychopathin ist, geküsst hast."
"Ich konnte es dir nichtmal erklären..."
"Was soll man da erklären?"
"Sie war bei mir, weil mein Anwalt ihr eine einstweilige Verfügung zugeschickt hat, was ich dir noch erzählen wollte. Sie wollte mir sagen, dass sie mich immernoch liebt und dann hat sie mich extra geküsst, als sie den Schlüssel gehört hat. Ich war wie in einer Schockstarre und erst als du was gesagt hast, konnte ich wieder reagieren. Ich weiß, dass das absolut keine Entschuldigung ist und ich verlange nicht, dass du mir verzeihst, aber ich wollte, dass du das weißt. Der Hass, den ich auf mich selbst hatte, weil du mich gehasst hast, hat mich zerstört oder tut es immer noch. Ich war so scheiße zu dir, weil ich einfach deine Aufmerksamkeit haben wollte..."
"Luca... ich kann dir nicht so einfach verzeihen."
"Sind denn deine Gefühle für mich weg?"
"Sagen wir so, sie sind von Hass überdeckt."
"Kann man das ändern?"
"Ich weiß nicht."
"Ich werde kämpfen und diese Scheiße sein lassen." Ich nickte und dann standen wir zusammen auf und gingen zurück in die Lobby, wo niemand außer einem Kindermädchen war, die mit einem weinenden Junior spielte.
"Baby. Komm her." Ich stürmte zu ihr und nahm meinen kleinen Bruder auf den Arm.
"Sind sie Blair?"
"Ja."
"Die Mannschaften sind schon weg und auf sie, Luca und Cristiano Junior wartet ein Wagen vor der Tür."
"Vielen Dank." Ich lächelte die Frau an, küsste Junior, welcher sich mittlerweile beruhigt hatte, auf die Stirn und ging dann gefolgt von Luca aus dem Hotel. Als ich den schwarzen Wagen vor der Tür sah, stieg ich mit Junior zusammen ein und dann setzte sich auch Luca zu uns auf die Rückbank, bevor der Fahrer losfuhr. Während der Fahrt schwiegen Luca und ich, während Junior mir etwas über ein Buch erzählte, das Papa ihm vorgelesen hatte. Wir fuhren einige Minuten, bis wir in der Innenstadt angekommen waren und der Fahrer anhielt.
"Der Brief ist für sie." Er hielt Luca und mir einen Brief entgegen, den ich annahm und laut vorlaß.
"Blair? Als du zu mir gekommen bist, habe ich dir versprochen, das beste zu geben um die ein guter Vater zu sein. Ich denke, es ist meine Pflicht euch wieder zusammen zu bringen, da ihr euch beide noch liebt. Luca ist heute vom Training befreit und ihr werdet Zeit in der Stadt verbringen, wie ihr es beim ersten Trainingslager getan habt. Viel Spaß euer Cristiano." Ich schaute schockiert auf den Zettel und Luca schaute mich an.
"Ich werde das nicht machen. Also viel Spaß dir." Mit diesen Worten öffnete ich meine Tür, nahm Junior auf den Arm und stieg aus. Ich lief einfach los, auch wenn ich nicht wusste, wohin, bis jemand nach meinem Handgelenk griff.
"Blair, bitte."
"Sag mir, warum."
"Weil du mich noch liebst. Das weiß ich und dein Dad tut es auch." Ich schluckte und schaute ihn gelangweilt an.
"Wir gehen erstmal shoppen." Luca lächelte mich an und holte dann einen Kinderwagen aus dem Kofferraum, bevor er mir Junior abnahm und hineinsetzte. Ich nickte also einfach und lief los, gefolgt von Luca. Als erstes ging ich in den Mcm Store und Luca folgte mir bei jedem Schritt. Ich schaute mir alle Gürtel ganz genau an, bis ich einen Cognac-Farbenen aus dem Regal nahm, ihn mir genauer anschaute und ihn bezahlte. Danach ging ich noch in ein paar weitere Geschäfte, als Luca sich irgendwann zu Wort meldete.
"Können wir was essen gehen?"
"Meinetwegen."
"Wohin?"
"Ich dachte, es soll wie beim ersten Mal sein."
"Gut. Dann also los." Jetzt war ich die, die Luca folgte, bis wir an dem Restaurant angekommen waren, wo wir uns an einem der Tische setzten und Essen bestellten.
"Blair? Kann ich irgendwas für dich tun?"
"Überschätz dich nicht."
"Ich kann verstehen, dass du mich hasst, aber bitte gib mir eine Chance."
"Wie viele möchtest du denn haben? Du hattest genug Chancen."
"Wir wissen beide, dass es dich innerlich umbringt, aber du deine kühle Art nach außen immer beibehalten wirst." Als er das gesagt hatte, rollten die ersten Tränen über meine Wange und Luca nahm mich einfach in den Arm. Über die Zeit hatte sich so viel Schmerz bei mir angesammelt, dass ich ihn einfach mal rauflassen musste und das gelang mir auch. Als ich mich wieder beruhigt hatte, aßen wir unser Essen, während ich Junior fütterte. Kaum hatten wir aufgegessen, bezahlte Luca und wir fuhren mit unserem Wagen zurück zum Hotel, wo wir ein bisschen mit den anderen chillten. Nachdem wir dann gegen 20:00 Uhr Abendgegessen hatten, verabschiedete ich mich von allen und Papa brachte mich und Junior ins Hotel.
"Du wirst in ein paar Tagen den neuen Ausweis haben."
"Wirklich?"
"Jap."
"Ich liebe dich, Dad."
"Ich dich auch." Papa küsste meine Wange, wir redeten noch ein bisschen über Luca's und meinen Tag heute und dann waren wir schon am Hotel angekommen, wo wir uns umarmten uns ich dann mit Junior in unsere Suite ging. Ich zog ihn um, laß ihm eine Geschichte vor und als er schlief, zog ich mich ebenfalls um, legte mich ins Bett und schrieb dann noch ein bisschen mit Maria und Linda, bevor ich einschlief.

Dad. [feat. Cristiano Ronaldo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt