Chapter 11

1.4K 35 0
                                    

Dieser Tag verlief eigentlich unspektakulär. Wir standen auf, frühstückten, die Jungs hatten Training und ich legte mich bis zum Mittagessen an den Pool. Als es dann Zeit wurde, runterzugehen, zog ich mir schnell etwas entspanntes an und ging in den Essensraum. Wie eigentlich meistens setzte ich mich neben meinem Dad. Wir redeten ein bisschen und dann als wir alle fertig mit essen waren, hatte die Mannschaft von meinem Dad wieder Training. Ich hatte keine Lust mit den Leuten aus der A-Jugend abzuhängen, deshalb nahm ich mir mein Handy und meine Beats und setzte mich auf den Steg am See. Ich saß schon einige Zeit da und hörte Musik, als sich plötzlich jemand neben mich setzte.
"Hey."
"Luca."
"Ich wollte mich nochmal entschuldigen."
"Weswegen?"
"Weil ich Tobi gestern geschlagen habe."
"Warum hast du das gemacht?" Meinen Blick hielt ich starr nach vorne gerichtet und beobachtete den Wellengang auf dem See.
"Ich kann es nicht zulassen, dass dich jemand verletzt. Als er im Hotel angekommen war, fragte ich ihn warum du wegen ihm weinst und er meinte nur, dass er dich verletzt hätte. Also nochmal, es tut mir leid."
"Danke, dass du das für mich getan hast, auch wenn es in dem Moment nicht nötig war."
"Immer wieder gerne."
Ich lächelte ihn an und irgendwie war er mir erneut ein wenig sympathischer geworden.
"Ich wollte dich etwas fragen."
"Okaaaay."
"Heute Abend muss ich zu einer Party bei einem Kumpel und ich wollte dich fragen, ob du mitkommen würdest. Nur wenn du willst, aber ich würde mich sehr freuen."
"Ich weiß nicht."
"Du musst nicht mitkommen. Aber wenn du es tust und es scheisse ist, gehen wir sofort wieder."
"Naja, okay. Ich komme mit."
"Super! In einer Stunde geht's los."
Ich ging also hoch, zog mich um, schminkte mich, machte meine Haare in einen Messy Bun und dann wartete ich in der Lobby auf Luca. Nach kurzer Zeit kam dieser dann auch in einer kurzen Chino und in einem dunkelblauen Sweatshirt mit einem weißen Hemd drunter angelaufen und begrüßte mich. Er sah wirklich gut aus.
"Du siehst perfekt aus, Blair."
"Dankeschön!" Ich setzte meine Sonnenbrille auf und hakte mich bei ihm ihm ein. Er dirigierte mich zu einem Porsche Cayenne, öffnete mir die Beifahrertür und stieg dann auch selbst ein. Er bemerkte wohl meinen kritischen Blick und antwortete direkt.
"Leihwagen."
"Achso, ich habe mich schon gewundert."
Während der Fahrt redeten wir eigentlich nicht, aber nach 10 Minuten kamen wir dann einem sehr großen Haus auf dem Land an. Vor dem Haus war ein großer Vorplatz, wo Luca das Auto abstellte, meine Tür öffnete und mir dann aus dem Auto half. Ich hakte mich wieder bei ihm ein und wir liefen zu den Jungendlichen die auf dem Vorplatz schon am feiern waren. Es war ein relativ warmer Abend und deshalb war es angenehm, draußen zu feiern. Als erstes stellte Luca mich allen vor und dann bekam ich das erste Champagnerglas. Wir stießen an und alle redeten viel. Irgendwann verzog Luca sich dann mit irgendeinem Mädchen auf eine der Gartencouches und ich stand ein wenig alleine mit meinem Champagnerglas abseits der Gruppe, bis irgendwann ein gut aussehender Junge auf mich zugelaufen kam.
"Hey, ich bin Tim."
"Blair von Amalienburg." Er hielt mir seine Hand hin und diese schüttelte ich lächelnd.
"Bist du mit Luca hier?"
"Ja, das bin ich." Sagte ich seufzend.
"Warum macht er dann mit dem Mädchen dahinten rum?" Er deutete mit seiner Hand, in der sich ebenfalls ein Glas befand auf die Couch wo diese billige Blondine auf Luca's Schoß saß und ihn ableckte.
"Wir sind nicht zusammen, also kann er tun und lassen, was er will." Gab ich ein wenig angewiesener von dem Anblick zurück.
"Was seid ihr dann?"
"Nichtmal richtig befreundet würde ich sagen."
"Und warum seid ihr dann zusammen hier?"
"Er ist hier im Moment im Trainingslager und ich bin ebenfalls dort, wegen meinem Vater. Heute hat er mich dann gefragt, ob ich mitkommen möchte und weil ich noch nichts vorhatte, bin ich eben mitgekommen."
"Warte mal. Blair von Amalienburg. Du bist die Tochter von Cristiano Ronaldo."
"Ja, die Bin ich." Er lächelte mich an, als hätte er gerade die eine Millionen Euro frage beantwortet und musterte mich noch einmal von oben bis unten.
"Du siehst ihm außer deiner Haarfarbe sehr ähnlich."
"Das nehme ich mal als Kompliment, auch wenn Papa sagt, dass ich aussehe wie meine Mum."
"Das war es, also ein Kompliment. Ich meine Cristiano ist der King." Wir fingen beide an zu lachen und er war wirklich nett.
"Das wäre zu krass, der Sohn von Zinedine Zidane und die Tochter von Cristiano Ronaldo, oh mein Gott. Das würde die Welt nicht verkraften." Ich musste wieder lachen, doch er redete einfach weiter.
"Nein, ich meine es ernst. Das wäre der Hammer."
"Tja, leider sind wir nicht mal befreundet und werden auch niemals zusammen kommen." Ich seufzte einmal übertrieben theatralisch und entschuldigte mich dann, um auf die Toilette zu gehen. Nachdem ich dort fertig war und mich ein wenig frisch gemacht hatte, war es draußen schon dunkel geworden und alles war in das Licht von Kerzen und Mondschein getaucht. Es sah wirklich wundervoll aus. Ich suchte den gesamten Platz nach Luca ab und fand ihn dann betrunken neben dieser Blondine. Mit reichte es auf dieser Party und deshalb rief ich Papa an.
"Wie ist die Party, Schatz?"
"Scheisse, kannst du mich bitte abholen?"
"Ich bin gleich da." Ich schickte ihm noch schnell die Adresse und wartete einfach bei den anderen auf dem Vorplatz, weil er dort ja ankommen würde. Nach ungefähr zehn Minuten kam dann ein roter Ferrari auf den Vorplatz gefahren und alle Blicke waren auf dieses Auto gerichtet. Cristiano stieg aus, kam auf mich zugelaufen und umarmte mich.
"Ist alles okay bei dir?"
"Ja, alles gut. Aber wem gehört das Auto?"
"Dem Hotelchef, ich hab's mir geliehen."
"Achso, okay. Setz dich schonmal ins Auto, ich komme sofort." Es waren immer noch alle Blicke auf uns gerichtet, weil jetzt wohl alle realisiert hatten, wer mich da abholte. Ich ließ mich davon aber nicht stören und lief zu Tim.
"Ich gehe jetzt. Rufst du Luca bitte später ein Taxi?"
"Ja klar mache ich."
"Danke." Ich war gerade dabei mich umzudrehen, als Tim mich zurückrief.
"Blair?" Ich drehte mich also nochmal in seine Richtung.
"Kann ich deine Nummer haben? Vielleicht trifft man sich ja mal." Er gab mir sein Handy, ich speicherte meine Nummer ein und es lagen immer noch alle Blicke auf uns. Als endgültige Verabschiedung umarmte er mich dann noch und ich lief auf meinen High Heels zurück zum Auto. Ich stieg ein, lächelte Cristiano an und er fuhr los.
"Alles geklärt?"
"Ja, Luca bekommt gleich ein Taxi gerufen, also alles gut. Danke, dass du gekommen bist."
"Dafür nicht. Wie lief es mit Luca?"
"Nicht gut. Ich dachte, dass er erreichen wollte, dass wir Freunde werden und Zeit miteinander verbringen, aber, dass er sich betrinkt und mit irgendeiner billigen Blondine rummacht und mich dann einfach stehen lässt, macht mich wütend!"
"Vergiss ihn einfach."
"Ich werde es versuchen." Wir lächelten uns an, ich nickte und irgendwann schlief ich dann im Auto ein. Als wir am Hotel angekommen waren, weckte Papa mich, wir verabschiedeten uns und ich Schlich in unsere Suite, zog mich um, entfernte mein Make-Up, cremte mein Gesicht ein und legte mich dann in mein Bett. Ein Gedanke ging mir aber während der gesamten Zeit nicht aus dem Kopf, warum wollte Luca, dass ich ihn begleite, wenn er mich dann einfach alleine lässt? Vielleicht sollte ich ihn einfach weiterhin ignorieren und einfach nichts mit ihm machen. Irgendwann konnte ich dann aber während meines Gedankenflusses doch schlafen. Die Gedanken hörten auf zu kreisen und ich fiel in einen ruhigen, traumlosen Schlaf.

Dad. [feat. Cristiano Ronaldo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt