Chapter 98

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2 Wochen später

"Junior? Wir kommen sofort wieder." Das waren die Worte, die ich zu meinem kleinen Bruder, der gespannt das Fußballspiel anschaute und währenddessen mit seinen Beinchen wippte, gesagt hatte, bevor ich mit Luca auf die Toilette des Vip-Bereichs gegangen war. Auf der Toilette, die zum Glück ein einzelner abgetrennter Raum war, küssten wir uns erst leidenschaftlich, dann zogen wir uns gegenseitig aus und es endete darin, dass wir Sex hatten. Mein Rücken war dabei an die Wand gedrückt, während meine Beine um Luca's Hüfte lagen und er sich an meinen Oberschenkeln festkrallte. Als wir dann nach einigen Minuten beide unseren Höhepunkt erreicht hatten, stellte er mich wieder auf den Boden und wir lächelten uns an.
"Es war schön, mal was anderes auszuprobieren." Meldete Luca sich zu Wort, während er sein Poloshirt über seinen Kopf zog und dann seine Haare richtete.
"Fand ich auch! Es ist immer abenteuerlich mit dir." Ich zog mich ebenfalls zu Ende an, wir fingen beide an zu lachen und verließen dann zusammen die Toilette. Wir gingen zurück in den VIP-Bereich und als ich auf unsere Plätze schaute, war Junior weg.
"Scheiße! Junior ist weg!" Antwortete ich panisch.
"Fuck!"
"Wir sollten Daniela fragen, ob sie ihn gesehen hat." Ich lief also schnellen Schrittes zu Daniela, die weit von uns entfernt saß und mit uns fast die einzige im Vip-Bereich war.
"Hast du Junior gesehen?"
"Nein, habe ich nicht. Ist er weg?"
"Ja, ist er. Trotzdem danke." Luca frage währenddessen noch die anderen wenigen Personen in dem Raum, doch keiner hatte ihn gesehen.
"Wir sollten den Sicherheitsmann fragen." Ich deutete auf den Security Mann, der an der Theke stand und Luca nickte. Ich fragte ihn, doch auch er hatte Junior nicht gesehen.
"Dann würde ich sagen, durchsuchen wir jetzt jeden Gang." Luca nahm meine Hand in seine und so liefen wir durch jeden der Gänge, doch Junior war nirgends zu finden.
"Er ist weg! Scheiße!" Ich blieb im Eingang des Stadions stehen und einige Tränen rollten über meine Wange. Luca nahm mich fest in den Arm und während er das tat, kam mir eine Idee.
"Real wird eh gewinnen, oder?"
"Ja, ich denke schon. Es sind noch zehn Minuten Spielzeit und in denen kann man nicht so einfach 3 Tore Rückstand aufholen."
"Kann Zinedine, Papa vom Feld holen?"
"Ich werde mal vorsichtig nachfragen. Ich bin gleich wieder da." Ich nickte und blieb exakt an dem Ort, wo ich stand, stehen, bis Luca nach ein paar Minuten mit Papa zurück kam.
"Blair? Was ist los?"
"Wir haben Junior kurz aus den Augen gelassen und jetzt ist er weg."
"Habt ihr alles durchsucht?"
"Ja!"
"FUCK!" Papa wirkte wirklich verzweifelt und als erstes fragte er bei der Dame am Empfangstresen nach, doch auch sie hatte Junior nicht gesehen.
"Wo kann der denn sein?"
"Überall."
"Was ist, wenn er entführt wurde?" Papa wirkte panisch und ich war es ebenfalls. Wir standen einige Zeit einfach da und überlegten, als plötzlich Papas Handy klingelte.
"Ja?... ok, ich komme... Vielen Dank." Wir schauten Papa, der vor Freunde an fing zu weinen, fragend an.
"Sie haben ihn gefunden. Er wurde an deinem Auto, Blair von einem Sicherheitsmann gefunden. Ich muss ihn jetzt am Büro des Sicherheitschefs abholen, aber bevor ich das mache, habe ich mal eine Frage an euch. Wie lange wart ihr weg? Ein Kind, das eineinhalb Jahre alt ist, braucht ewig, um diesen Weg zu laufen." Papa wirkte mittlerweile ziemlich sauer und das lag wahrscheinlich daran, dass ihm klar geworden ist, dass wir Junior zu lange aus den Augen gelassen hatten.
"Wir ähm...-"
"Ich möchte die Wahrheit."
"Wir waren auf der Toilette."
"Und was macht man so lange auf der Toilette?"
"..."
"Wenn ich mir deine Haare angucke, Blair. Weiß ich ganz genau, was ihr da getrieben habt und es ist mir peinlich. Peinlich, warum du deinen Bruder solch einer Gefahr aussetzt. Weißt du, was alles hätte passieren können?"
"Cristiano, es tut mir leid." Meldete Luca sich zu Wort, während er einen Arm um mich gelegt hatte und ich am weinen war.
"Blair? Wir reden wann anders. Ich hole jetzt meinen Sohn ab und ihr solltet mal über das, was ihr getan habt, nachdenken." Papa ging wütend an uns vorbei und ließ uns einfach stehen.
"Können wir zu dir fahren?" Fragte ich Luca, da ich jetzt nicht nach Hause wollte.
"Klar. Komm!" Luca griff nach meiner Hand und zusammen liefen wir dann auf den Parkplatz. Als wir vor meinem Auto angekommen waren, gab ich Luca die Schlüssel und setzte mich dann auf den Beifahrersitz, damit er fahren konnte.
"Wir haben Scheiße gebaut."
"Und das ist Papa genauso klar wie uns."
"Da hast du Recht. Ich denke, wir sollten frühestens morgen mit ihm reden."
"Das glaube ich auch. Der muss sich erstmal abreagieren."
"An seiner Stelle wäre ich allerdings auch sauer."
"Ja, ich auch." Luca nickte und einige Minuten später waren wir dann bei Luca angekommen. Wir stiegen aus, schlossen die Tür auf und gingen dann in seine Wohnung, die er jetzt endgültig alleine bewohnte. Enzo hatte sich eine eigene Wohnung gesucht und Amalia war immer noch seine Freundin. Am Abend dieses Tages passierte nicht mehr viel, außer, dass wir uns Essen bestellten, Fernsehen guckten und uns dann zusammen in Luca's Bett legten.

Dad. [feat. Cristiano Ronaldo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt