~ Chapter V: »Ich will dir doch nur helfen...«

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Pov. Zombey:

Ich musterte ihn. Seine Augen waren gerötet, seine Wangen feucht und sein Kinn zitterte. Wie man halt aussah, wenn man geweint hatte.

»Es tut mir leid. Und ich will dich nicht verletzen. Aber vertraue dir nicht.«, sgte er, während er stumpf auf den Boden starrte. Es versetzte mir einen Stich in mein Herz.
»Willst du nicht, oder kannst du nicht?«, fragte ich monoton. Er dachte nach, biss sich auf seine bereits spröden Lippen.
»Ich schätze, ich kann einfach nicht...« Es klang, als wäre er enttäuscht von sich selbst.
»Wieso?« Ich war bereit, ihm ewig zu zuhören. Wenn er das wollte. Er zögerte.
»... Weil ich bei dir weinen durfte vielleicht. Vielleicht aber auch, weil das so neu für mich ist. Weil mir jemand zuhört...« Er zuckte mit den Schultern und man sah eindeutig, wie er sich das Heulen zurück hielt.

Aber das wollte ich nicht.

»Lass es raus.«, forderte ich ihn leise auf, rückte näher zu ihm und legte einen Arm über seine Schultern. Er weinte wieder los, nur waren seine Schlurzer diesmal entsetzlicher. Und auf einmal richtete er sich mir, so gut es ging, ganz zu und umgriff meinen Oberkörper, als hätte er nicht vor, mich jemals wieder los zu lassen. Es war wunderbar, dieses Gefühl seine Nähe und seine Wärme spren zu dürfen. Dieses Gefühl... ein Gefühl? Was fühle ich? Und was fühlt er?
Weg mit diesen Gedanken!
Er löste sich wieder und strich sich über die Augen wie ein Kleinkind.
»Müde?«, fragte ich knapp. Verträumt sah er mich an und nickte leicht. Ich sah ihn noch eine kurze Weile an. Er sah auf den Boden.
»Zombey?«, fragte er plötzlich leise.
»Ja Maudado?«, reagierte ich, gespannt darauf, was er wollte.
»Kann ich hier bei dir schlafen?« Jetzt sah er mich an. Seine Augen fielen ihm gleich zu und aufrecht sitzen konnte er auch nichtmehr lange, so wie es aussah.
»Klar. Ich geh rüber ins Gästezimmer.« Ich stand auf, doch da Griff er mein Handgelenk und hielt mich fest.
»Ich meinte, ob ich mit dir in deinem Bett schlafen darf...«

Was?

»Äh... j-ja, klar!« Es verunsicherte mich irgendwie ein wenig, dass er sowas fragte. Aber mir war es sowas von recht.
Maudado erhob sich und wollte sich allen Anscheins nach gerade den Pulli und das TShirt über den Kopf ziehen, als er stoppte.
»Versprichst du mir, dass du niemanden davon erzählst, was du jetzt siehst?«, nuschelte er auf einmal.
»Natürlich! Ich verspreche es dir mit Indianerehrenwort.«, alberte ich herum. Er lacht kurz leise auf, doch zog dann seine Oberteile über seinen Kopf und was ich sah ließ mich scharf Luft einziehen. Meine Augenlieder presste ich fast zusammen, sodass ich nur noch durch winzige Schlitze hindurch sah.

Sein Bauch war voller dunkelroter Schnitte, blau-lilane Blutergüsse zogen sich von seinem Hals bis hin zu dem Bund seiner Hose und bereits verheilte Narben verteilten sich überall. Auf seinem Brustkorb, seiner Taille, unter seinem Bauchnabel... überall! Und sein Körper war dazu noch so dünn, dass sich ein Sixpack unter seiner verunstalteten, bleichen Haut abzeichnete und man seine Rippen erkannte.

Wer zum Teufel hat ihm das angetan?!

»W-wer hat dir das angetan?« Ich sah ihn entgeistert an. Verlegen sah er zu Boden und schwieg. Ich stand auf, legte eine Hand links an seinen Arm und hob mit der anderen seinen Kopf an, sodass er mich nun direkt ansah. »Sag mir bitte wer es war! Ich will dir doch nur helfen...«

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt