~ Chapter XXIII: »Gemeinsamkeiten und Unterschiede«

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Pov. Zombey:

Ich wollte ihn nicht schonwieder alleine lassen. Ich wollte einfach bei ihm sein, seine Wunden verarzten und ihn wieder lächeln sehen.
Aber wenn ich alles bekommen würde, was ich wollte, würde es nicht bei dem einen Kuss bleiben, der eigentlich gar kein Kuss war und von dem Maudado nichts mitbekommen hatte.

Ich beeilte mich, setzte mir meinen Helm auf, stieg aufs Moped und fuhr sofort los.
Zum Glück schaffte ich es, kein weiteres Auto vor mich zu lassen, weshalb ich ihnen leicht folgen konnte.
In einer etwas abgelegeneren Ecke von unserer winzigen Hiterwäldler-Stadt hielt das Auto vor einem schönen, kleinen und gemütlichen Einfamilienhaus.
Crackers Mutter fuhr in die Einfahrt. Ich hielt am Rand dieser und stieg ab, ging zügig zum Auto und ließ die Anderen erstmal aussteigen.
Dann half ich Maudado wieder raus, hob ihn genau so wie vorhin hoch und trug ihn ins Haus.
Innen erwartete uns wunderbar warme Luft und kleine, dafür wunderschön und angenehm eingerichtete Räume.

Sie hatten eine offene Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden war. In diesem standen wir gerade.
»Ich mach euch erstmal nen leckeren Früchtetee und du kannst ja schonmal das Verbandszeug holen, Cracker.«
»Jap!«, er sprintete aus dem Raum und seine Mutter beschäftigte sich mit dem Tee.
Ich legte Maudado auf dem Sofa ab und deckte ihn mit einer Decke zu.
Osaft hockte sich vor ihn.
»Willst du heute hier schlafen?«, fragte er sachte.
Maudado nickte und rieb sich seine Augen, wie ein Kleinkind. Ich musste schmunzeln. Er sah so unglaublich niedlich aus.

»Kann ich auch hier schlafen?«, fragte ich an die Mutter gerichtet.
»Klar kannst du das!«, antwortete sie fröhlich.

Etwas später kam Cracker mit dem Verbandskasten zurück und der Tee für uns war auch fertig. Die Couch war nicht wirklich groß, doch wir rückten einfach ein Stück zusammen. Ich setzte mich neben Maudado, hob seinen Kopf vorsichtig an und rutschte etwas an ihn heran, legte ein Kissen auf meine Beine und ließ seinen Kopf dann auf diesem nieder.
Osaft saß neben Maudado und neben ihm Cracker. Die beiden waren auch irgendwie aneinander gekuschelt.
Osafts' Kopf lag auf Crackers Schulter und der hatte einen Arm um seinen Freund gelegt.

Bei den Beiden hatte ich auch immer das Gefühl, dass sie nicht nur enge Freunde waren.

Wir sahen im Fernsehen alte Folgen Naruto Shippuden. Crackers Mutter war einfach irgendwo hin gegangen, damit sie uns nicht störte.
Die Situation lockerte sich auf und es stellte sich heraus, dass wir alle fast komplett unterschiedlich waren, aber irgendwie perfekt zusammen passten.

Osaft war aufgeweckt, suchte immer nach neuen Kontakten und immer gut drauf.
Cracker war chillig, ließ Sachen gerne etwas langsamer angehen und war ruhig, eher verschlossen, öffnete sich aber vor Menschen, denen er vertraute.
Maudado nahm sich selbst und die Schule nicht wirklich ernst, ist sensibel aber eigentlich ein ziemlich ironischer Mensch, der versucht, so schön und angenehm wie es nur geht sein Leben zu leben. Er schloss nur schwer neue Kontakte und setzt seine Meinung durch, ist nicht für alles zu haben, probiert aber gerne Neues aus.
Und ich, ich war jemand, der Andere gerne verbesserte und die Meinungen von derer, die mir nicht wichtig waren, einfach an mir abprallen ließ. Ich war selbstbewusst aber trotzdem leicht zu verunsichern. Ich bin Realist und dennoch versuchte ich so oft zu lachen, wie es nur ging. Ich war eigentlich ziemlich verklemmt, aber an guten Tagen war ich für alles zu haben.

Was wir gemeinsam hatten war unsere Leidenschaft für Animies und Games.

Und trotzdem harmonierten wir miteinander.

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt