~ Chapter XI: »Aufstehen!«

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Pov. Zombey:

Er ist kurz danach auch schon eingeschlafen. Doch ich blieb noch wach und musterte ihn, kämmte seine Haare vorsichtig mit meinen Fingern. Ich hatte Zeit zum Nachdenken.

Er ist so hübsch.
Ich weiß immernoch nicht, wieso er weggerannt war und sich plötzlich so komisch verhielt.
Aber anscheinend wird er mir das auch nicht so schnell verraten.

Trotzdem war ich zufrieden und musste lächeln. Denn er war wieder bei mir.

Irgendwann verschwand ich ebenfalls ins Land der Träume.

Nächster Morgen. Wieder klingelte mein Wecker und wir wachten gemeinsam auf.
Maudado brummte auf und wälzte sich umher. Ich musste leise auflachen.

»Guten Morgen.«, schmunzelte ich. »Komm! Heut gehen wir wieder in die Schule. Wir können ja schließlich nicht die ganze Zeit schwänzen.«
Maudado rollte sich von mir runter und dehnte sich.
»Geh schonmal ins Bad«, gähnte er und rieb seine Augen.
Das tat ich und stand auf, streckte mich ebenfalls. Im Bad duschte ich mich und zog mich fix an, machte meine Haare und wusch mich.
Als ich fertig war, kam ich aus dem Bad und sah da Maudado oberkörperfrei vorm Fenster, aus dem er gerade schaute. Er streckte sich und ließ somit jeden einzelnen Wirbel seiner Wirbelsäule, seine Schulterblätter und einen kleinen Teil seines Beckens sichtbar werden. Seine Haut lag eng an seinen Rippen und umspielten ein Schauspiel von Narben und Verletzungen.
Zum Einen tat der Anblick weh, denn ich fühlte mich irgendwie verantwortlich für ihn. Doch zum Anderen fing mein gesamter Körper bei seinem Anblick an zu kribbeln.
Ich ging nochmal hinter den Türrahmen, um ihn bestenfalls nicht wissen zu lassen, dass ich ihn angestarrt hatte, und sagte, dass er jetzt rein könne, kam wieder heraus. Er zog sich in dem Moment seinen Pulli über.
»Okay.«, reagierte er knapp und ging mir entgegen, an mir vorbei ins Bad.
»Brauchst du noch was zum Anziehen? 'N weißes T-Shirt oder so?«, fragte ich ihn noch schnell. Er nickte nur schüchtern und ich gab ihm schließlich etwas von mir.
Er bedankte sich und verschwand hinter der Tür. Ich zog mich inzwischen ebenfalls um und checkte ein wenig Twitter und WhatsApp.

Fertig kam er wieder aus dem Bad und setzte sich neben mich, wir sahen uns in die Augen...

Ich will ihn küssen. Ihn umarmen. Ich will ihn.

Doch er unterbrach den Blickkontakt und sah auf den Boden, kratze sich verlegen am Hinterkopf.
»Machen wir los?«, fragte er vorsichtig. Ich brauchte einen kurzen Moment, um aus meiner Starre zu kommen, doch stand dann auf und sagte, dass wir noch etwas essen können, bevor wir losfuhren.
Doch er schüttelte den Kopf.
»Ne danke.«, lächelte er und stand ebenfalls auf, nahm seinen Ranzen und schulterte ihn.
»Aber du hast bestimmt zwei Tage lang nix gegessen!«, argumentierte ich erstaunt.
Er zuckte nur mit den Schultern.
»Kein Wunder, dass du so aussiehst! Komm, wir essen jetzt was.«
Ich nahm sein Handgelenk und bemerkte seinen leeren Blick.
»Nicht dass du hässlich bist. Sondern weil du einfach so extrem dünn bist.«

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt