~ Chapter XXIX: »Warte!«

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Pov. Zombey:

Mit Blässe im Gesicht sah er mich an.

Ich glaubte ihm nicht, dass sie ihn nur getreten und geschlagen hatten. Sie hatten Schlimmeres mit ihm angestellt. Viel Schlimmeres.

»W-was?«, fragte er geschockt.

»Entweder das, oder du erzählst mir die Wahrheit. Wo und wie haben die dich verletzt?« Ich meinte es todesernst. Das hörte man auch.
Ich sah ihm eindringlich in die Augen. Ich konnte sehen, dass er gelogen hatte.

Wenn meine Vermutung stimmte, schwor ich mir, seinen Massakrierern tausendmal Schlimmeres anzutun. Denn wenn das wahr war, dann waren sie endgültig zu weit gegangen.

»Naja...«, fing er an, wich meinen Blicken aus.
»Maudado haben sie dich...«

»Sie sind nicht dazu gekommen. Sie haben mich einfach nur aufgegeilt, okay?!«, rief er plötzlich heraus.

Mein Herz blieb stehen.

Mein Atem hielt an.

Und meine Wut kochte auf.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Doch plötzlich spürte ich etwas kaltes an ihnen.

Etwas knöchriges.

Maudados Hand.

»Tu ihnen nichts an! Bitte...«, bettelte er mich an, sah dementsprechend zu mir hoch. Seine Augen warfen mich aus der Bahn.
Meine Faust löste sich auf und wir verhakten unsere Finger ineinander.

Einer dieser Momente, die ich mir gerne einrahmen lassen würde, da sie weitaus mehr als Freundschaft nach außen symbolisieren.
Ich musterte ihn durchbohrend.

»Die sind den Ärger nicht wert.«, nuschelte er noch, zog mich sachte und leise vor Schmerz zischend zu sich runter. Ich setzte mich an den Rand vom Sofa, legte unsere Hände auf dem Stoff meiner Hose ab. Lächelte ihn an. Er lächelte zurück.

Ich wusste, ich würde mich, alleine um dieses Augenpaar und das Kichern mein Eigen nennen zu dürfen, in jede noch so missliche Lage bringen.
Ganz abgesehen davon, dass wir zwei Schwule in einer Welt ohne Toleranz und Frieden gewesen wären.

»Naschön...«, stimmte ich leise zu. »Aber wenn sie dich nochmal derartig behandeln...« Ein ekelhafter Schauer pletscherte über meinen Rücken, bei dem Gedanke daran, wie sie ihn damit komplett entmannt hatten, dass sie meinen Maudado tiefer berührt haben mussten, als ich es bisher getan hatte. Neid? Aber sowas von. Und ich gab es auch zu. Zumindest mir selbst.
Niemand hatte ihn wahrscheinlich jeh so tief berührt. Und nun musste er es so erleben bei seiner ersten Erfahrung damit, statt mit irgendjemanden, den er liebte.

»... dann sind sie dran...«

Ich ließ seine Hand los, holte den Pullover wieder und zog ihn ihm genau so vorsichtig wieder an, wie ich ihn ihm ausgezogen hatte.
Er bedankte sich leise und kuschelte sich in die Sofadecke ein, die ich über ihm ausgebreitet hatte.

Pov. Maudado:

Dann stand Zombey auf.
»Ich geh mal die Anderen holen. Vielleicht können wir ja nen Film anschauen oder so. Und außerdem müssen wir dir eine Wärmeflasche besorgen.«

Ich dachte schon die ganze Zeit darüber nach.

Worüber?
...
Es ihm zu sagen.

Es ihm endlich zu gestehen.

Unsere Freundschaft zu gefährden, nach so wenigen Tagen.

Endlich seine Reaktion zu sehen.

Einfach mal nicht nachdenken...

...

»Zombey warte...!«, rief ich ihm hinterher.

Sofort drehte er sich um und reagierte mit einem aufmerksamen »Ja?«

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt