~ Chapter LXXXIII: »Ein letztes Mal«

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Pov. Maudado:

Diese Wörter...

Sie hatten mich schon so oft verletzt.
Er hatte mich schon oft verletzt.
Doch ich musste nur noch dieses eine Mal ein wenig Vertrauen und Hoffnung aufbringen, den letzten Rest vor meiner kompletten Verzweiflung.

Ich presste meine Augenlieder aufeinander, damit all die Flüssigkeit, die sich in meinen Augen gesammelt hatte, endlich entweichen konnte.
Tief holte ich Luft.

Ich muss nur diese Zeit überstehen.
Er wird kommen.
Er wird mich retten.
Ganz sicher.

Ich spürte einen festen Griff an meiner Schulter. Ein Polizist, der mich gen Hölle bringen sollte. Blaues Licht schien in regelmäßigen Abständen durch die Fenster im Wohnzimmer und tauchten mit sich den Flur in eine epische Impression.

Der Uniformierte zog mich von Zombey weg, ich hielt jedoch noch seine Hände fest in meinen.
Aber er ließ los, überlieferte mich an den Polizisten, der mich gerade aus der Tür zerrte, wogegen ich mich mit Tritten un Schlägen wehrte.
Ich wollte es nicht wahr haben.

Zombey? Zombey was soll das?!
Bitte Zombey, hilf mir!!!

Ich schreibe ihn an.
Doch er reagiert nicht.

Kein Wunder.

Er konnte meine Gedanken ja nicht lesen.

Wird er mich denn noch lieben, wenn ich nun gehe?
Wenn ich mich ihnen einfach beuge und mich wie auf Armen in ihr Auto tragen lasse?

»Bitte... BITTE! ICH KANN DAS NICHT! ZOMBEY!«, rief ich ihm verzweifelt hinterher. Doch er reagierte nicht.
Tränen verließen seine Augen.
Verbittert starrte er mich an.
»TU DOCH WAS! ZOMBEY!...«, heulte ich. »Bitte...«
Meine Stimme brach ab, war nur noch ein Hauchen.

Er hauchte mir nur noch einen Kuss zu.
Meine Hände waren gefesselt im Griff des Beamten, weshalb ich den Kuss nicht auffangen konnte.
Ein Zeichen.
Ich versuchte, meine Hände loszureißen, doch es ging einfach nicht.

Ich konnte den letzten Kuss nie empfangen.

Er kann nichts mehr machen...
Und du auch nicht.

Er wird vielleicht angezeigt wegen dir.
Er wird vielleicht Strafgeld bezahlen müssen wegen dir.
Er weint wegen dir.
Das alles ist deine Schuld.
Du unbedeutender Nichtsnutz kannst einzig und allein Geld fressen und Leuten zur Last fallen, sie nerven und voll heulen.
Vielleicht ist es ja das Beste für alle, wenn du zurück zu deinem Vater gehst.
Niemanden wirst du mehr in irgendeiner Weise auch nur mit deiner Anwesenheit belästigen.

Es ist besser für alle, wenn du leidest.

Sprachlos betrachtete ich seine Mimik, prägte mir jede einzelne Eigenart daran und jeden seiner Merkmale besonders ein.
All seine Makel, die trotzdem perfekt erschienen.
Ich merkte mir alles.

Zwei weitere Polizisten stürmten an mir vorbei und der eine packte Zombey fest bei den Schultern, schrie ihn an, was er sich nur gedacht habe dabei, mich zu verstecken und zu so etwas zu ermutigen.
Grob griffe er sein Kinn, quetschte es fest und plerrte ihn weiter an.
Er wollte ihn dazu kriegen, ihn anzusehen, doch er hatte nur noch Augen für mich.

Zombey! Du musst jetzt nur an dich denken!...

Hass und Wut kam in mir auf.
Ich hätte ihnen gerne die Wahrheit gesagt, dass das alles meine Schuld war, aber es hätte vermutlich auch nichts mehr gebracht.

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt