~ Chapter VII: »Ich dich auch.«

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Pov. Zombey:

Das Gerassel meines Handyweckers weckte mich und Maudado.
Der oberkörperfreie Junge hob müde den Kopf und sah sich um, ließ ihn dann wieder fallen. Wir hatten uns seit gestern Abend anscheinend kein Bisschen mehr bewegt.
Ich hatte so schön geschlafen, wie lange nicht mehr...

»Morgen.«, schmunzelte ich. Als Antwort kam nur ein Brummen von ihm. »Komm! Wir müssen aufstehen.«
»Können wir nicht noch 'n bisschen liegen bleiben?« Ich sah zu ihm runter. Er zog einen Schmollmund. Wie niedlich.
Statt zu antworten nahm ich einfach meinen Arm von seiner Schulter und legte ihn unter meinen Kopf, stützte ihn um ihn sehen zu können. Ich musterte ihn eine Weile. Sein Atem war ruhig und angenehm langsam.
»Willst du eigentlich zur Schule? Also wegen der Sache von gestern und so?«, fragte ich vorsichtig. Er schüttelte sanft den Kopf.
»Was ist, wenn sie mich wieder angehen?«, fragte er verunsichert.
»Ich pass auf dich auf. Versprochen!«, schwor ich ihm.
»Aber du kannst auch nicht immer da sein... Die Typen machen mich einfach verrückt.« Er hatte anscheinend wirklich Angst vor ihnen.
Ich seufzte.
»Okay, aber wie sollen wir dich abmelden? Das Kinderheim können wir schlecht fragen...«
»Hm... aber wir könnens' ja mit der Leiterin versuchen. Das klappt schon.«, sagte er zuversichtlich. Ich grinste. Er ist einfach ein toller Mensch.
»Und wann genau hattest du vor, aufzustehen?«, lachte ich.
Er legte seine Arme wieder um meinen Hals und umklammerte diesen. Sein Körper lag mittlerweile schon komplett auf meinem.
»Jetzt noch nicht.«, sagte er wieder verträumt und schloss die Augen.
Ich hatte das ungewöhnliche Bedürfnis, ihn zu küssen. Vielleicht lag es an den vielen Glücksgefühle, die ich ausschüttete und mein Geist geht deshalb bergab oder irgendwas in mir verlangte danach. Verdammt was denke ich mir eigentlich?! Er ist mein Freund! Oder sind diese Empfindungen normal? Diese Bedürfnisse...

Ich spielte weder mit einzelnen Stränen seine Haare und dachte nach.

»Zombey?«, unterbrach Maudados Stimme meine Gedankengänge.
»Ja?«
»Ich vertrau dir. Und ich mag dich.« Warum auch immer, aber ich hätte vor Freude ausrasten können. Oder ist zu viel Adrenalin in meinem Blut? Irgendeinen Grund muss es doch geben...

Du bist in ihn verknallt!

Was?!

Die Stimme klang so real, doch anscheinend existierte sie nur in meinem Kopf... Und die Behauptung ließ mich ebenfalls nicht schlecht Staunen. Ich versuchte mich jedoch einzig und allein auf Maudado zu konzentrieren.

»Ich dich auch, Maudado.«

...

Eine Stunde später. Wir hatten viel geredet und auch gelacht. Aber diese Stimme wollte mir nicht aus dem Kopf gehen.
Wir lagen genau so wie vorher.

»Du kannst besser kuscheln als mein damaliger Freund.«, kicherte er.
»Bekomm ich jetzt nen Preis?«, fragte ich mit verstellter Stimme. Maudado lachte mit extrem hoher Stimmen auf, was immer so niedlich klang.

Du bist in ihn verknallt!

Da war diese Stimme wieder.
Darf man sowas nicht mit seinen Freunden machen?!
Sie begann mich zu nerven.

»Jaa, den Preis der stillen Anerkennung.«, riss mich seine sarkastisch verstellte Stimme und darauf hin sein lachen aus den Gedanken.
Ich lachte mit ihm.
Ich war in diesem Moment einfach glücklich, dass er existierte.

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt