~ Chapter XIX: »'Erster Kuss'«

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Langersehnte Fortsetzung...

Pov. Zombey:

Man denk später nach!!!

Ich tat, was mir mein Unterbewusstsein riet.

Die Mischung aus Erbrochenem und Blut unter seinem Oberkörper wiederte auch mich an. Aber ich musste Maudado einfach helfen!

Ich griff an sein Handgelenk, legte meine andere Hand auf seinen Brustkorb.

»Er atmet noch und sein Puls hat noch nicht ausgesetzt. Kann aber passieren, dass sein Herz bald stehen bleibt.«, sagte ich.

Ich hob ihn im Brautstile hoch. Die Berührungen kribbelten.
Falscher Zeitpunkt!
Ich versuchte es zu unterdrücken.

Sein dürrer, kalter Körper hing schlaff über meinen Armen, Blut tränkte nun auch meinen Pullover. Eine stille Träne passierte meine Wange. Er war so schrecklich leicht. Er hungerte wahrscheinlich nicht zum ersten Mal.

Osaft und Cracker standen wie entgeistert neben mir.

»Wir müssen ihn schnell zur Krankenstation bringen!«, sagte ich und sie erwachten wieder, gingen mir zügig voraus, ich lief hinter ihnen die Treppen hoch und durch die Gänge. Kaum Schüler waren noch hier, aber dafür staunten die Restlichen nicht schlecht.

Als wir ankamen, klopfte Cracker an der Tür. Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete er diese und stürmte mit uns im Schlepptau hinein. Die alte Krankenschwester und ihre junge Helferin sahen mich und Maudado geschockt an.
Ja, auch bei ihnen hatte ich das Schläger-Image. Aber das war mir im Moment komplett egal, was sie davon hielten.

»Machen sie schon was!«, forderte ich sie ungeduldig auf.

»O-okay, leg ihn auf die Liege!«, sagte die Junge und winkte mich zu ihr rüber.
Ich legte Maudado auf den harten, ungemütlichen Stoff und strich ihm durch die Haare.

Die Krankenschwester tat es mir mit dem Test nach Puls und Herzschlag gleich, sah auf ihre Uhr. Sie schob sein Kinn nach oben, fühlte, ob er normal atmete.
Ich klopfte ihm sachte auf die Wange.
»Maudado! Komm schon, wach auf!«
Er reagierte nicht. Ich wusste, was das hieß.

»Leichter Schnappatem, Puls noch etwas zu schnell, Herzschlag ein wenig außer Takt. Vorerst nur eine Minute HDM (Herzdruckmassage) mit Beatmung.«, sagte die Alte ruhig.

Sie holte eine Schere und schnitt den Pullover auf, schmiss den Pullover weg. Ich zog scharf die Luft ein. Sein kompletter Oberkörper war blau-lila und auf seinem Brustkorb war ein ganz leichter roter Abdruck einer Schuhsohle.

Verdammt...

»Sie scheinen sich auszukennen. Können sie das machen? Die Liege ist zu hoch für uns.«, fragte die Jüngere.

»Klar.«, antwortete ich schnell und trat an ihn heran. Ich egte meine Hände auf sein Brustbein, so wie es einem beim erste Hilfe Kurs beigebracht wird.

Ich begann, seinen Brustkorb etwa 5cm einzudrücken und dann wieder zu entlasten. Im Takt wiederholte ich das.

Es tat so weh, seinen leblosen Körer da so liegen zu sehen, ohne Garantie dafür, dass er wieder aufwacht. Aber ich durfte mich jetzt nicht ablenken lassen!

Als ich das dreißig mal gemacht hatte, musste ich ihn beatmen.
Das heißt, mit den Lippen seinen Mund umschließen und länger als eine Sekunde Luft in ihn einführen, ihn ausatmen lassen und dann nochmal.

Unseren ersten Kuss hatte ich mir anders vorgestellt...

Ich hob sein Kinn an und streckte seinen Kopf über.
Mit der Stirn haltenden Hand hielt ich seine Nase zu und dann passierte es.

Unser 'erster Kuss'. Extrem starkes Kribbeln durchzog mich.

Ich bließ Luft in seine Lungen, sein Brustkorb hob sich an. Ich ließ ihn wieder ausatmen. Dann wiederholte ich das.

Als er immernoch nicht aufwachte, wiederholte ich das Ganze.

Ich bekam Angst. Es gibt eine bestimmte Anzahl, die vorschreibt, wie oft man das machen kann, bis man den Notarzt rufen muss, bzw. er für tot erklärt wird.
Eine Träne verließ mein Auge, floss meine Wange hinunter und tropfte auf seinen Hals.

»VERDAMMT MAUDADO WACH AUF!«, schrie ich mit zittriger Stimme und hochrotem Gesicht.
Ich war wieder bei der Beatmung angekommen, tat was zu tun war.

Und plötzlich, nach der zweiten Beatmung, hustete er kurz, holte tief Luft und öffnete wie durch ein Wunder die Augen.

Er sah mich schwach an.

Ich konnte es nicht glauben, sah ihn überrumpelt und außr Puste an.

»Zombey...«, hauchte er mit brüchiger Stimme.

Voller Freude fiel ich ihm um den Hals. Er zischte dabei vor Schmerzen.
Ich entfernte mich wieder.
»Sorry...«, sagte ich leise.
Er sah mich seicht lächelnd an.
»Macht nix.«

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt