~ Chapter IV (II): "Zweiter Verlust"

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Pov. Zombey:

Ein lautes Poltern riss  ich aus dem Schlaf. Ich zuckte etwas zusammen und ich richtete mich auf, sah mich um.
Das Erste, was mir auffiel: Meine Tür stand offen.


Wie haben die Beiden das denn gescha...?

Ich konnte gar nicht fertig denken, da hörte ich ganz leichte Schritte in die Richtung meiner Tür zukommen.

Ist bestimmt Osaft. Cracker macht größere und langsamere Schritte.


Ich riskierte einen flüchtigen Blick auf die Uhr neben meinem Bett.


20:00 Uhr?! Wieso ist es dann bitte so dunkel? Und habe ich so lange geschlafen?


Verdammt! Ich muss die Schule verschlafen haben!


Ich sprang auf und musste kurz nochmal stehen bleiben, weil mir schwindlig geworden war.
Schnell krallte ich mir mein T-Shirt und zog es mir über.
Dann drehte ich mich um, um mein Handy noch vom Bett zu holen und mich dann waschen zu gehen, als ich wie versteinert stehen blieb.

Was zum...?!

Ich blickte durch mein Fenster.

Lauter weißer, kleine Wattepuscheln flogen vom Himmel und verschwanden auf einem bereits breitem Teppich.

So viel Schnee? Im Oktober?! Ich glaub, ich spinne...


Ich schüttelte den Kopf und drehte mich wieder um, als da plötzlich jemand vor mir im Türrahmen stand.

Meine Augen weiteten sich, mein Mund klappte auf.


... ?!?!?!?!?!?!?!?!?!


Ein kleiner Junge mit den blonden, verstrubbelten Haaren und grünen Augen grinste mich an.
Er blieb stehen wo er war. Nur sein Blick lag auf mir. 

I-ist er es wirklich?... Oder ist es nur mein extremes Verlangen nach ihm? 


Ich traute mich weder nach ihm zu greifen, noch irgendwas zu sagen.


Du hast echt 'nen Schuss weg...
Oooh ja... 'nen gewaltigen, wies' aussieht...


»Komm endlich«., flüsterte seine zarte Stimme.


Mein kompletter Körper begann zu zittern.
Tränen bildeten sich in meinen Augen.
Es fühlte sich an, als würde ich ersticken.

»M-maudado...?«, brachte ich nur heraus.

Ich wagte mich einen Schritt an ihn heran - und einen weiteren, bis ich genau vor ihm stand und ungläubig auf ihn hinab sah, als hätte ich zum ersten mal einen weiteren Menschen auf dieser Welt entdeckt.

Wie in Zeitlupe führte ich meine zitternde Hand zu seiner Wange und zuckte zusammen, als ich ihn wirklich spürte.


Seine eiskalte, bleiche aber weiche Haut.


Er war wirklich da...


Ich strich über seine Wange und betrachtete sein Lächeln, seine Augen und die langen Wimpern, die hellen Augenbrauen und die kleine Stupsnase.

Ich strich mit dem Daumen ganz leicht über seine Lippen.

Noch immer waren sie so spröde und trotzdem weich - wie damals.

Eine Träne floss meine Wange runter.
Ich musste lächeln.

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt