~ Chapter LXXVII: »Verbotene Tränen«

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Pov. Maudado:

Seine Stimme versetzte mich kurz in eine Schockstarre, die es mir gerade so zu ließ, meinen Kopf über meine Schulter zu drehen und ihm zitternden Körpers in die Augen zu sehen.
Er stand zu weit weg. Ich konnte die Maserung seiner Iris nicht erkennen.
Doch als würde er es mir erleichtern wollen, trat er einen zögerlichen Schritt näher zu mir.
Und darauf hin noch einen.
Bis ich in greifbarer Nähe für ihn war.
Mein Herz schlug schneller mit jeder Sekunde, die der mir entsetzt ins Gesicht sah.

Er streckte den Arm aus und ich überlegte seine Hand in meine zu nehmen, was ich dann jedoch Gottseidank unterließ, da er das übernahm und sachte meinen einen Arm mit seiner Hand umfasste, ihn etwas anhob und ihn um etwa neunzig Grad drehte.

Verdammt! Das hab ich ja komplett vergessen!...

Ich öffnete den Mund und sprach lautlose Worte, bis mir ein »Zombey, ich kann das erklären...!«, von dem Lippen sprang.

Er musterte die drei roten, schonwieder etwas abgeschwollenen Striemen genaustens.
Meine Worte hingegen schien er gekonnt zu ignorieren. Vorerst.

Ich drehte mich zu ihm, nahm ihm meinen Arm weg und blickte demütig auf den Boden.

»Wann ist das passiert? Und womit?! Du hattest doch gar keine Möglichkeit mehr!«, meinte er mit immer lauter und bestimmender werdenden Stimme.

Wie ein Lehrer, der gerade seine Schüler schimpfte.
Wie ein Chef, der seine Angestellten kritisierte.

Wie ein Vater, der seinen Sohn zu schlagen drohte.

Dieser Gedanke ließ mich in ein Flashback vor meinen inneren Augen sehen.
All die Wunden und Narben, die sich noch heute auf meiner Haut abzeichneten und immer bei mir bleiben würden.
Die Flammenden Augen, die sich in mein Gehirn eingebrannt hatten.
Und das Gefühl von kompletter Unterlegenheit.

All das projizierte ich gerade in die Situation und hoffte, dass Zombey mich einfach wieder in den Arm nehmen würde.

Doch man sollte nicht hoffen.

Er packte meinen Arm erneut, nur gefühltt zehn Mal fester.

»Ich hab dich was gefragt!«, bellte er mir ins Gesicht.

Ich wich mit meinem Blick nach unten aus, doch Zombey legte seine andere Hand an meinen Unterkiefer und quetschte diesen so sehr zusammen, dass wahrscheinlich noch Spuren danach zu sehen waren.
Er hob ihn weiter an, sodass er mich halb wirkte.

Was ist denn nur los mit ihm?!?!

Er wurde zum Monster.
Seine Augen.
Sie ähnelten auf schreckliche Art und Weise denen, meines Vaters.

Immer mehr spannte er seine Finger, meine Luft wurde weniger, mein Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit der Lage stieg mit jeder Sekunde.

Er behandelte mich wie ein wildes Tier.

Ganz grob und rau.

Ekelhaft kalt und gefühlslos.

Keine Emotionen, außer pure Enttäuschung.

Plötzlich ging die Tür mit einem Klacken auf und von mir aus rechts kamen unsere geschockt starrenden Freunde ins Haus, mussten zunächst wie wir die Lage realisieren, bis Cracker lauthals auf Zombey losging...

»Zombey?! Spinnst du?! Was willst du denn bitte mit dem Kleinen, Wehrlosen anstellen?«

Er kam zu ihm ran, schubste ihn schimpfend zurück ins Wohnzimmer, tadelte seine Tat lauthals.

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt