~ Chapter LXX: »Polizist«

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Kleines Special zu unserem 70. Kapi :3

Pov. Maudado:

Ich hatte mich vorsichtig neben Zombey aufs Bett gelegt.
Er konnte mich nicht umarmen, wegen den Schläuchen an seinen Armen. Aber ich übernahm den Part einfach.
Meinen Kopf hatte ich wieder auf seiner Brust niedergelassen und mich auf seine Decke gelegt, die seinen Körper verhüllte.

Irgendwann kamen Cracker und Osaft wieder rein.

»Die Besucherzeit ist vorbei.«, meinte Osaft etwas wehleidig.
Ich setzte mich vorsichtig hin.
»Darf ich hier schlafen?«, bettelte ich.
»Nein, das geht nicht... Wir haben auch schon gefragt.«, reagierte Cracker enttäuscht aber machte sich anscheinend nichts daraus.

Ich sah Zombey an, nahm seine Hand.

»Is schon okay, morgen komm ich ja wahrscheinlich wieder nach Hause.«, lächelte er sanft.
Ich lächelte leicht, doch das war nur vorgetäuscht.

Zum Einen wollte ich ihn nicht schonwieder alleine lassen.
Zum Anderen wurde ich mittlerweile sogar von der Polizei gesucht, denn der Richter im Fall von meiner Sorgeberechtigung hatte sich ja dazu entschlossen, mich zurück zu meinem Vater zu schicken. Und richterlichen Beschlüssen musste man nachgehen, was ich nicht getan hatte. Ich fühlte mich so ungeschützt ohne Zombey.

Ich gab ihm noch einen Kuss, stand dann auf und versprach ihm, morgen sofort da zu sein, wenn die Besucherzeit wieder begann.

Dann verließen wir das Zimmer und liefen zum Haupteingang.

Als wir unten ankamen, sah ich auf einmal einen Polizisten in Uniform an der Rezeption stehen.
Er redete gerade mit der Dame, bei der wir uns auch angemeldet hatten.

Ich streckte meine Arme aus, um Cracker und Osaft zurück zu halten, zog sie ein Stück zurück hinter die Ecke.

Schnell realisierten sie, was ich meinte.

Die Frau schaute den Beamten vorerst verwundert an. Der Polizist schien ihr etwas zu erklären, sie suchte etwas in ihren Unterlagen. Dann nickte sie ihm zu, schaute einsichtig und zeigte in unsere Richtung.
Der Polizist richtete seinen Blick zu uns.
Sofort versteckten wir uns hinter der Wand.

Mein Herz raste.

Hat er uns gesehen?

»Verdammt suchen die nach dir?!«, zischte Osaft leise zu mir.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
»Okay, es ist nicht gesagt, dass es um dich geht. Aber einfach um sicher zu sein, gehen wir hinten zum Ausgang raus, okay?«, schlug Cracker vor.
Wir nickten und wollten keine Zeit verschwenden, rannten zurück in Richtung Zombeys Zimmer.

Kurz davor kam wieder diese junge Arzt aus einem Zimmer und sah uns verwundert an.
»Hey ihr drei!«, begrüßte er uns mit Lächeln auf den Lippen.
Wir hielten vor ihm an, schweren Atems presste ich ein »Sorry, aber wir haben leider keine Zeit...«, heraus.
Und so stolperten wir an ihm vorbei, rannten weiter und ließen ihn verdutzt hinter uns.

Wir kamen an Zombeys Raum vorbei, rannten weiter bis wir an den Toiletten ankamen.

Mir kam wieder die Scene mit Osaft in Erinnerung...

*Flashback*

»Komm schon Maudado... Was würde Zombey davon halten?«, sagte er erschöpft und ziemlich müde, versuchte mich davon zu überzeugen, endlich die Kabine aufzuschließen.
Er wusste ganz genau, was ich machte. Aber ich hatte schon aufgegeben.
Jetzt war es nur noch der kleine Rest Stolz, der mir im Weg stand, die Tür zu öffnen.

Das Spielchen lief nun schon seit wahrscheinlich einer oder zwei Stunden.
Genau konnte ich es nicht sagen. Ich wollte es auch gar nicht wissen.

Immerwieder versuchte er mich zu überzeugen, ich reagierte anfangs auch noch mit einem »Nein!...« oder einem »Geh weg!« darauf. Doch irgendwann geb ich es auf und reagierte gar nicht mehr.

Osaft hatte sich auf der anderen Seite ebenfalls auf den Boden gesetzt.
Immerhin war er anscheinend schon fast 24 Stunden wach und dadurch sehr müde und geschwächt.

Die drei kleinen Wunden waren schon getrocknet, genau wie die Tränen auf meinen Wangen.
Meine Klinge sicher verstaut in meiner Hosentasche, eingewickelt in viele Schichten Klopapier.

Plötzlich erklang der Klingelton Osafts Handys. Er hatte eine Nachricht bekommen.
Kurz dauerte es, bevor seine Stimme wieder erklang.

»Zombeys Behandlung ist gleich abgeschlossen...«, nuschelte er vor sich her, begleitet von einem langen Gähnen.
»Du willst ihn doch bestimmt gerne sehen, oder? Mit ihm reden und ihn umarmen? Wieso versteckst du dich davor? Du könntest ihn vielleicht längst schonwieder geküsst haben... Aber du bleibst hinter der Tür... Warum? Was, wenn er dann wach ist und zu hören bekommt, dass du dich lieber versteckst, als bei ihm zu sein? Was denkst du, wie er sich fühlen würde...?«, redete Osaft vor sich her. »Ich wäre traurig... und enttäuscht...« Er erwartete gar keine Antwort, sprach mit sich selbst aber wusste, dass die Worte mich trafen.
Tränen kamen mir wieder.
Ich zog meine Knie an, drückte sie mit meinen Händen näher an meinen Körper.
»Willst du das?«, fragte er nun leise und irgendwie ganz kalt.

Gänsehaut zog sich über meine Haut.

Ich schüttelte den Kopf, biss auf meine Unterlippe.

Nein!

»Ich hör doch nicht...«, meinte er.

»Nein!...«, rief ich mit zittriger Stimme heraus und heulte, schlurzte in die Stille.

»Mach die Tür auf...«, sagte er nun sanfter.

Ich stand auf und öffnete sie.

Osaft stand davor und nahm mich in die Arme.

Ich beruhigte mich und löste mich dann von ihm.

»Komm, wir sehen nach Zombey.«, sagte er und verließ darauf hin das Bad mit mir.

*Flashback Ende*

Schnell schüttelte ich mir die Erinnerung aus den Sinn und bog nach rechts zur Treppe ab, die wir darauf hin hinunter rasten und beim hinteren Ausgang ankamen, die Tür aufrissen und zum Moped rannten.

Erst jetzt wurde uns unser größtes Problem klar.

»Wir passen nicht alle auf ein Moped!...«, verzweifelte Cracker und raufte sich die Haare, als wir außer Puste neben dem Zweisitzer standen.
»Dann fahrt ihr Beide, ich bleib hier und fahr mit dem Bus oder so.«, plante Osaft.
»Aber...«, wollte ich argumentieren, da er immerhin so müde war und nicht auch noch zusammen brechen sollte.
»Nichts aber!«, unterbrach er mich. »Jetzt beeilt euch!«

Wir taten widerwillig, was er uns befahl und setzten uns die Helme auf, stiegen auf und fuhren los.

Ich drehte mich nochmal um, winkte Osaft zu, ehe Cracker so schnell es ging und quer über den fast komplett leeren Parkplatz fuhr.

Pass auf dich auf, Osaft...


Pov. Osaft:

Als sie dann aus meinem Blickfeld verschwunden waren, drehte ich um, um in Richtung der Bushaltestelle zu laufen, als ich im Fenster vor der Treppe, die wir hinuntergegangen waren, plötzlich den Polizisten sah, der mich kritisch ansah.

Verdammt...!






Ja, es sind nur 1000 Wörter geworden. Aber immerhin ist jetzt die Hälfte der vier Mongos aus dem Krankenhaus raus:3
Das Drama scheint sich noch n bissl zu ziehen -.-' Aber naja.
Bis morgen, meine Rolladen<3

Forbidden Tears - #Zomdado [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt