„Du Arschloch!" Ich renne die Treppen hinunter, Richtung Haustür. Mein bester Freund ist direkt hinter mir. „Gib es mir wieder, Mira, ich mein's ernst!" Er sprintet um den Treppenabsatz, während ich unten an den vielen Briefkästen stehe und mich daran abstütze. „Mira!" Er kommt keuchend zum Stillstand und reißt mir sein Handy wieder aus der Hand. „Was hast du gemacht?" Ich schüttele den Kopf. „Nichts, Finn, ich schwöre es!" Er entsperrt es und checkt sämtliche Social Media und seine Nachrichten. „Glück gehabt, junge Dame!", sagt er mit erhobenem Zeigefinger.
„Ich bin älter als du.", sage ich trocken und mache mich wieder durchs Treppenhaus auf den Weg zu meiner Wohnung. Finn folgt mir. „Mira, du weißt, was ich meine- das ist die Hauptsache!" Er zieht mich am Arm, sodass ich auf einer Stufe stehen bleiben muss. „Spinnst du? Ich hätte runterfallen können!", schnauze ich ihn an. „Tut mir leid. Jetzt warte doch mal." Er geht nun neben mir her. „Mira, ich hätte dich wirklich umgebracht, wenn du ihr geschrieben hättest."
„Ich weiß.", grinse ich. Ich stapfe die letzten Treppenstufen hinauf und öffne meine Haustür. „Gut so." Finn quetscht sich an mir vorbei in den Flur des Apartments und legt sein Handy auf die Kommode. „Ich sehe alles.", droht er und deutet mit Zeigefinger und Mittelfinger seiner linken Hand erst auf seine Augen, dann auf mich. Ich lächele nur unschuldig. „Was denn?" Doch Finn schlägt die Badezimmertür schon zu. Ich schließe die Tür und spaziere in die Küche. Da klingelt mein Handy. „Jack" steht auf dem Display, mit einem kleinen, roten Ballon-Emoji daneben. Ich drücke die grüne Taste. „Ja?"
„Mira?", fragt eine helle Stimme. „Jack, was ist denn?" „Bist du zuhause?", fragt er. Ich nicke, bis mir auffällt, dass er es durch das Handy kaum sehen kann. „Mira?" „Ja... ja. Ich bin zuhause. Warum?" Ich schütte mir derweil ein Wasser ein, während die Spülung aus dem Bad tönt und Finn aus der Tür kommt. Ich schaut ihn warnend an. „Hände gewaschen?" Er verdreht die Augen und dreht sich wieder um. „Du bist nicht meine Mum, Mann!", höre ich seine gedämpfte Stimme. „Was?", ertönt Jacks Stimme aus dem Hörer. „Ach nichts, Finn ist nur wieder hier. Also, willst du auch vorbei kommen?" „Wenns euch nichts ausmacht... Meine Eltern streiten mal wieder." Ich nehme einen Schluck Wasser. „Hm. Okay, wir sind da. Klingel einfach. Oh, und der Fahrstuhl ist übrigens kaputt." „Im Ernst? Du wohnst im 7. Stock!" „Entweder du kommst und nimmst die Treppen, oder du bleibst zuhause und hörst dir das Geschrei deiner Eltern an, Grazer!" Finn kommt nun wieder aus dem Badezimmer und wedelt mit seinen Händen. Ich nicke nur und widme mich wieder Jack. „Also?" Er stöhnt genervt auf. „Ja, ist ja schon gut. Und nenn mich nicht Grazer, Mira." „Okay, Dylan.", sagte ich und lege auf. Ich trinke mein Wasser aus und setze mich aufs Sofa, zu Finn, der auf Instagram herumscrollt. „Na, kommt Jack?", fragt er mich ohne aufzusehen. „Ja, seine Eltern.... Na ja weißt du ja." Er nickt und liket ein Bild von Pizza. „Du, Mira?" Jetzt sieht er mich ernst an. „Hm?" „Ich habe eine wichtige Frage..." Ich lege den Kopf schief. „Sag an." „An." „Haha." Ich strecke meine Füße aus und ziehe den Sofahocker näher. „Also, ähm... Können wir Pizza bestellen?" Ich muss lachen. „Finn, wir hatten gestern Pizza. Wie wäre es mal mit was anderem?" Er seufzt auf und schmeißt sich gegen die Lehne. „Du bist wirklich wie meine Mum..." „Immer gerne.", zwinkere ich ihm zu und lege den Kopf in den Nacken. „Ist die Decke schön?" „Ich hasse dich." „Tust du nicht." „Nein, tu ich nicht." Ich stehe auf und gehe zum Fenster. Draußen hängen dunkle Wolken am Himmel, es sieht nach Regen aus. „Hoffentlich wird Jack nicht nass.", sage ich in Gedanken versunken. Finn sitzt immer noch auf dem Sofa. „Themawechsel- Pizza!" „Finn Wolfhard!" Ich stemme die Hände in die Hüften. Er sieht mich mit seinem Welpenblick an. Ich rolle mit den Augen. „Aber morgen essen wir gesund.", ergebe ich mich. Finn grinst. „Welche willst du?" Er scrollt bereits auf der Website des Pizzalieferanten herum. „Sollen wir nicht auf Jack warten? Vielleicht möchte er auch eine." Wie aufs Stichwort klingelt es. Ich drücke auf den Summer und man hört das Öffnen der Eingangstür durch das Treppenhaus schallen. Ich öffne die Wohnungstür und lasse sie angelehnt, bevor ich mich wieder zu Finn pflanze und mir die Pizzen anschaue. „Hallo, Leute." Die Tür fällt ins Schloss sich und Jack hängt seine Jacke auf und streift die Schuhe ab. „Es stinkt.", sagt Finn, ohne aufzublicken. „Bitte was?", frage ich. „Salami Speziale für mich." Jack setze sich neben uns. „Muss an dir liegen, Blödmann. Schon wieder Pizza?" „Welpenblick." Ich zucke unschuldig mit den Schultern. „Willst du auch?" Jack nickt. „Funghi, bitte." Finn wählt alles aus und drückt auf Bestellen. Dann sperrt er sein Handy und lehnt sich zurück. „Ich bin so froh, dass wir dieses Wochenende frei haben.", seufze ich und stütze meinen Kopf in die Hände. Jack nickt. „Und trotzdem hängst du mit denselben Leuten ab, mit denen du arbeitest.", grinst er. Ich zucke mit den Schultern. „Ich mag euch halt." „Wir dich auch.", erwidert er. „Nicht.", kommt von Finn, wofür er einen Boxer gegen seinen Arm bekommt. „Au!" „Verdient.", sage ich. Ich nehme die Fernbedienung. „Netflix?" Beide Jungs nicken und setzen sich gerade auf das Sofa. Ich schalte meinen Fernseher ein und öffne Netflix. „Was wollt ihr schauen?" „Da gibt es diese eine Serie, mit dem gutaussehenden Hauptdarsteller... Wie heißt sie noch gleich... Ah! Stranger Things!", sagt Finn und tut übertrieben angestrengt. „Haha." Ich klicke mich durch die verschiedenen Serien. „Wie wäre es, wenn wir Supernatural weiter schauen?", frage ich. „Okay, gerne. Wenn es dem Herren nichts ausmacht..." Jack legt seine Hand auf Finns Schulter. Dieser dreht sich zu ihm. „Wieso soll es mir was ausmachen?" Jack zuckt mit den Schultern und ich starte Supernatural.
Zwanzig Minuten später klingelt es an der Tür. „Pizza!", schreit Finn und springt auf. „Geld liegt auf dem Küchentresen!", rufe ich hinterher und stoppe die Wiedergabe. „Hallo.", hört man Finn im Flur sagen. „Finn Wolfhard?", höre ich eine junge Frau sagen. „Der bin ich, ja." Ich muss grinsen. „Also, einmal Funghi, eine Salami Speziale und eine Peperoni? Das wären dann 37,50." Ich höre Münzen klimpern. „Danke. Können wir ein Foto machen?" „Klar." Kurz darauf kommt Finn mit den drei Pizzen um die Ecke. „Die war süß." „Die war safe mindestens 10 Jahre älter als du!", lacht Jack und schnappt sich seine Pizza. „Ach, du weißt, ich stehe auf ältere Frauen.", grinst Finn und reicht mir meinen Karton. Ich öffne ihn und nehme ein Stück. „Du bist ekelhaft." „Es ist nur die Wahrheit- guck dich an!" Ich gucke ihn schief an. „Finn, ich bin zwei Jahre älter als du und nicht zehn oder so." Ich beiße in meine Pizza. „Trotzdem." „Richie färbt auf dich ab, Wolfhard.", sage ich mit vollem Mund. Finn dreht sich zu mir. „Doesn't smell like caca to me, Senor!", imitiert er seine Filmrolle. Ich muss grinsen. „Solange du nicht mit so einer Brille herumläufst...", sagt Jack und beißt in seine Pizza, wobei einige der Pilze auf den Karton zurück fallen... „Da hast du ausnahmsweise mal Recht.", sagt Finn und reißt sich nun ebenfalls ein Stück aus seine Pizza. Ich drücke mit meinem Fuß auf die Fernbedienung, sodass die Folge weiterläuft. „Diese Fernbedienung fasse ich nie wieder an!", lacht Jack. Ich lache ebenfalls. Finn sitzt einfach da, mit vollem Mund, und grinst schelmisch. „Was?", fragt Jack und beißt erneut ab. „Nichts." Finn schluckt hinunter und legt den Karton vor sich. „Wirklich nichts." „Er denkt an Mi..." „Nein, tue ich nicht, Arschloch. Die da hat vorhin einfach mein Handy geklaut und ich musste sie durch das Treppenhaus verfolgen!", erzählt Finn empört, bevor ich meinen Satz beenden kann. „Ach, deshalb hast du so abgenommen!", grinst Jack und kassiert einen Tritt von Finn gegens Schienbein. „Au!" Was für ein Déjà Vu, denke ich und beiße wieder in mein Pizza Stück. Ich fokussiere mich wieder auf Supernatural und kaue nachdenklich auf dem krossen Teig herum. Nun wird es still im Wohnzimmer und wir alle essen schweigend unsere Pizza, während Dean wieder aufersteht und aus seinem Grab klettert.
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Friends. // f.w.
Fanfiction•2019• Mira Stanford ist 18, als sie nach Vancouver zieht, um in dem "Es" Spin-Off Movie "It's the Losers' Club" mitzuspielen. Einer ihrer Kollegen wird schnell ihr bester Freund: Finn und sie werden ein Duo, welches man wirklich nur im Doppelpack b...