48: "So, jetzt aber."

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„Ich freue mich so!", rufe ich und umarme Finn stürmisch. Wir stehen am Flughafen und warten ungeduldig auf Carinas und Lucas Flieger. „Oh, apropos freuen. Hier, ich habe was für dich... Ist zwar etwas kitschig, aber..." Er zieht eine Schachtel aus seiner Jackentasche. „Wieso das denn?" „Heute vor einem Monat hast du dich verplappert.", grinst er. „Vor einem Monat?", frage ich verblüfft und nehme die Schachtel entgegen. „Wie gesagt, es ist kitschig, aber..." Ich öffne die Schachtel. „Ist das..." „Eine Handyhülle mit einem Foto von dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben? Ja vielleicht.", grinst er. Ich nehme die Hülle heraus und betrachte sie. Finn hat auf dem Bild einen Arm um mich gelegt, genauso wie Jack, der jedoch von Finn abgeschnitten wurde. Ich muss grinsen. „Ich liebe es! Danke!", rufe ich und umarme ihn fest. „Es ist etwas kitschig, aber besser kitschig geht nicht!", freue ich mich und tausche sofort die Hüllen an meinem Handy aus. Die alte stecke ich in meinen Rucksack. „Das ist so lieb von dir, und ich habe gar nichts...", fällt mir auf. „Das ist doch nicht schlimm.", grinst er. „Ich brauche keine Geschenke von dir. Du reichst fürs Erste." „Heilige, bist du kitschig!", grinse ich über beide Ohren. „Finde ich gut.", füge ich hinzu und umarme ihn erneut. „Ist auch besser so.", flüstert mein Freund mir ins Ohr und gibt mir einen Kuss. „Die Hülle habe ich übrigens schon länger gemacht gehabt, ich wollte sie dir zu Weihnachten schenken." „Aw.", grinse ich. „Ja, ich habe die Weihnachtsgeschenke zu früh gekauft.", lächelt er. „Dezent.", lache ich. „Aber so konnte ich dir heute damit eine Freude machen.", rechtfertigt Finn sich. „Das ist wahr. Schau, der Flieger ist gerade gelandet!", freue ich mich und nehme das Schild, welches wir mitgebracht haben.

„Luca! Carina!", rufe ich und winke mit dem Schild in der Luft herum. „Hör mal, du musst mich nicht erschlagen, wenn du mich noch haben willst!" „Natürlich!", lache ich und halte das Schild still. Luca und Carina kommen auf uns zu, jeder einen Koffer hinter sich herziehend. „Mira!", ruft Carina und umarmt mich stürmisch. Auch Luca drückt mich fest. „Hey, Hollywoodstar." „Ich bin immer noch kein Hollywoodstar!", stelle ich lachend klar und löse mich aus der festen Umarmung. „Hollywood? Wer sagte was von Hollywood?", fragt Finn verwirrt. Ich lache. „Leute, das ist Finn, mein Freund.", stelle ich ihn vor und Carina umarmt ihn gleich. „Schön, dich kennenzulernen!", freut sie sich. „Mira hat viel von euch erzählt.", sagt Finn und gibt Luca die Hand. „Kommt, wir gehen zum Auto.", fordere ich die drei auf und nehme Carinas Sachen. Finn nimmt eine Tasche von Luca. Die andere zieht dieser selbst hinter sich her. „Einfach hier reinschmeißen.", bitte ich die beiden und deute auf den Kofferraum. Dann steigen wir ein und fahren zum Apartment.

       

„In echt ist diese Wohnung ja noch viel schöner!", ruft Luca, als wir die Wohnung betreten. „Diese Glasfront ist ja echt mega!", schwärmt Carina. „Freut mich, dass es euch gefällt!", grinse ich und streife meine Schuhe ab. „Habt ihr Hunger?", frage ich dann, während Finn die Taschen neben den Küchentresen stellt. „Aber wie!", grinst meine beste Freundin und wendet sich dann wieder dem Fenster zu und betrachtet die unten liegende Straße. „Haben sie Hunger?", fragt Finn nach. Ich nicke. „Wollt ihr Pizza?", fragt er dann etwas lauter. „Wir könnten auch essen gehen, wir müssen nicht bestellen!", füge ich hinzu. „Nein, Pizza bestellen hört sich gut an.", antwortet Luca. Ich nicke. „Komm, wir bestellen.", wende ich mich meinem Freund zu und klaue ihm sein Handy aus der hinteren Hosentasche. „Du weißt, dass ich das auch alleine gekonnt hätte?", grinst er. Ich zucke unschuldig mit den Schultern. „Wollte dir ja nur helfen." Er schüttelt lächelnd den Kopf. „Welche Pizza wollt ihr?", fragt er über den Küchentresen ins Wohnzimmer, wo unsere beiden Gäste immer noch die Aussicht bewundern. „Salami!", rufen beide wie aus einem Mund. „Was?", fragt Finn nach.  „Salami.", grinse ich. „Leute, Salami heißt im Englischen anders!", belehre ich die beiden. „Okay, Salami also.", seufzt Finn und tippt auf seinem Handy herum. „Ihr habt noch genug Zeit, die Aussicht zu bewundern, jetzt kommt lieber her und sagt mir, was ihr trinken wollt!", rufe ich und die beiden kommen in die Küche. „Tut mir leid, ist nur so ungewohnt.", sagt Carina schulterzuckend. „Ja schon gut.", lächele ich und lege einen Arm um sie. „Cola oder Limo?"

„Ist alles in Ordnung?", frage ich Finn besorgt, als er mir mehr oder weniger motiviert hinterherstapft. Wir befinden uns im Supermarkt und kaufen einige Sachen ein, die wir wieder brauchen, seitdem Carina und Luca bei uns wohnen. Die beiden sind essen gegangen. Finn trägt eine Sonnenbrille und eine Cap, um sein Gesicht weites gehend zu verdecken. Ich strecke meine Hand nach ihm aus. „Hey, was ist los?", frage ich erneut nach und nehme sanft seine Hand. „Nichts, alles gut.", beteuert er. „Du bist demotiviert und scheinst dich nicht ganz wohlzufühlen.", sage ich und lege den Kopf schief. „Können wir später darüber reden und nicht hier?", bittet er mich und drückt meine Hand etwas fester, bevor er sie loslässt. Ich nicke. „Na klar. Hast du das Waschmittel gefunden?", frage ich nach und wir fahren mit unserem Einkauf fort.

„So, jetzt aber.", sage ich bestimmt, als die Tür zu fällt und ich sichergestellt habe, dass Luca und Carina noch nicht zuhause sind. „Es stört mich, dass sie hier sind." „Was?", frage ich verblüfft. „Du sprichst kaum noch Englisch, nur noch Deutsch und zwar mit den beiden." „Es stört dich, dass du nicht weißt, worüber wir reden.", stelle ich klar und lege eine Hand auf seinen Arm. „Finn.", seufze ich und gehe noch etwas näher auf ihn zu. „Ich werde mit ihnen reden. Ihnen sagen, dass es dich stört und du dich ausgeschlossen fühlst. Denn das ist das Letzte, was ich wollen würde." Er schaut mich an und nickt. „Danke.", sagt er leise. „Für dich würde ich alles tun.", sage ich. Er seufzt und geht mit den Einkäufen in die Küche, als Carina und Luca durch die Wohnungstür kommen.

       

„Kann ich mal mit euch reden?", frage ich und nehme die beiden zur Seite. „Was ist denn?", fragt Luca. „Würde es euch was ausmachen, wenn wir hier alle immer Englisch reden? Finn..." „Oh mein Gott, klar! Er fühlt sich ausgeschlossen, weil er nichts versteht, oder?" Carina schlägt sich die flache Hand vor die Stirn. Ich nicke und zucke mit den Schultern. „Irgendwie schon ja. Also wäre das okay?" Die beiden nicken eifrig. „Aber logo!", grinst Luca. „Danke.", seufze ich erleichtert und gehe wieder zu Finn in die Küche, wo er gerade die Limo in den Kühlschrank stellt. Er sieht mich an. Ich nicke einfach nur und er hebt einen Mundwinkel. „Hey, was habt ihr alles eingekauft?", fragt Carina, die soeben in die Küche gekommen ist. „Ich habe dafür gesorgt, dass wir endlich wieder Eis im Haus haben!", freut Finn sich und hebt die Eispackung aus der Tüte, bevor er sie in den Tiefkühler stellt. „Morgen ist wieder Dreh.", wechsle ich das Thema. „Kommt ihr mit oder wollt ihr so ne Sightseeingtour machen oder so?", frage ich Carina. „Weiß nicht.", überlegt sie. „Also ich würde schon gerne mal ein wenig die Stadt sehen.", sagt Luca, der nun ebenfalls in den Rau kommt. „Also morgen Sightseeing und dann kommt ihr mal mit zum Set?", frage ich nach und die beiden nicken. „Okay, gut, alsooo... Dann gehen wir jetzt essen.", grinse ich. „Wozu habt ihr eingekauft, wenn wir sowieso essen gehen?", fragt Luca lachend. „Ist halt so. Wollt ihr chinesisch oder nicht?", grinse ich und gehe zur Tür.

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