83: "Hab ich euch bei was gestört?"

1.4K 77 32
                                    

Langsam drückt er mich immer weiter nach hinten, bis er sich neben meinem Kopf abstützen muss. Ich muss schmunzeln. „Was?", fragt Finn etwas beleidigt. „Ich habe doch nichts gemacht!", sage ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Meine Mundwinkel sind immer noch nach oben gezogen. Finn schaut mir in die Augen und stemmt sich etwas hoch. „Du hast gelacht.", sagt er und zieht eine Schmolllippe. „Ach, Finn... Ich bin glücklich, darf ich das nicht?", frage ich. „Doch, aber..." „Nichts aber, Finnieboy.", grinse ich und ziehe ihn wieder zu mir hinunter. Unsere Lippen treffen sich vorsichtig und sanft. „Ich liebe dich.", nuschele ich. „Ich dich auch, Stannie.", grinst er. Dann treffen unsere Lippen etwas intensiver aufeinander. Ich öffne meinen Mund leicht und ziehe Finn noch etwas weiter hinunter zu mir, sodass kein Blatt mehr zwischen uns passen würde. Dann wandern seine Lippen weg von meinen, an mein Kinn, weiter zu meinem Hals. Leicht wandern seine Lippen weiter hinunter, bis zum Kragen meines Pullovers, den Finn auf einer Seite langsam hochschiebt und seine Hand unter meinen Rücken fahren lässt. Ich seufze. Ich lege meine Hände an seinen Hinterkopf und verwuschele somit seine dunklen Locken, was er mit einem eher weniger begeisterten Brummen zur Kenntnis nimmt, während er an einer Stelle nahe meines Schlüsselbeins beginnt, an meiner Haut zu ziehen. Sanft schließt er seine Lippen um die Stelle und setzt zum saugen an. Ich neige meinen Kopf zur Seite, während meine Hände seinen Rücken hinunter wandern, um unter sein T-Shirt fahren zu können. Nach einigen Sekunden landen seine Lippen wieder auf meinen. Der Kuss wird immer fordernder und intensiver. Ich spüre, wie das Stück Haut, das Finn gerade noch bearbeitet hat, anfängt zu kribbeln und zu ziehen. Dann fahre ich mit meinen Händen unter seinem Shirt entlang, sodass sie an seinem Brustkorb liegen. Ich drücke ihn hoch, ohne dass wir uns lösen. „Was wird das?", nuschelt mein Freund gegen meine Lippen. Ich muss grinsen. „Mein Bein ist eingeschlafen.", nuschele ich zurück. „Wow. Das hat ja gar nicht die Stimmung zerstört.", beschwert er sich und löst sich von mir, sodass unsere Lippen einige Zentimeter voneinander entfernt sind. „Du weißt, ich bin gut darin.", grinse ich. „Du bist doof.", beschwert er sich. „Ich liebe dich.", flüstere ich und verschränke meine Hände in seinem Nacken. „Ich dich doch auch.", seufzt er zurück und ich ziehe ihn wieder zu mir. Kurz darauf löse ich mich aus dem intensiven Kuss, für einen kurzen Moment, und ziehe meinen Pullover über den Kopf.

Ich liege im Bett und starre an die Decke. Mein Atem ist schwer. Finn liegt, ebenfalls schwer atmend, neben mir. Keiner sagt etwas. Da klingelt mein Handy. Ich setze mich auf, wobei ich die Bettdecke mitziehe, und greife nach diesem. „Ja?", melde ich mich. „Hey, Mira... Ich habe schon geklingelt, seid ihr nicht zuhause?", fragt Wyatts Stimme durch den Hörer. Ich reiße meine Augenbrauen hoch. „Öhm, wir... Doch, also... Wir haben es nicht gehört. Vielleicht ist die Klingel kaputt?", überlege ich. Finn sieht mich fragend an. Ich atme tief durch. „Hm. Warte, ich klingle noch einmal, dann sag mal, ob du es hörst.", bietet er an. Schnell schalte ich den Anruf auf Stumm. Da ertönt die Klingel. Ich mache den Ton wieder an und halte das Handy wieder an mein Ohr. „Ne, nichts.", sage ich gespielt unwissend. „Hm. Okay. Dann: Ding Dong, mach mal auf.", lacht Wyatt. Ich lache ebenfalls kurz auf. „Ja, warte eben.", sage ich und lege auf. „Was...?", fängt Finn an. „Es könnte ganz eventuell sein, dass Wyatt unten vor der Tür steht und schon geklingelt hat...", erkläre ich und wickele die Decke um mich, bevor ich aufstehe, um mir etwas anzuziehen. „Jetzt?", fragt Finn etwas verspätet. Ich nicke. „Ja, jetzt. Also zieh dir bitte etwas an, außer du willst unseren Nudelkopf auf eine etwas andere Weise begrüßen.", grinse ich. Finn verzieht das Gesicht. „Ja, okay, ich mach ja schon.", gibt er sich geschlagen. Ich lache auf und ziehe mir schnell etwas an, bevor ich zur Tür sprinte, um Wyatt diese zu öffnen.

„Das hat ja ewig gedauert!", beschwert sich dieser, als er aus dem Fahrstuhl kommt und mich sieht, wie ich in Jogginghose und einem von Finns T-Shirts, das sich bei meinen Oberteilen verirrt hat, am Türrahmen lehne. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Wir haben geschlafen.", teile ich ihm mit. Er umarmt mich. „Es ist erst sieben Uhr Abends.", stellt er fest. Ich seufze. „Der Film war so langweilig.", erkläre ich. „Welcher Film?", fragt Wyatt interessiert. Ich sauge scharf die Luft ein. „Wavelength.", antworte ich schnell. „Oh, von dem habe ich gehört... Wieso habt ihr euch den denn angesehen?" Wyatt geht ins Wohnzimmer. Da kommt Finn aus dem Schlafzimmer, ebenfalls mit einer Jogginghose und T-Shirt bekleidet. Seine Haare sind verstrubbelt und er hat ein schelmisches Grinsen auf dem Gesicht. „Was grinst du so blöd, Wolfhard?", begrüßt Wyatt seinen Kumpel. „Ach, nichts. Mir geht es einfach nur gut!", grinst Finn und schlägt bei Wyatt ein. „Na dann.", nimmt Wyatt die Antwort zur Kenntnis und setzt sich aufs Sofa. Ich atme tief ein und gehe zu ihm. „Wieso bist du hier?", frage ich geradeheraus. Er lacht auf. „Hab ich euch bei was gestört?", grinst er vielsagend. Ich atme erneut tief ein und starre aus dem Fenster. Auch Finn, der sich nun zu uns gesellt hat, schweigt und knackt mit seinen Fingerknöcheln. „Ich habe euch bei was gestört.", antwortet Wyatt naserümpfend auf seine eigene Frage. „Eigentlich nicht.", stelle ich klar. „Deshalb habt ihr die Klingel auch nicht gehört.", überlegt er weiter. Dann schüttelt er sich. „Kopfkino.", informiert er uns. Ich hebe einen Mundwinkel. „Wieso bist du hier?", wiederhole ich meine anfängliche Frage, um das Thema zu wechseln. Wyatt dreht seinen Kopf zu mir. „Meine Eltern sind nicht da und mir war langweilig. Ich konnte ja nicht wissen, dass ich euch bei gewissen Dingen störe... Kann mal jemand dieses Kopfkino ausschalten?", ruft er Richtung Decke. Finn muss grinsen. Ich seufze. „Erzähl uns was.", wechsele ich das Thema. „Ich muss seit circa zwei Minuten durchgängig daran denken, wie ihr..." Er schüttelt sich. „Ich meinte was anderes.", seufze ich und verdrehe die Augen. „Wenn du weiter so darauf herumreitest, wird es nicht eher aus deinem Kopf verschwinden.", erkläre ich. „Auch wieder wahr." „Hast du dir schon neue Ladies geklärt?", fragt Finn auf einmal und grinst. „Nein.", antwortet Wyatt knapp. „Nicht?", frage ich. „Man, ihr seid echt unmöglich. Wieso bin ich noch mal hier?", fragt er aufgelöst und lehnt sich nach hinten. „Weil du uns stören wolltest?", antwortet Finn und ich muss lachen. „Ich hasse euch. Ich sollte einfach wieder gehen.", beschließt der Nudelkopf und will aufstehen. Ich halte ihn zurück. „Nein.", sage ich bestimmt. „Wir schauen jetzt einen Film und essen Pizza." „Zum Glück funktioniert das Internet wieder.", bemerkt Finn und holt sein Handy, um unsere Pizzen zu bestellen.

Friends. // f.w.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt