75: "Sadie und ich."

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„Hey, wie geht's?", begrüße ich Jack, der mich umarmt und dann in die Wohnung geht. „Hey, Kumpel!", begrüßt er Finn, der zwei Schüsseln Chips ins Wohnzimmer trägt. Ich lehne mich gegen den Türrahmen. „Mira!", begrüßt Sadie mich. „Lange nicht mehr gesehen!", freue ich mich und umarme sie fest. „Aber jetzt bin ich ja da.", grinst der Rotschopf und geht ebenfalls in die Wohnung. Ich schließe die Tür und folge ihr. „Fertig!", präsentiert Finn sein Werk. „Du hast toll dekoriert, wirklich.", lobt Sadie und begrüßt ihn ebenfalls. Jack umarmt sie, aber nur kurz. Sie sehen sich demonstrativ nicht an. Verwundert lege ich den Kopf schief. Da klingelt es wieder an der Tür. Finn geht mit mir zusammen dorthin. „Was läuft denn bei Jack und Sadie?", flüstert er mir zu und deutet Richtung Wohnzimmer. Ich drücke auf den Türsummer. „Frag mich nicht." „Entweder sie haben sich ordentlich gestritten, oder..." „Wyatt! Jeremy!", rufe ich erfreut, als der Fahrstuhl seine Türen öffnet. „Ich weiß, was du meinst.", flüstere ich Finn zu, der erkennend nickt und ebenfalls unsere neuen Gäste anlächelt.

Mittlerweile sind alle da und warten bei ein paar alkoholfreien Cocktails und Chips auf das neue Jahr. Wyatt sitzt neben mir und beobachtet Jack und Sadie, die nun doch angeregt miteinander reden. „Was läuft denn zwischen den beiden?", fragt er vielsagend und deutet unauffällig auf die beiden. „Wenn das mal einer wüsste...", seufze ich und nehme einen Schluck meiner Cola. „Wäre ja schon süß.", überlegt Wyatt. „Mal dir da mal nichts großes aus, da läuft eh nichts zwischen den beiden.", sage ich. Da kommt Finn und setzt sich zu uns. „Na?" „Wyatt ist es auch aufgefallen.", sage ich leise in seine Richtung. „Was?", fragt mein Freund etwas verblüfft. Unauffällig zeige ich auf Jack und Sadie, die gerade anscheinend über einen Witz oder so lachen. Finn nickt. „Ist ja auch nicht so schwer." „Danke für dein Vertrauen in meine Fähigkeiten, Wolfhard.", bemerkt Wyatt trocken. „Sorry... Wyatt ist ein übernatürliches Genie! Ohne ihn hätte ich es niemals bemerkt!", übertreibt Finn und wischt sich imaginäre Tränen aus dem Augenwinkel. „Du bist vollkommen bescheuert.", grinse ich und wende mich dann wieder Wyatt zu. „Wo ist eigentlich Miranda?", frage ich. Wyatt kneift die Lippen zusammen. „Nicht hier.", antwortet er knapp und dreht sich weg. Ich wende mich wieder Finn zu und schaue ihn etwas mitleidig an. Er zuckt nur mit den Schultern. „Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen, wahrscheinlich läuft zwischen den beiden halt wirklich nichts...", wechsle ich das Thema wieder. Wyatt dreht den Kopf wieder zu uns und hat einen Hauch von Dankbarkeit im Blick. „Wäre aber süß.", wiederholt Finn leise Wyatts Worte von gerade eben. „Das dachte ich mir schon, seit sie auf der Mottoparty zusammen getanzt haben.", fügt er hinzu. Ich lege den Kopf schief. „Stimmt. Hab es fast vergessen.", grinse ich. „Damals war er noch kleiner als sie.", erinnere ich mich lächelnd. „Ein Baby-Jack.", grinst Wyatt. „Ein Baby-Jack.", wiederhole ich schmunzelnd. „Hey, noch eine halbe Stunde.", bemerkt Finn nach einem Blick auf die Uhr. „Ich freu mich auf 2020.", sage ich und wir trinken noch ein paar Drinks.

Bis auf die Musik ist es still. Alle warten gespannt darauf, dass das neue Jahr anbricht. „Noch eine Minute!", freut sich Chosen. „Tschüss 2019, du warst ein geiles Jahr!", sage ich und alle stimmen mir zu. Wir stehen alle um den Wohnzimmertisch herum. Mir gegenüber steht Jack, der mich keines Blickes würdigt- er sieht nur Sadie an, die neben ihm steht und lacht immer wieder auf, während Sadie ihm eine super lustige Story erzählt- so sieht es zumindest aus. Finn grinst mich an. Dann fängt Wyatt an, runterzuzählen. „10, 9..." Wir steigen alle mit ein. „8,7,6,5,4,3,2,1... Frohes Neues!", rufen wir im Chor. Ich drehe mich zu Finn. „Frohes Neues Jahr, Blödmann." „Das muss wahre Liebe sein.", sagt er. „Weil ich dich Blödmann nenne?" Er schüttelt den Kopf und deutet nach links. Ich drehe meinen Kopf in besagte Richtung und ziehe meine Augenbrauen hoch. „War das nicht klar?", grinst Wyatt neben mir. „Ich habe es euch ja gesagt?" Sadie und Jack stehen allen Ernstes da und küssen sich. Ich kann meinen Augen kaum trauen. Da lösen sich die beiden und wir drehen uns alle weg, als hätten wir nie hingeschaut. Ich schaue Finn wieder an. „Wo waren wir?", fragt er grinsend. „Frohes Neues, Wolfie.", wiederhole ich und unsere Lippen treffen sich für einen Moment.

„Jack, könnte ich dich mal eben sprechen?", ziehe ich Jack aus seiner, immer noch andauernden, Unterhaltung mit Sadie. „Was denn?", fragt er und grinst mich an. „Du und Sadie." Ich wackele mit den Augenbrauen. „Och, komm schon, Mira, wie alt bist du?", seufzt er und grinst dennoch immer noch. „Alt genug, um zu erkennen, dass da was läuft!", trällere ich und knuffe ihm gegen die Schulter. „Nein, da läuft nichts.", versucht er, sich heraus zu reden. Ich nicke ironisch. „Klar. Ihr sitzt zusammen rum, lacht, redet, ihr habt euch geküsst...", zähle ich auf. „Darf ich das nicht?", fragt Jack, nun etwas genervt. „Jackie. Ich habe da natürlich nichts gegen, Blödmann. Ich find's süß.", stelle ich klar. „Na schön.", sagt Jack skeptisch. „Darf ich wieder gehen?" „Geh schon.", nicke ich ihm zu. Also geht er zurück zu Sadie und führt seine Unterhaltung mit ihr fort.

„Die werden noch das neue Traumpaar.", grinst Finn und beobachtet Jack, der sich nun tatsächlich Wyatt zugewandt hat, um mit ihm zu reden- dennoch sitzt Sadie neben ihm und schaut ihn lächelnd an. „Wyatt und Jack?", frage ich gespielt unwissend. „Ja, doch.", nicke ich dann. „Du bist blöd." „Danke.", grinse ich meinen Freund an. „Das neue Traumpaar?", frage ich dann gespielt beleidigt. „Zusätzlich zu uns.", stellt Finn klar. „Gerade noch gerettet, Freundchen...", grinse ich und gebe ihm einen Kuss. „Wir machen uns auf den Nachhauseweg.", unterbricht Chosen uns und deutet auf sich, Jeremy und Wyatt, der sich anscheinend aus Jacks Unterhaltung gelöst hat. Ich nicke und umarme die drei. „Schön, dass ihr da wart.", sage ich. „War echt lustig.", grinst Jeremy und die drei verschwinden.

Es ist etwa drei Uhr, als auch Jack zu mir kommt. „Wir fahren jetzt auch nach Hause.", sagt er und umarmt mich fest. „Wir?", frage ich nach, obwohl ich die Antwort natürlich schon kenne. „Sadie und ich. Ich bringe sie nach Hause.", sagt er und grinst mich verlegen an. Ich ziehe einen Mundwinkel hoch. „So so, da läuft also definitiv nichts.", sage ich an Finn gewandt, der nun den Kopf schüttelt und mit den Schultern zuckt. „Ich weiß nicht, wie wir darauf gekommen sind...", überlegt er dann. Jack schüttelt den Kopf. „Ihr seid doof. Wir sehen uns.", grinst er und geht, gemeinsam mit Sadie, die uns auch umarmt hat, aus der Wohnung. Somit sind Finn und ich alleine. „Komm, lass uns aufräumen.", sage ich und räume die Becher zusammen. Finn nickt und so räumen wir noch kurz die Wohnung auf, bevor wir schlafen gehen.

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