39: "Ich will ja nichts sagen, aber du hast gerade laut gedacht."

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„Habt ihr mittlerweile über die Poolsache geredet?", fragt Jack. Er sitzt neben mir auf dem Sofa. Finn ist gerade auf der Toilette. Ich schüttele den Kopf. „Wieso nicht?", fragt Jack nach. „Ist halt so." In dem Moment öffnet sich die Tür und Finn kommt aus dem Badezimmer. Sofort unterbrechen Jack und ich unsere Unterhaltung und schauen ihm zu, wie er auf das Sofa zukommt und uns mit fragendem Blick mustert. „Was ist denn?", fragt er unsicher. Ich schüttele den Kopf. „Nichts.", grinse ich und drehe mich wieder nach vorne. „Habt ihr auch so Hunger?", fragt Jack und in dem Moment knurrt mein Bauch wie verrückt. Ich muss lachen. „Jetzt kann ich wohl nicht mehr Nein sagen!" Die beiden Jungs steigen mit ein und so sitzen wir zu dritt auf dem Sofa und lachen uns schlapp. Bis sich mein Magen wieder meldet. „Dann sollten wir essen." „Ich mache uns was.", sagt Finn sofort und steht auf. „Aber....", fange ich an. „Du kochst nichts, da gibt es keine Diskussion!", lacht er. „Also!", rufe ich empört. Finn verschwindet lachend in der Küche und werkelt dort herum. „Kann er kochen?", fragt Jack grinsend und deutet Richtung Küche. Ich zucke mit den Schultern. „Ich denke schon, ja. So oft hat er das nicht gemacht..." „Ihr habt immer bestellt, oder?" „Vielleicht.", grinse ich. „Schön, dann bin froh, dass es heute mal was Selbstgemachtes gibt." Jack reibt die Handflächen voller Vorfreude aneinander und lehnt sich zurück. „Was gibt es denn?", rufe ich in die Küche. „Wirst du sehen!", kommt es zurück. Also starte ich die nächste Folge Supernatural und warte mit Jack auf das Essen.

„So, fertig!", kommt es nach einiger Zeit aus der Küche und Finn kommt mit zwei Tellern um die Ecke. Ich rieche Käse. Schnuppernd nehme ich den einen Teller entgegen, den Finn mir hinhält. „Käsesandwiches?", freue ich mich. „Alles, was dich glücklich macht.", erwidert Finn und reicht Jack den zweiten Teller. Dann geht er zurück in die Küche, um seinen Eigenen zu holen, und setzt sich zu uns. „Es sind Käsesandwiches, natürlich bin ich jetzt glücklich!", lache ich und beiße genüsslich ab. „Lecker!" „Bitte sehr, 'Jane'"!, grinst mein Mitbewohner und auch Jack beißt ab. „Wow, die sind echt gut!" „So richtig gekocht ist das aber auch nicht.", schmunzele ich. „Lecker oder nicht?", fragt er. „Lecker.", beantworte ich die Frage und beiße erneut ab. „Freut mich." Nun gönnt Finn sich auch einen Bissen. „Mensch, ich bin ja ein Meisterkoch!" „Mindestens fünf Sterne!", füge ich hinzu. „Übertreibt mal nicht!", lacht Jack und beißt erneut ab.

Jack drückt auf den Knopf des Fahrstuhls und dreht sich zu Finn und mir. Wir stehen im Türrahmen und warten darauf, dass Jack den Fahrstuhl betritt. „Komm gut nach Hause.", sage ich. In dem Moment öffnet sich die Tür und Jack geht hinein. „Wir sehen uns morgen!", verabschiedet er sich, als sich die Türen schließen. Ich winke noch einmal, dann ist er ganz verschwunden und ich schiebe Finn in die Wohnung. „Wir sollten auch bald schlafen gehen, morgen ist ein Shooting.", erinnere ich ihn und räume die Teller weg. „Ja, vielleicht sollten wir das." Ich stelle die Teller in die Maschine und drehe mich um. Finn steht auf einmal direkt vor mir. Ich schaue ihm direkt in die Augen. „Die Sandwiches könntest du öfter machen.", sage ich mit leiser Stimme. „Kann ich machen. Waren sie echt so gut?" Ich nicke. „Fast besser als Pizza." „Wow, das muss was heißen!", lacht er auf. „Und ob!", grinse ich und schaue verlegen zur Seite. „Schön. Ich freue mich, dass du so gute Laune hast." „Klar, wieso auch nicht?", schmunzele ich. „Du könntest ja auch mal Pizza machen.", schlage ich vor. „Kann ich versuchen, ja." Dann klingelt mein Handy und ich gehe schnell ins Wohnzimmer. „Hallo, Papa.", melde ich mich.

Nach dem Telefonat mit meinem Vater sehe ich eine Nachricht von Sophia, die mich fragt, ob wir heute essen gehen wollen. „Wer wir?", schreibe ich zurück. „Jaeden und ich und du." „Kann ich Finn mitbringen?", frage ich. Sie schickt mir einen Daumen hoch und einen Pedo-Emoji. „Du bist doof.", schreibe ich zurück und lege mein Handy weg. „Willst du mitkommen, mit Jaeden und Sophia essen gehen?", frage ich Finn, der gerade aus dem Bad kommt. „Warst du nicht diejenige, die gesagt hat, wir sollten früher schlafen gehen?", grinst er. Ich zucke mit den Schultern. „Kann sein. Kommst du jetzt mit oder nicht?", frage ich. „Wenn es dich glücklich macht...", schmunzelt er. Er zieht seine Schuhe an. Was hat er bloß mit dem Glücklichsein heute?, frage ich mich. Also gehen wir los, zum Treffpunkt.

„Wie geht es euch?", frage ich die Jaeden und Sophia, die gegenüber von mir sitzen. „Gut soweit. Und dir?" „Wow, klasse Smalltalk!", wirft Finn dazwischen. „Klappe, Wolfhard.", grinse ich und verdrehe die Augen. „Schon okay, tut mir leid- mehr oder weniger." „Eher weniger, so wie du guckst!", lache ich. „Blödmann." „Blödfrau, wenn schon. Das Thema hatten wir doch bereits öfter!", gebe ich zurück. Sophia zieht vielsagend eine Augenbraue hoch. „Kommst du mit?", fragt sie mich. „Wohin?", fragt ihr Freund. „Nase pudern.", scherze ich und Sophia zieht mich hinter sich her, Richtung Klos. „Was sich neckt, das liebt sich.", grinst Sophia. „Soph, wie oft noch, das wird nichts...", seufze ich und lehne mich gegen die Wand. „Glaub das mal nicht.", sagt Sophia und zieht wieder ihre Augenbrauen hoch. „Soph, bitte!", sage ich genervt und stoße die Tür zum Esssaal wieder auf.

„Ach, komm schon." „Nein Soph, es reicht!", rufe ich. Ich stürme wütend in Richtung unseres Tisches. Es ist ja nicht genug, dass ich verletzt bin, weil ich in meinen besten Freund verliebt bin, er aber nicht in mich, sondern meine anderen Freunde müssen noch darauf herum reiten. Ich verdrehe genervt die Augen. „Was?", höre ich Finns Stimme. „Wie was?", frage ich verwirrt. „Ich will ja nichts sagen, aber du hast gerade laut gedacht.", flüstert Sophia mir ins Ohr. „Was?", frage ich. „Mira?", fragt Finn. Ich atme schwer. „Was habe ich gesagt?", frage ich vorsichtshalber nach. Sophia flüstert zurück: „Dass du in deinen besten Freund verliebt bist, aber er nicht in dich, kurz gesagt." Scheiße. Ich laufe ohne ein weiteres Wort raus auf die Straße. Ich will einfach nur weg. „Mira!", höre ich Finns Stimme hinter mir. Ich werde nur noch schneller. Wie peinlich war das denn bitte? Nicht nur vor Finn, sondern auch noch vor den Leuten im Restaurant... Auf einmal packt mich jemand am Arm und hält mich ruckartig auf, sodass ich gegen seine Brust pralle. Finn hält mich fest, sodass ich nicht mehr weg laufen kann.

„Was hast du da gesagt?" Ich winde mich in seinem vorsichtigen, aber dennoch festen Griff. „Nichts." „Du bist in mich verliebt?", fragt er fassungslos. Ich starre an ihm vorbei und sage nichts. „Mira!" Er legt zwei Finger unter mein Kinn und hebt es an, sodass ich ihn ansehen muss. „Mira?", fragt er leise. „Stimmt das?" Ich seufze und nicke langsam. „Ich hatte Angst, dass es die Freundschaft kaputt macht, wenn ich es sage.", gebe ich zu. „Wegen dem, was du zu Caleb gesagt hast?" Ich nicke. „Drei Mal darfst du raten, was mir durch den Kopf gegangen ist, als du diesen Satz gesagt hast. 'Du hast mehr Gefühle für mich als ich für dich, eine Freundschaft kann so nicht funktionieren.'" Ich stocke. „Was?" „Mira, ich habe mich schon lange in dich verliebt. Deswegen habe ich dich im Pool auch ge..." Weiter kommt er nicht, denn ich lege eine Hand in seinen Nacken und ziehe in zu mir runter. Sanft lege ich meine Lippen auf seine. Erst ist er wie erstarrt vor Schock, bevor er seine Arme enger um mich schlingt und den Kuss erwidert. Ich lächele leicht und löse mich. „Du hast gesagt, der Kuss im Pool wäre ein Fehler gewesen?", frage ich unsicher. „Ich wollte nicht, dass du von meinen Gefühlen weißt." „Klingt logisch.", gebe ich zu. Dann löse ich mich aus seinem Griff und gehe einen Schritt zurück. „Ok warte, ist das gerade wirklich passiert?", frage ich und ziehe meine Augenbrauen hoch. „Denke schon, ja." Er nimmt meine Hand und verschränkt unsere Finger. „Zum Glück. Sonst wäre ich irgendwann noch gestorben." Ich grinse. „Das hätte ich niemals ausgehalten." „Logisch." Ich knuffe ihm mit der freien Hand in die Seite. „Au!" „Verdient.", sage ich und lache auf.

Da kommen Sophia und Jaeden aus dem Lokal und grinsen. Schnell löse ich meine Hand aus Finns. „Alles gut?", fragt Sophia und hebt eine Augenbraue. Ich nicke schüchtern. „Na dann. Wir... gehen nach Hause." Sie winkt kurz und Jaeden nickt kurz mit dem Kopf, bevor seine Freundin ihn mit sich zieht. „Komm, wir fahren auch nach Hause.", sage ich und gehe Richtung Auto. „Normalerweise gehe ich nicht vor dem dritten Date zum Mädchen mit nach Hause...", grinst Finn. „Aber bei mir machst du eine Ausnahme, richtig?" Er nickt und hält mir die Fahrertür auf. „Danke, sehr lieb von dir.", grinse ich und steige ein.

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