Das Klingeln des Weckers reißt mich aus dem Schlaf. Ich blinzele und schalte ihn aus. Dann setze ich mich verschlafen auf. „Finn?", wecke ich meinen besten Freund auf, der sich daraufhin stöhnend wegdreht. „Nöö..." Ich stehe schmunzelnd auf und streiche meine Haare glatt. „Komm schon, heute wird ein stressiger Tag.", versuche ich, ihn zum Aufstehen zu bewegen. „Das motiviert mich zu genau 0%, Stannie.", meckert Finn und schlägt seine Hände über seinem Kopf zusammen. „Tut mir leid.", murmle ich und strecke mich. „Finn! Heute ist der Tag, an dem du die Welt retten musst! Wir werden alle sterben, wenn du jetzt nicht aufstehst!", rufe ich theatralisch und lache. Finn muss ebenfalls grinsen. „Schon gut, ich stehe ja auf." Langsam setzt er sich auf und setzt seine Füße auf den Teppichboden. Ich lehne mich gegen den Türrahmen. „Super-Finn ist bereit für die Mission!", ruft mein Mitbewohner lachend und nimmt eine typische Superheldenpose ein. Ich kann mir ein Lachen kaum verkneifen. „Los, komm, rette die Welt und mach uns Frühstück!", rufe ich übertrieben und lege mir eine Hand an die Stirn. Dann tue ich so, als ob ich umfallen würde. Auf einmal steht Finn neben mir und fängt mich auf. So liege ich in seinen Armen, erstarrt, schaue ihn seine dunklen Augen. Der Moment kommt mir wie eine Ewigkeit vor, auch wenn er höchstens zwei Sekunden andauert. Dann stellt Finn mich wieder auf die Beine und lacht laut. Ich steige mit ein und gehe schnell ins Bad.
„Heilige Scheiße." Ich stütze mich am Waschbecken ab und starre in den Spiegel. Ich streiche wie paralysiert über meinen Arm, der von Gänsehaut übersät ist. Dann betrachte ich wieder mein Spiegelbild. Was war das? Schwer atmend setze ich mich auf den Klodeckel. Vor der Tür höre ich, wie Finn in der Küche herumkramt. Schnell schüttele ich den Kopf, um wieder klare Gedanken zu fassen. Dann mache ich mich fertig.
„Spiegeleier mit Bacon?", frage ich verblüfft. „Ja, ich dachte, wir können nicht immer nur Nutella-Toast essen.", sagt Finn und stellt die Pfanne in den Geschirrspüler. Ich setze mich erfreut an den Küchentresen und nehme das Besteck. Finn setzt sich neben mich und schaut mich erwartungsvoll an. Ich lege den Kopf schief. „Was denn?" „Probier!", fordert er mich auf. „Jaja, ich mach ja schon!", grinse ich und schneide etwas von dem Toast ab, auf dem ein Spiegelei mit kross gebratenem Bacon liegt. „Und?", fragt er mich, als ich darauf herumkaue. Ich nicke überzeugt mit dem Kopf. „Wow, das schmeckt richtig gut!" Nun schneidet auch Finn seinen Toast an. „Freut mich. Hab mir Mühe gegeben." „Nicht umsonst.", sage ich und beiße noch einmal ab.
„Mira!", ruft Jaeden, als er mich aus dem Auto steigen sieht. „Jaeden!", rufe ich lachend zurück. „Was ist los?" Ich gehe zu ihm. Finn folgt mir und geht ins Studio, während ich neben Jaeden stehen bleibe. „Hast du das Video gesehen?" „Welches-...", fange ich an. „Ah so.", kommt es mir wieder in den Sinn. „Meinst du... das hier?" Ich krame mein Handy hervor und halte ihm das Video von gestern vor. „Du hast es auch?", fragt Jaeden verblüfft und fasst sich an die Stirn. „Jeder von uns hat es.", lache ich. „Oh man." „Du Schnarcher du.", ziehe ich ihn auf. Er verdreht die Augen und geht nun ebenfalls hinein. Ich folge ihm grinsend und begrüße meine Kollegen.
„Können wir kurz reden?" Jaeden zieht mich zur Seite. Wir stehen nun neben dem Kühlschrank im Pausenraum, während die Anderen am anderen Ende des Raumes am Tischende sitzen und irgendein lustiges Video schauen. „Klar, was ist denn?", frage ich mit leicht gedämpfter Stimme. „Hör mal, ich..." Er zögert. „Ich brauche einen Rat." Ich schaue ihn an. „Was für einen Rat?" „Einen Mädchen...Rat." Ich muss schmunzeln. „Okay, klar." Ich ziehe ihn an den anderen vorbei, nach draußen. „Jetzt krallt sie sich den Nächsten!", ruft Chosen provokativ. Ich zeige ihm liebevoll meinen Mittelfinger und ziehe die Tür zu. „Okay, schieß los.", bitte ich meinen Gegenüber. Er schaut verlegen zu Boden. „Na los, wir sind alleine.", ermuntere ich ihn und stütze mich an der Wand ab. „Okay, also.", fängt er an. „Es geht um ein Mädchen." „Was du nicht sagst.", grinse ich. „Habe ich nicht erwartet." „Das ist nicht lustig, Mira!" Er boxt mir gegen den Arm. Ich muss auflachen. „Na, also. Wer ist es?" Jaeden schaut mich ernst an. „Das ist nicht wichtig." „Okay, Casanova." Ich hebe entschuldigend die Arme. „Klappe. Also. Ich mag sie wirklich. Sie ist lustig, wunderschön... Und wir haben so viel gemeinsam!", fängt er an zu schwärmen. Ich muss lächeln. „Wo ist das Problem? Mag sie dich nicht?" „Ich denke schon. Aber das ist nicht das Problem. Sie... zieht bald um. Also weg. In ein anderes Land." Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Hm, das ist wirklich doof." „Das kannst du laut sagen. Was soll ich tun?" Ich atme tief durch. „Um ehrlich zu sein- keinen blassen Schimmer. Ich denke, du solltest auf dein Herz hören. Was würdest du tun?" „Theoretisch würde ich ihr sagen, wie sehr ich sie mag. Was sie mir bedeutet. Aber, das ist das Problem, ich trau mich nicht, Mira." Er kratzt sich am Hinterkopf. Ich überlege. „Weißt du was, Jaeden?" Er blickt zu mir. „Hm?" „Sag es ihr." Ich lächele aufmunternd. „Meinst du?" Ich nicke. „Okay. Danke." Er umarmt mich fest. „Kein Problem.", sage ich und löse die Umarmung. Ich öffne die Tür wieder und betrete den Pausenraum. „Mensch, das ging ja schnell.", zwinkert Chosen mir zu. Wieder bekommt er meinen Mittelfinger zu sehen. Alle, inklusive Jaeden und mir, fangen an, lauthals zu lachen.
„Was hast du denn mit Jaeden beredet?", fragt mein bester Freund, als wir wieder im Auto sitzen. „Das geht dich nichts an, mein Freund."; sage ich grinsend und starte den Wagen. „Ihr habt aber nicht wirklich rumgemacht, oder?", fragt er lachend. „Wer hat dir das denn verklickert?", lache ich. „Chosen." Mein Beifahrer kratzt sich am Kinn. „Das hätte er wohl gerne!", lache ich und trete aufs Gaspedal. „Haben wir irgendwas zu essen zuhause?", wechselt Finn das Thema. Ich lege meinen Kopf schief und überlege, während ich den Wagen auf den Highway lenke. „Ich befürchte, wenn du das letzte Sandwich gegessen hast, was im Kühlschrank lag..." „Okay, es ist ein nein.", grinst Finn. „Pizza?", frage ich, wie immer. „Da fragst du noch?", lacht Finn. Also biege ich rechts ab, auf den Weg zu unserer Lieblingspizzeria.
Am Abend klingelt mein Handy. „Hey, mein Schatz.", meldet sich die Stimme meines Freundes. Ich setze mich aufs Sofa. Ich bin wie erstarrt. „Hey.", gebe ich zurück. „Morgen ist die Mottoparty!", freut er sich. Ich muss lächeln. „Stimmt, ja.", gebe ich zurück. Darauf habe ich mich tatsächlich gefreut. „Soll ich morgen früher vorbei kommen, sodass wir zusammen hinfahren können?", fragt er. Ich überlege kurz. „Wieso nicht?", stimme ich zu. Finn kommt aus dem Badezimmer. „Okay, ich bin dann um 17 Uhr bei euch, okay?" Ich nicke. „Klar." „Ich liebe dich.", sagt Caleb sanft. Ich schlucke hart. „Ich dich auch." Dann lege ich auf und lege mein Handy auf den Sofatisch, während Finn sich neben mir auf die Couch fallen lässt. „Na, dein Schatzi?" Ich wende mich nach links. „Er hat mich seinen Schatz genannt.", sage ich, ohne Luft zu holen. „Hat er?", fragt Finn. Er wirkt leicht desinteressiert. „Ja. Alles gut?", frage ich verwirrt. „Ja, alles gut. Bin etwas müde." Er lächelt mich schwach an. Ich grinse zurück. „Okay. Ich glaube es nicht, dass er mich Schatz genannt hat... Ich meine, wir sind erst einen Monat zusammen...", fange ich an, laut nachzudenken. „Geht dir das alles zu schnell?", fragt Finn und sieht mich von der Seite an. „Ich..." Ich stocke. „Ich weiß es nicht." „Du liebst ihn doch, oder?" Ich zögere. „I- Ich weiß es nicht.", gebe ich zu. In dem Moment klingelt mein Handy erneut. „Eine Nachricht.", stelle ich fest und entsperre mein Handy, während Finn den Fernseher einschaltet.
„Hey, Mira, ich muss noch mal mit dir reden."
„Von wem ist sie?", fragt Finn, als er Supernatural auswählt. „Jaeden.", sage ich knapp und starre auf den Bildschirm. Reden? Mit mir? Auf einmal wird mir einiges klar. Jaeden wollte mir nicht sagen, wie das Mädchen heißt; sie wird bald in ein anderes Land ziehen... Ich bin dieses Mädchen! Ich werde ja früher oder später wieder nach Deutschland gehen müssen, und.... Oh Mann! Jaeden steht auf mich!
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Friends. // f.w.
Fanfiction•2019• Mira Stanford ist 18, als sie nach Vancouver zieht, um in dem "Es" Spin-Off Movie "It's the Losers' Club" mitzuspielen. Einer ihrer Kollegen wird schnell ihr bester Freund: Finn und sie werden ein Duo, welches man wirklich nur im Doppelpack b...