„Finn?", frage ich vorsichtig. „Was?", fragt er genervt. Ich seufze. Dann halte ich ihm meinen restlichen Donut hin. „Willst du?" Er nimmt ihn mir grob aus der Hand und beißt ab. „Ich brauchte einfach wen, dem ich es erzählen konnte... Sonst wäre ich eingegangen.", rechtfertige ich die Situation. „Wer weisch esch noch?", fragt Finn mit vollem Mund. „Jack.", teile ich ihm wahrheitsgemäß mit. „Mehr nicht?" „Was denkst du bitte von mir? Dass ich es jedem erzähle, der mir über den Weg läuft?", rege ich mich auf. „Ich habe es Jack erzählt, der die Woche bei mir gewohnt hat und aufgepasst hat, dass ich wenigstens etwas esse. Der in der Zeit, in der du mich ignoriert hast, mein bester Freund war. Ich habe es Sophia erzählt, weil sie eine gute Freundin ist und sich mega Sorgen gemacht hat- und die hat es Jaeden erzählt, weil sie ein Paar sind.", erkläre ich aufgebracht. Finn kaut weiter an seinem Donut herum. „Und sonst weiß es keiner?" Ich schüttele den Kopf. „Versprochen?" Ich nicke. „Versprochen."
Ich gehe mit Finn zusammen zurück zum Pausenraum. „Bist du noch sauer?", frage ich leise. „Worauf denn? Ich habe überreagiert.", beruhigt mich Finn. Überreagieren ist anscheinend Standard in unserem Freundeskreis, denke ich mir, während ich die Tür öffne und somit Jaeden und Sophia störe. „Aufhören! Das ist ja Gift für meine Augen!", rufe ich lachend und die beiden fahren auseinander. „Alles wieder gut zwischen euch?", fragt Sophia. „Schon.", antwortet Finn auf ihre Frage. „Wollt ihr heute Abend mit ins Kino kommen?", wechselt Jaeden das Thema. „Haben wir morgen früh nicht ein Interview?", überlege ich. „So spät dann auch wieder nicht, Mira!", grinst Jaeden und öffnet seine Wasserflasche. „Okay, dann... Von mir aus.", stimme ich zu. Auch Finn nickt. „In welchen Film gehen wir denn?", fragt er. „Mal sehen, was es so gibt.", antwortet Sophia. „Okay, gut. Abgemacht.", sage ich und nehme mir einen neuen Donut.
„Sag mal, Mira?", bricht mein Beifahrer die Stille im Auto, als wir auf dem Weg zu Jaeden und Sophia sind, um sie abzuholen. „Mal?", sage ich und halte an der Ampel. „Ich will ja nichts sagen, aber wenn du schneller gefahren wärst...." „Hätte ich die Ampel noch gekriegt. Schon verstanden.", beende ich grinsend seinen Satz. „Wenn ich erst mal meinen Führerschein habe....", beginnt Finn. „Dann lasse ich dich niemals mit meinem Auto fahren, Wolfhard!", lache ich und trommele auf dem Lenkrad herum. „Danke für dein Vertrauen, Mira." Ich grinse ihn breit an. „Guck nicht so blöd, es wird grün." Er deutet nach vorne. Also widme ich mich wieder dem Verkehr und trete aufs Gaspedal. „Was ich eigentlich fragen wollte..." „Keine Pizza heute Abend.", sage ich schnell und biege ab. „Nein, das meinte ich nicht. Jetzt lass mich doch mal ausreden, Stannie!", ruft er lachend. „Ja, schon gut... Fahr fort.", grinse ich. „Also. Was ich eigentlich fragen wollte: .... Mist, jetzt habe ich es vergessen!", flucht er. Ich lache. „War bestimmt wirklich die Frage nach Pizza heute Abend!" Er muss auch lachen. „Stannie, hälst du mich wirklich für so verfressen?", fragt er. „Kein Kommentar!", grinse ich unschuldig. „Da vorne stehen sie schon!", stellt mein Beifahrer fest und winkt aus dem Autofenster. Ich halte an und Jaeden und Sophia steigen ein. „Hallo!", trällere ich fröhlich. „Schön, dass es dir so gut geht!", freut sich Sophia. „Wieso auch nicht?", frage ich. Die Antwort auf die Frage wissen wir alle, aber keiner spricht sie aus. Dann fahren wir zum Kino.
Es wird dunkel im Saal und die Werbung beginnt. „Reichst du mir das Popcorn?", flüstere ich Sophia zu, die neben mir sitzt. Sie hält es mir rüber und ich greife hinein. „Gibst du mir auch was rüber?", fragt Finn leise. Ich gebe ihm etwas ab und stopfe mir das Popcorn in den Mund, während allerlei Essen, Banken und Telefonanbieter beworben werden. Dann fängt der eigentliche Film an: Eine romantische Komödie. Zu meiner Verteidigung: Ich habe ihn ausgesucht.
Während der Film immer romantischer wird und der Typ dem Mädchen nach gefühlten 1000 Jahren seine Liebe gesteht, lehne ich mich an Finns Schulter an, der seinen Kopf gegen meinen lehnt. Auch Jaeden und Sophia sitzen dort Arm in Arm. „So schön.", flüstere ich und mein Sitznachbar nickt leicht. Unsere Hände berühren sich auf der Armlehne, die zwischen uns liegt, und ich bekomme Gänsehaut. „Ist dir kalt?", fragt Finn leise. Ich schüttele den Kopf. „Der Film ist einfach so schön.", sage ich die halbe Wahrheit. „Die Hauptdarstellerin ist so hübsch.", schwärme ich. „Du bist hübscher.", sagt Finn, ohne nachzudenken. „Was?" Ich richte mich auf. „Was?", fragt er zurück. „Ich habe nichts gesagt!", leugnet er. „Doch hast du!", kommt es von meiner linken, wo Sophia und Jaeden mich vielsagend angrinsen. Ich lächele bittersüß zurück und lehne mich wieder bei Finn an, der nun seinen Arm um mich legt. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als er seinen Kopf erneut gegen meinen lehnt. Dann versuche ich, mich auf den Film zu konzentrieren.
„Der Film war echt mega schön!", schwärmt Sophia, als wir das Kino verlassen. Da kommen ein paar Mädchen auf uns zu. „Seid ihr nicht die aus dem „Es"-Film?", fragt die eine schüchtern. Ich nicke und auch die Anderen grinsen freundlich. „Können wir ein Foto machen?", fragt eine Andere und hält ihr Handy hoch. „Aber natürlich.", stimmt Jaeden zu und wir alle quetschen uns ins Bild. Klick- ein Foto ist gemacht. „Danke schön, ihr seid echt cool!", sagt die Letzte und die Anderen nicken freudig. „Dankeschön!", freut sich Finn. „Besonders du, Finn! Wir lieben Stranger Things!", lächelt die Erste und Finn lächelt sie freundlich an. „Danke sehr, das freut mich. Wir müssen jetzt leider los. War schön, euch getroffen zu haben!" Er nimmt meine Hand und zieht mich zum Auto. Sophia und Jaeden folgen uns und die Mädchen verschwinden fröhlich im Kino. „Warum so eilig?", grinse ich und nehme schweren Herzens meine Hand aus Finns, um meinen Autoschlüssel herauszuholen. Dann fahren wir Sophia und Jaeden wegbringen, da wir alle morgen früh raus müssen.
„Tschüssi!", verabschieden sich die beiden und schlagen die Autotür zu. Ich trete erneut aufs Gaspedal. „Ab nach Hause.", sage ich etwas müde. Finn gähnt. „Ich glaube, ich schlafe heute Nacht wie ein Baby." „Du bist ja auch eins.", sage ich trocken und biege auf den Highway. „Hey, Stannie, nur weil du zweiandhalb Jahre älter bist..", sagt Finn gespielt schmollend. Ich grinse. „Und trotzdem sehe ich älter aus als du, Babyface!", beendet er seinen Satz und mein Grinsen weicht aus meinem Gesicht. „Du bist gemein!", rufe ich und wechsle die Spur. „Ich weiß...", gibt er zu. Ich fahre vom Highway ab und biege in unsere Straße. „Wolltest du eigentlich noch was essen?", frage ich. „Pi-..." „Keine Pizza, Wolfie.", unterbreche ich ihn. „Dann Mäckis.", wünscht er sich. „Gut..." Also fahre ich an unserem Haus vorbei zum McDrive. „Danke, Stannie.", freut er sich und lehnt sich entspannt zurück.
Ich beiße in meinen Hamburger und schaue rüber zu Finn, der sich eine Pommes quer in den Mund schiebt. Ich muss grinsen. Finn bemerkt, wie ich ihn ansehe, klemmt er sich zwei Pommes links und rechts unter die Lippe. „If bin ein Walrof!", ruft er und ich muss so lachen, dass ich mich beinahe verschlucke. „Hör auf, du Blödmann!", bitte ich ihn und halte meinen Bauch vor Lachen. Er nimmt die Pommes und isst sie genüsslich. „Du bist echt schrecklich!", lache ich und beiße erneut in meinen Burger. „Ich weiß, danke.", sagt er höflich und widmet sich wieder seinen Pommes. Stille. Ich kaue auf meinem Burger herum. Meine Gedanken schweifen ab. Vorhin, wie Finn seinen Arm um mich legte, wie ich mich an seine Schulter lehnte. Gänsehaut überzieht meine Arme. Auf einmal legt sich eine Decke um mich. „Dir ist wohl kalt.", sagt Finn fürsorglich und legt seine Arme um mich, damit die Decke nicht herunter rutscht. Ich lege meinen Burger ab. „Danke, aber..." „Kein Aber." Er setzt sich nah neben mich. Ohne viel nachzudenken, lege ich meinen Arm um ihn und so sitzen wir beide unter der Decke. „Mir ist aber nicht kalt.", lächelt Finn. „Mir doch egal.", grinse ich und nehme die Fernbedienung. „Supernatural?", frage ich und Finn nickt. Ich drücke auf „Play" und lehne mich zurück. Finn legt seinen Arm um mich. „Komm her.", sagt er sanft und zieht mich zu sich, sodass ich meinen Kopf auf seinem Brustkorb ablege. Ich seufze und konzentriere mich weiter auf die Serie. So sitzen wir da, mein bester Freund und ich, Arm in Arm, unter einer Decke, und schauen Supernatural. Dieser Moment hätte von mir aus ewig so weiter gehen können, aber...
...das Klingeln meines Handys zerstört die Idylle.
,,Wer ist das?", fragt Finn verwundert. Ich nehme mein Handy hoch und mir stockt der Atem.
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Friends. // f.w.
Fanfiction•2019• Mira Stanford ist 18, als sie nach Vancouver zieht, um in dem "Es" Spin-Off Movie "It's the Losers' Club" mitzuspielen. Einer ihrer Kollegen wird schnell ihr bester Freund: Finn und sie werden ein Duo, welches man wirklich nur im Doppelpack b...