47: "Wird sowieso nie passieren."

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„Kinder? Kinder! Hört mal alle her!", ruft Joanne, einer der Assistenten des Regisseurs. Alle Blicke fallen auf uns. Joanne legt einen Arm um meine Schultern. „Das ist Mira, sie wird Lily spielen. Mira, das sind Wyatt, Chosen, Jeremy,  Jack, Sophia und Jaeden.", stellt sie die anderen Teenager vor, die um den großen Tisch versammelt sitzen. „Hey!", begrüßt mich Sophia, ein Mädchen mit kurzen, roten Haaren und steht auf. Sie kommt zu mir und umarmt mich. „Sophia Lillis. Oder Beverly Marsh.", grinst sie. Ich ziehe schüchtern einen Mundwinkel hoch. „Mira Stanford.", lächele ich unsicher. „Wo ist Finn?", fragt Joanne. „Der ist zu spät, wie immer.", bemerkt ein Junge mit kurzen, schwarzen Haaren und Sommersprossen. „Jack, sagst du ihm bitte, wenn er da ist, dass das so nicht weitergeht?", bittet Joanna ihn. Jack nickt und Joanne verlässt den Raum. „Mira Stanford also.", grinst er und umarmt mich kurz. Auch die anderen stehen nun auf. „Ja, in Kanada schon.", grinse ich und umarme die anderen ebenfalls, die sich brav mit Vor- und Nachnamen vorstellen. „Leute, ihr müsst euch nicht mit kompletten Namen vorstellen- ich kenne euch doch.", lächele ich. „Sag bloß, du bist alt genug, um Es gesehen zu haben.", ruft Chosen übertrieben geschockt. „Ob du es glaubst oder nicht, ja.", lache ich auf. „Wie alt bist du denn?", fragt Jack. „18.", lächele ich verlegen. „Wow, wirklich? Ich hätte dich auf 15 geschätzt!", lacht Jack. „Tun viele!", antworte ich. „Woher kommst du eigentlich?", fragt Chosen neugierig und deutet auf ein Sofa am Ende des Raumes, woraufhin ich mich dorthin setze und Chosen, Jack und Jaeden sich zu mir gesellen. Die Anderen setzen sich zu mir gewandt auf Stühle. „Ich bin aus Deutschland.", erzähle ich. „Deutschland?" fragt Jaeden nach. Ich nicke. „Wow krass! Man hört fast gar keinen Akzent!", lobt Chosen mein Englisch. „Oh danke.", grinse ich. „Wie meinst du das, in Kanada heißt du Mira? Wie heißt du sonst?", bemerkt Jeremy. „Oh, ich... Eigentlich heiße ich Mira Eileen Steinbütt. Aber englisch sprechende Leute können das nicht so gut aussprechen. Also habe ich meinen Namen in Stanford geändert- zumindest hier. Künstlername und so." „Okay, ich versuche erst gar nicht, den auszusprechen!", lacht Jack. „Schon okay.", grinse ich.

       

„Wie hast du eigentlich die Rolle bekommen?", fragt Jaeden. „Leute, jetzt chillt mal alle! Sie ist gerade erst angekommen!", stoppt Sophia die Fragerunde. Ich kneife die Lippen zusammen. „Um ehrlich zu sein, bin ich noch etwas gejetlagged.", gebe ich zu. „Seht ihr?" „Keine Sorge, ich erzähle euch die Story noch früher oder später.", lächele ich. „Will ich hoffen, das interessiert mich total!", grinst Jack. „Du bist mir sympathisch.", grinse ich. „Kann ich nur zurückgeben!", lacht er und legt einen Arm um meine Schulter. „Gleich fängt das Tablereading an, dann erfahren wir, ob du auch an uns heranreichst.", grinst Wyatt. Ich lege den Kopf schief. „Das wirst du wohl sehen." In dem Moment geht die Tür auf. Ein großer, dünner Typ mit etwas längeren, dunklen Locken betritt den Raum. Natürlich erkenne ich Finn, dennoch würdige ich ihn keines Blickes. „Na, wen haben wir denn da?", fragt er provokant grinsend. „Das ist Mira, sie spielt Lily.", antwortet Jack auf seine Frage. „Und ist extra dafür aus Deutschland hergekommen", fügt Jaeden hinzu. „Wow!" Finn nickt anerkennend. „Finn Wolfhard." Er streckt mir seine Hand entgegen. „Herzlich willkommen am Set.", sagt er sanft und als ich ihm meine Hand geben will, nimmt er sie und zieht mich in eine herzliche Umarmung. „Danke.", nuschele ich gegen seinen Pulli. Er riecht verdammt gut, denke ich mir. „Lily also, ja?", fragt er und ich setze mich wieder auf das Sofa. Dann nicke ich. „Sehr cool." Er setzt sich auf die Armlehne des Sofas.

„So, dann wollen wir mal ein paar Szenen durchgehen, um zu sehen, ob Mira auch wirklich zu euch passt.", grinst der Regisseur freundlich. Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf. „Hoffen wir mal das Beste.", grinse ich. „Das  wird schon.", beruhigt mich Finn, der neben mir sitzt. „Wir wollen ja alle, das du bleibst, also gib mal dein bestes!", warnt Jack mich lachend. „So, dann alle mal auf der vierten Seite schauen, da ist Miras  erste Szene... Lest mal bitte."

„Wow, okay, krass.. Ich denke mal , wir sind uns alle einig, dass Mira zu uns passt wie die Faust aufs Auge.", sagt der Regisseur beeindruckt, als ich den letzten Satz gesagt habe. „Aber so was von!", stimmen die Anderen zu. „In einer Stunde geht das Filmen los, Joanna holt euch dann.", verabschiedet sich der Regisseur. „Bis gleich." Er verlässt den Raum. „Wow, okay, du bist krass.", fängt Sophia an. „Und das war nur das Tablereading!", fügt Finn hinzu. „Willkommen bei den Verlierern, Mira.", grinst Jaeden und legt mir einen Arm um die Schultern. „Aw, danke.", lächele ich. „Wo wohnst du denn?", fragt Jack. „Kerrisdale, 34th West Avenue.", antworte ich. „Hast du eventuell Bock, dass wir heute Abend alle zu dir kommen?" Jack grinst mich an. „Aber klar! Direkt nach Drehschluss?", frage ich nach. „Wieso nicht?", überlegt Finn. Jaeden nimmt seinen Arm herunter. „Eine sehr gute Idee, Jack." Er klopft ihm auf die Schulter. „Drei von euch könnten bei mir mitfahren.", schlage ich vor. „Du hast ein Auto?", fragt Chosen verblüfft. „Mann, du hast es gut.", meldet sich Jeremy auch mal zu Wort. „Sogar mit Führerschein.", lache ich und alle steigen mit ein. „Ich sitze vorne!", ruft Finn euphorisch dazwischen. Da kommt Joanne rein und holt uns für die erste Szene.

       

„Trautes Heim, Glück allein!" Ich öffne die Tür meines Apartments und alle strömen hinein, um ihre Schuhe auszuziehen. „Wow, echt mega schick!", lobt Sophia meine Wohnung. „Danke." Ich lasse mich neben Jack aufs Sofa fallen, woraufhin die anderen sich zu uns gesellen. Finn setzt sich neben mich. „Du hast es echt gut hier. Wenn du nicht aufpasst, ziehe ich hier irgendwann noch ein!", lacht er und legt einen Arm um meine Schultern. Ich grinse. „Keine Sorge, ich denke, du wärst nicht der schlimmste Gast auf Erden." „Sei dir da mal nicht so sicher, Mira. Er kann echt nervig sein." „Das passt. Wird sowieso nie passieren." „Sei dir da mal nicht so sicher.", grinst Finn. „Ich sag's dir, irgendwann schleppt er dich noch ab.", lacht Jack und alle steigen mit ins Lachen ein.

„Und wir haben darüber gelacht.", grinst Finn und zieht mich noch enger an sich. „Ja, das waren noch Zeiten." „Vor einem Jahr, um genau zu sein.", füge ich hinzu. „Wow, das ist schon ein ganzes Jahr her?", fragt er verträumt. „Ja, ein ganzes Jahr... Ein Jahr weg von zuhause.", sage ich etwas traurig. „Sie kommen doch über Weihnachten, oder?" Ich nicke. „Ja, das ist schon seit einem Jahr geplant."  „Siehst du. Nicht traurig sein." Er legt seinen zweiten Arm ebenfalls um mich und drückt mich fest. „Bei dir geht das nicht so lange...", grinse ich ihn an. „Danke, Süße.", sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich setze mich wieder richtig hin und stütze meinen Kopf in die Hände. Leicht grinsend beobachte ich ihn, wie er seine Decke richtig hinzieht. Er schaut mich an und zieht einen Mundwinkel hoch. „Was?", grinse ich. „Nichts, alles gut, Stannie." „Nenn mich nicht Stannie.", sage ich gespielt empört. „Wie sonst?", überlegt er. „Ach Mensch, Schätzchen, ich nenne dich doch nur Stannie, weil ich das niedlich finde.", erklärt er mir dann und legt sich grinsend auf den Rücken. „Wirklich?" Ich lehne mich über ihn und stütze meine Hände neben seinen Kopf. Er nickt. „Was dachtest du denn?", grinst er. „Weiß nicht.", sage ich. „Ach, Mira." Er zieht mich runter und küsst mich lange, wobei meine Hände mich nicht länger halten und ich somit mit meinem ganzen Gewicht auf seiner Brust liege. Ich löse mich nach einiger Zeit und rolle mich von ihm runter. „Ich hoffe, ich war nicht zu schwer.", grinse ich und drehe mich auf die Seite. „Spinnst du? Du bist leicht wie eine Feder.", lächelt er liebevoll und legt eine Hand an meine Wange. „Wenn du das sagst.", grinse ich. „Ja, sage ich.", lacht er. „Gute Nacht, Süße." Er gibt mir einen langen Kuss und legt sich ordentlich hin. „Nacht.", flüstere ich und kuschele mich wieder an ihn. Langsam fallen meine Augen zu und ich falle in einen traumlosen, tiefen Schlaf.

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