55: "Wie war das Feuerwerk?"

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Eine Viertelstunde später nehme ich mein Handy hervor und entsperre es. „Rufst du ihn endlich an?", fragt Sophia und legt mir fürsorglich eine Hand auf den Arm. Ich nicke. „Es nimmt mich irgendwie mehr mit, als es sollte...", seufze ich. Dann tippe ich auf „Finnieboy" und auf anrufen. Ich halte mein Handy an mein Ohr und es tutet. Es scheint kein Ende zu nehmen. Ich stehe inmitten der vielen Menschen, die auf das Feuerwerk warten, und beobachte Sophia und Jaeden, die Händchen haltend eine Schar Tauben am Rand der Grünfläche betrachten. Meine Güte. Dann hört das Tuten auf. „Was?", keift Finn ins Telefon. „Finn...", seufze ich traurig. „Geht es dir jetzt besser?", fragt er zickig. „Ja. Und jetzt hör mir zu und hör auf, mich anzukeifen...", bitte ich ihn. „Schieß los.", zischt er. „Es tut mir leid.", sage ich knapp. „Es tut dir leid?", fragt er trocken. „Ja, ich hätte dich nicht so blöd zu dir sein dürfen." „Ah." „Nein, wirklich. Ich..." „Was genau war der Grund für diese Aktion?", unterbricht mein Freund mich. „Ich... finde es einfach doof, dass du nie willst, dass wir was mit den anderen machen...", gebe ich kleinlaut zu. „Was?", fragt er nach. „Du willst immer nur ...Dates. Du weißt genau, wie sehr ich das genieße, mit dir etwas zu machen, aber ich habe das Gefühl, ich würde unsere anderen Freunde vernachlässigen.", erkläre ich meinen Standpunkt. Er zögert. „Du hast irgendwie ...Recht.", gibt er zu. „Meine Güte, du hast mir Recht gegeben...", seufze ich. „Dreh dich mal um.", sagt er dann und legt auf. Gesagt, getan: Ich wende mich nach hinten.

Finn schlingt seine Arme um meine Hüften und zieht mich in eine feste Umarmung. „Dieser Streit ist doch total dumm.", flüstert er und ich drücke ihn ebenfalls an mich. „Es tut mir leid.", sage ich noch mal und lege meinen Kopf an seine Schulter. „Muss es nicht, mir tut es leid.", erwidert er und gibt mir einen langen Kuss. „Och, seid ihr süß...", seufzt Sophia auf einmal neben uns. „Klappe, Lillis.", grinse ich. „Vergessen wir das Ganze.", schlägt Finn vor. „Könnte halt echt aus einem Liebesfilm sein, so kitschig ist das.", sagt Sophia zu Jaeden und die beiden kichern. „Ihr seid blöd.", sage ich und löse mich aus der Umarmung. „Recht habe ich aber trotzdem?", frage ich Finn sicherheitshalber. „Ja. Weniger Dates, mehr Freunde.", versichert er mir. „Wer hat das Drehbuch geschrieben?", fragt Jaeden und Sophia bricht in lautes Gelächter aus. „Wow, ich könnte so viele Kommentare dazu machen, aber... Das würde die Aussage eigentlich nur bestärken." „Welche?", grinst Finn. „Dass wir einem Liebesfilm entsprungen sind." „Die würde ich zu gerne hören." „Ne, lieber nicht, glaub mir.", lache ich.

„Wie war das Feuerwerk?", fragt Jack an mich gewandt. „Ich glaube, Mira hat davon nicht sonderlich viel mitbekommen.", grinst Sophia. „Was?", fragt Jack verdutzt. „Sie war beschäftigt.", grinst Jaeden. Jack schaut mich komplett verstört an. „Bitte wie?", fragt er. „Jae, übertreib es nicht.", seufze ich und rolle mit den Augen. „Sie hatte nur Augen für ihren Schatz.", säuselt Sophia. „Das stimmt überhaupt nicht. Um auf deine Frage zurück zu kommen, Jack: Das Feuerwerk war klasse." „Das klingt sehr nach Mira.", kommentiert Jack erst einmal Sophias Aussage. Ich zeige ihm den Mittelfinger. „Kannst mich mal." „Das überlasse ich deinem Schatzi.", grinst Jack. Die anderen müssen lachen. Ich grinse ebenfalls. „Wenn man vom Teufel spricht." Jaeden deutet auf die Tür, durch die Finn nun den Raum betritt. Jack wendet sich mir wieder zu. „Was ich eigentlich fragen wollte...", lacht er. „Ja?", grinse ich ihn an. „Ich habe von meiner Tante einen Gutschein bekommen, den sie nicht mehr wollte...", fängt er an. „Und? Willst du ihn auch nicht mehr?", lache ich und lehne mich an Finn an, der sich neben mich gesetzt hat. Er gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. „Nein, ich will nur fragen, ob du mitkommen magst.", lacht Jack. „Kommt drauf an, was es ist.", grinse ich. „Ein Kochkurs.", sagt Jack ernst. Ich fange an, zu lachen. „Guter Witz." „Nein, das meinte ich ernst.", grinst Jack. „Ein Kochkurs? Für was?" „Für Anfänger.", lacht er. „Ist das eine Art Beleidigung?", frage ich gespielt empört. „Niemals, ich dachte nur, wenn du etwas mehr könntest als die Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben, wäre das für uns alle von Vorteil.", antwortet Jack und sagt damit nur die Wahrheit. „Gar keine schlechte Idee, du solltest hingehen.", bekräftigt Finn Jacks Idee. „Beleidigst du gerade meine Kochkünste?", grinse ich. „Nichts gegen dich, meine Süße... aber ja.", sagt Finn und hebt schützend die Hände. Da ich aushole, um ihn zu boxen. „Macht doch bestimmt Spaß.", versucht Jack, mich zu überzeugen. „Du hast mich doch schon längst, keine Sorge.", beruhige ich ihn. „Wann ist der Kurs denn?" „Übermorgen." „Schick mir mal die Adresse, ja?", bitte ich ihn und er nickt, als sich die Tür öffnet und wir zum Dreh müssen.

„Ich freue mich schon auf Samstag.", schwärmt Finn auf dem Weg zum Auto. „Wieso?" „Weil du, wenn du nach Hause kommst, mehr in der Küche zustande bringst, als nur Fertigpizzen und Backmischungen.", grinst er. „Ich hasse dich.", lache ich. „Ich weiß, ich bin unwiderstehlich.", grinst er. „Mehr als du denkst.", lächele ich und nehme seine Hand. „Oh, wirklich?", lächelt er verschmitzt und zieht mich an der Hand zu sich. „Hast du eine Ahnung." „Ähm, entschuldigt mal, aber ich bin hier auch noch.", kommt es von hinten und ich drehe meinen Kopf dorthin. „Jack, beschwer dich nicht." „Schon gut, besser als das andauende Gestreite meiner Eltern.", seufzt er. „Ist die Scheidung immer noch nicht durch?", frage ich traurig. Jack schüttelt seinen Kopf. „Aber ist nicht schlimm, ich habe ja euch.", grinst er dann und kommt mit ausgebreiteten Armen auf uns zu. Dann zieht er uns beide in eine Umarmung. „Kommst du noch mit zu uns?" „Lustige Fragestellung, aber ja gerne.", grinst Jack und löst sich aus der Umarmung. „Ja, klang etwas falsch.", gebe ich lachend zu und schließe das Auto auf.

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