43: "Für dich doch immer."

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Ein paar Tage später sitzen Finn, Jack, Wyatt und ich auf dem Boden vor dem Studio. „Sag mal, Wyatt?", fange ich an und knuffe ihm in die Seite. „Mal.", gibt er zurück. Ich verdrehe grinsend die Augen. „Wie ist dein Date letztens eigentlich gelaufen?" Wyatt hat nun ein Grinsen im Gesicht. „Gut." „Wieso dein breites Grinsen?", frage ich schmunzelnd. „Ich grinse doch nicht!" Er hebt unschuldig die Hände. Jack und Finn grinsen. „Wisst ihr was, was ich nicht weiß?", frage ich nach, bekomme jedoch nur ein Kopfschütteln als Antwort. „Ja, genau.", sage ich ironisch. „Ist das Jaeden?", fragt Jack auf einmal und deutet nach vorne. Ich folge seinem Blick und kann tatsächlich Jaeden erkennen, der alleine auf einer Bank sitzt. Da erinnere ich mich an mein Gespräch mit ihm.

„Na, wie geht's?", frage ich Jaeden, der mutterseelenallein auf dem Sofa im Pausenraum sitzt. Die Anderen sind bei einer Szene. „Ganz gut soweit, denke ich.", antwortet er. Ich setze mich neben ihn. „Wie läufts mit Sophia?", starte ich eine Konversation. „Gut.", sagt Jaeden knapp und lehnt sich zurück. „Alles in Ordnung?", frage ich nach. Er nickt einfach nur. „Glaub ich dir irgendwie eher weniger...", seufze ich und lege ihm eine Hand auf die Schulter. „Willst du drüber reden?" Er schüttelt den Kopf. „Später irgendwann.", sagt er leise. Ich nicke verständnisvoll. „Okay." Dann breite ich meine Arme für eine Umarmung aus und schaue ihn fragend an. Er hebt einen Mundwinkel und umarmt mich fest. Ich drücke ihn fest an mich und lege meinen Kopf in seine Halsbeuge. „Danke.", flüstert Jaeden kaum hörbar. Ich muss lächeln. „Kein Problem, dafür sind Freunde doch da.", flüstere ich und löse mich aus der Umarmung.

Ich stehe auf und gehe langsam zu ihm. „Ich bin gleich wieder da.", sage ich leise und laufe dann zu Jaeden. „Jaeden?", frage ich besorgt. Er blickt auf und ich sehe seine roten Augen. „Was ist passiert?" Ich setze mich neben ihn. „Das ist nicht so einfach.", fängt er an. „Ich habe Zeit, genau wie du, oder?" Ich lege einen Arm um ihn. „Also erzähl." „Sophia..." Oh je, das kann ja heiter werden. „Sie macht mich gerade fertig...", fährt er fort. „Wieso?", hake ich nach. „Ich weiß es nicht... Sie macht einfach aus allem ein Drama, und ich... Keine Ahnung." Er bricht ab. „Umarmung?", frage ich und breite meine Arme aus. Er umarmt mich und schnieft. „Alles wird gut, ihr solltet... Nur reden.", schlage ich vor. Er nickt und zieht mich fester an sich. „Alles wird wieder gut!", beruhige ich ihn. Wieder nickt er. „Komm, wir gehen zu den anderen." Ich löse mich und ziehe ihn mit hoch. Zusammen gehen wir zu den Jungs, die immer noch auf dem Boden sitzen und uns besorgt beobachten. „Fragt nicht!", forme ich mit meinen Lippen und schaue sie warnend an. Jack nickt kaum merklich und klopft neben sich auf den Boden. Jaeden lässt sich an der Wand hinunter gleiten und setzt sich so neben Jack. Ich lasse mich zwischen Finn und Wyatt auf den Boden fallen. „Was macht ihr diesen Sonntag?", fragt Wyatt dann. Ich überlege kurz. „Wann Sonntag?", hake ich nach. „So später Nachmittag bis abends.", informiert er mich und ich lege den Kopf schief. Sonntag Abend wollten Finn und ich ins Kino... „Ich kann Sonntag nicht.", unterbricht Finn mein Überlegen. „Ich auch nicht." Ich schüttele den Kopf. Jack grinst wissend und zuckt mit den Schultern. „Ich könnte, was ist denn da?" „Ich dachte wir könnten in dieses neue Kino in Kerrisdale gehen.", schlägt Wyatt vor. Ich schlucke. „In welchen Film denn?", fragt Jaeden. „Jurassic World 2.", antwortet Wyatt und ich lehne mich zurück. Auch Finn kratzt sich am Hinterkopf. „Ich muss auf Klo." Ich stehe auf und gehe langsam Richtung Toiletten.

„Wir gehen einfach in ein anderes Kino.", sagt Finn. „Was ist dabei?" „Du hast Recht." Ich stütze mich am Tisch ab. „Ich hatte mich nur darauf gefreut, immerhin..." „Gibt es anstatt Kinosesseln Sofas und einen Essenslieferanten, der dir Pizza bringen kann... Ja, ich weiß." Ich nicke langsam. „Also gehen wir ins selbe Kino wie immer?", frage ich vorsichtshalber nach und bekomme ein Nicken und einen Kuss auf die Wange als Antwort, bevor Finn sich auf das Sofa setzt und mich alleine stehen lässt. Da kommen die Anderen auch schon rein. „Na, alles gut bei euch?", fragt Wyatt und Jack und er pflanzen sich neben meinen Freund auf das Sofa. Mein Freund. Ich hebe leicht einen Mundwinkel und merke, wie Gänsehaut meine Arme überzieht. Sofort schiebe ich meine hochgekrempelten Ärmel meines Pullovers runter und setze mich auf den Tisch, wo sich sofort Sophia neben mich fallen lässt und mir eine Hand auf den Arm legt. „Jaeden meinte, ihr kommt Sonntag nicht mit ins Kino?" Ich schüttele langsam den Kopf. „Wieso?" „Haben schon was vor, tut mir leid.", antworte ich leise und lehne mich an ihre Schulter an. „Betrügst du gerade Finn?" Chosen schlägt sich übertrieben geschockt die Hände an die Wangen. Ich grinse. „Jeden Tag." Ich sehe im Augenwinkel, wie Finn die Augenbrauen kurz hochzieht und dann verlegen grinst, bevor er sich weiter Jack und Wyatt zuwendet. Ich ziehe ebenfalls einen Mundwinkel hoch. „Du bist doof, Jacobs.", grinse ich und setze mich wieder gerade hin. „Also, Sonntag abend Kino, ja?", fragt Wyatt laut in die Runde und alle bis auf Finn und ich nicken.

Sonntag Abend. Ich stehe im Bad vor dem Spiegel und binde meine Haare zu einem Dutt zusammen. Dann öffne ich diesen wieder und fahre durch meine mittlerweile Schlüsselbein langen, blonden Haare. „Besser.", sage ich zu mir selbst und gehe ins Wohnzimmer, wo mein Freund am Sofa lehnt und auf mich wartet. „Du siehst genau so aus wie vorher.", stellt er fest. Ich zucke mit den Schultern und stelle mich vor ihn. „Natürlich noch genau so hübsch.", fügt er hinzu und grinst. Ich schmunzle. „Grad noch gerettet, Wolfie." Er stellt sich nun gerade hin und steht somit nun direkt vor mir. „Dafür, dass du so lange im Bad gebraucht hast..." „Ich wollte das Klischee erfüllen, dass die Frau immer länger im Bad braucht.", versuche ich mich zu rechtfertigen. „Hast du toll gemacht, ich bin stolz auf dich.", grinst er. Ich ziehe einen Mundwinkel hoch. „Danke sehr.", lächele ich. „Für dich doch immer." Er legt eine Hand an meine Wange und streicht vorsichtig eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Ich muss grinsen. Unsere Lippen kommen sich immer näher, bis kein Blatt mehr zwischen sie passen würde. Ich schließe meine Augen, und erwarte, jeden Moment seine warmen Lippen auf meinen zu spüren, doch Finn nimmt seine Hand von meiner Wange und zieht seinen Kopf zurück. „Wir müssen los.", flüstert er und geht Richtung Wohnungstür. „Und deswegen bekomme ich nicht mal den kleinsten Kuss?", frage ich enttäuscht. „Wenn du jetzt deine Schuhe anziehst, überlege ich es mir.", grinst mein Freund im Flur. „Du bist gemein.", sage ich und ziehe einen Schmollmund. „Kommst du jetzt?" Er hält mir eine Hand hin und ich gehe grinsend zu ihm. „Na schön..."

„Hier sind unsere Plätze." Finn zeigt in eine Reihe weiter hinten. „Okay." Er zieht mich an der Hand hinter mir her in Richtung unserer Plätze, während die Werbung beginnt. Ich setze mich auf meinen Platz und Finn lässt sich neben mich fallen. „Wir sind pünktlich, also... Bekomme ich jetzt meinen Kuss?", frage ich grinsend und lehne mich zu ihm zur Seite. „Weiß nicht...", grinst mein Sitznachbar provokant. Ich ziehe wieder meinen Schmollmund. „Bitte..." „Dir kann man ja auch nicht widerstehen, Mira...", seufzt er und legt sanft zwei Finger unter mein Kinn, um mich zu sich zu ziehen. „So bin ich halt...", grinse ich. Dann treffen sich unsere Lippen und ich schließe meine Augen. Sanft rahmt Finn mein Gesicht mit seinen Händen und ich merke, wie er in den Kuss lächelt. Ich löse mich langsam von ihm. Seine Hände liegen noch immer an meinem Gesicht. Ich muss ebenfalls lächeln. Da fängt der Film an. Finn gibt mir einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze und wendet sich zur Leinwand.

„Wie fandest du den Film?", fragt Finn mich, als wir aus dem Kino gehen. „Er war toll, wirklich.", freue ich mich und steige ins Auto. Finn lässt sich ebenfalls auf seinen Sitz fallen und dreht sich zu mir. „Das freut mich." „Aber du musst nicht immer für mich bezahlen, Finn." „Das gehört sich bei Dates so.", rechtfertigt er sich. „Trotzdem.", bitte ich ihn. Er nimmt meine Hand. „Wenn du das so willst.", gibt er sich geschlagen. Ich nicke. „Ja, bitte." Dann beugt er sich zu mir. „Ich wusste nicht, dass du so reich bist." „Aber du.", gebe ich zurück. „Ach, Mira..." seufzt er und legt seine freie Hand in meinen Nacken und zieht mich in einen langen Kuss.

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